Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
Vom Netzwerk:
sehen war, blieb ihm nichts anders übrig, als sich zu stellen.
    Jessica hatte gar nicht gewusst, wie sie mit der Nachricht umgehen sollte. Als Harrys Partnerin hatte sie zwar oft hart schuften müssen, aber er war immer fair zu ihr gewesen. Durch ihre jahrelange Ausbildung hatte sie auch das Rüstzeug für die Arbeit beim Criminal Investigation Department, aber erst mit Harrys Hilfe war sie ein richtiger Detective geworden. Er hatte sie mit seinen Informanten bekanntgemacht und ihr beigebracht, wie sie selbst welche findet. Er hatte ihr gesagt, welchen Journalisten sie trauen konnte und welchen sie um jeden Preis aus dem Weg gehen sollte, auch wenn sie ganz große Nummern waren. Es war fast, als hätte sie durch Harry die Stadt erst richtig kennengelernt.
    Als klar war, dass Harry nicht zurückkommen würde, war Cole befördert worden, und so traurig es war, sie selbst war wahrscheinlich nur zum Detective Sergeant aufgestiegen, weil eine Lücke entstanden war. Es hatte zwar nach einem sehr schnellen Aufstieg ausgesehen, aber da die Polizei von Manchester kaum Leute von außerhalb hereinholte, wurden die Sergeants immer jünger. Theoretischbedeutete das, dass ihr die Detective Constables unterstanden, aber in Wirklichkeit musste sie immer noch Befehle entgegennehmen und bekam nur etwas interessantere Arbeit zugeteilt.
    Jessica hatte keine Lust mehr, über die Sache zu reden. »Du kannst ruhig gehen, Dave. Ich habe noch einiges zu erledigen, dann mache ich auch Schluss.«
    »Wirklich?«
    »Ja, aber mach was mit deinen Haaren, wenn du nach Hause kommst. Das sieht total blöd aus.«
    »Ja, ja. Bis Montag dann.«
    Als der Constable weg war, wählte Jessica Harrys Nummer, um zu sehen, wie es ihm so kurz vor der Verhandlung ging. Wie erwartet, hob er nicht ab. Sie war in den letzten Monaten zweimal bei ihm zu Hause vorbeigegangen, aber er hatte nie aufgemacht. Ob er da war oder nicht, wusste sie nicht. Anscheinend hatte er überhaupt keinen Kontakt zu Kollegen von der Wache. Für alle Fälle schickte sie ihm eine SMS.
    Da sie keinerlei Anhaltspunkte hatte, wollte sie zunächst einen Schlosser anrufen und fragen, wie leicht sich eine Tür oder ein Fenster mit Doppelverglasung aufbrechen ließ. Sie suchte sich einen aus den Gelben Seiten und wählte die Nummer. Seine Anzeige versprach, dass er täglich rund um die Uhr verfügbar wäre, aber er wollte nur mit ihr reden, wenn sie tatsächlich einen Auftrag für ihn hatte.
    Mit anderen Worten: Er wollte Geld sehen.
    Widerwillig erklärte er sich bereit, ihr während seiner Mittagspause am Montag »ein paar Minuten« zu opfern. Sie verabredeten sich bei ihm zu Hause, denn er wohnte nicht weit von der Wache. Jessica hätte auch weiter das Telefonbuch durchwälzen können, um einen Schlosser zu finden, der noch am gleichen Tag Zeit hatte, aber sie hatte einfach keine Lust mehr.

S ECHS
    Am nächsten Morgen saß Jessica in der Küche, aß ihren Toast und las die Sonntagsausgabe des Herald. Normalerweise kaufte sie keine Zeitung, aber wegen des Anrufs des Journalisten am Vortag hatte sie sich heute doch eine geholt.
    Unter der Titelstory stand ein kurzer Artikel, in dem mehr oder weniger der Inhalt der Mitteilung wiedergekäut wurde, die sie am Vorabend zusammen mit dem Pressesprecher aufgesetzt hatte. Der Pressesprecher hatte »zu Hause gearbeitet«, deshalb war ihre Unterhaltung recht kurz ausgefallen, aber wenigstens hatte die Zeitung mitgespielt. Garry Ashfords Name war jedoch nirgends zu sehen, deshalb entschied sie, dass er einfach nur ein Großmaul war. Auf den Websites einiger überregionaler Zeitungen wurde in ein, zwei Absätzen über den Fall berichtet, aber sie würde bestimmt nicht sämtliche Zeitungen kaufen, um zu sehen, was sie geschrieben hatten.
    Mit ihrem Handy suchte sie im Internet nach dem Namen des Opfers, fand aber nichts Interessantes und schon gar nichts, was mit dem Fall zu tun hatte. Das bedeutete zumindest, dass der Chief Inspector noch alles unter Kontrolle hatte und sie ihm nicht erklären musste, warum sein Fernsehauftritt nicht den gewünschten Effekt haben würde.
    Während sie die Zeitung durchblätterte, kam Caroline in die Küche. Sie trug einen weißen Bademantel und rosa Plüschpantoffeln, die aussahen wie Schweinchen.
    »Morgen«, sagte Jessica. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass du so früh aufstehst. Ich habe mir Mühe gegeben, leise zu sein, aber du schläfst ja sowieso wie ein Stein.«
    Jessica war immer wieder erstaunt, was für einen

Weitere Kostenlose Bücher