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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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Informant ist.« Das war nur die halbe Wahrheit.
    »Und warum haben Sie sich gestern mit ihm getroffen?«
    »Ich wollte verhindern, dass er mit seinen Artikeln eine Panik auslöst. Ich hatte Detective Chief Inspector Aylesbury über unser Treffen informiert.«
    »Haben Sie ihm irgendwelche Informationen zukommen lassen?«
    »Er wusste bereits alles. Deswegen habe ich mich ja mit ihm getroffen.«
    »Hatte er die Informationen von Ihnen?«
    »Wie bitte? Informationen über den zweiten Mord? Nein. Von mir hat er gar nichts erfahren. Ich habe ihm auch untersagt, mich zu zitieren.«
    »Hatten Sie vor den besagten Vorfällen jemals Kontakt mit diesem Journalisten?«
    »Nein.«
    »Warum hat er sich Ihrer Ansicht nach ausgerechnet mit Ihnen in Verbindung gesetzt?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie bewegten sich noch fünf Minuten lang im Kreis, und die beiden Ermittler stellten immer wieder die gleichen Fragen, nur leicht umformuliert. Jessica hatte nichts weiter zu berichten, aber sie glaubten ihr anscheinend nicht. Als sie nicht weiterkamen, bedankte sich Officer McNiven bei ihr, sagte, sie könne gehen, und bat sie, Cole heraufzuschicken.
    Jessica stampfte an Aylesburys verlassenem Büro vorbei und die Treppe hinunter. Cole saß in seinem Büro.
    Sie überbrachte ihm die schlechte Nachricht: »Sie sind dran.«
    Sie überlegte kurz, Garry anzurufen und zu fragen, was die Schlagzeile sollte. Aber nach ihrem Verhör – und da die Ermittler wahrscheinlich ihre Anrufprotokolle überprüfen würden – überlegte sie es sich doch anders. Er würde sicher ohnehin beteuern, dass die Überschrift von seinem Chef stamme. Vielleicht stimmte das ja auch. Vielleicht auch nicht.
    Sie musste mit der Morgenbesprechung warten, bis Cole zurück war. Sie hatten weitere Ergebnisse aus der Kriminaltechnik erhalten, aber nichts, was ihnen wirklich weiterhalf. Sie waren auch den telefonischen Hinweisen vom Vortag nachgegangen, aber ohne Erfolg. Sie sprach mit den beiden Detective Constables, die nach einer Verbindung zwischen den beiden Opfern suchten. Sie hatten aber nichts Wichtiges herausgefunden. Überall Fehlanzeige.
    Sie ging zur Kantine, um endlich zu frühstücken. Sie hatte zwar nicht mit den internen Ermittlern gerechnet, wohl aber damit, zum DCI gerufen zu werden. Deshalb hatte sie sich nach ihrem Eintreffen auf der Wache schnurstracks zu seinem Büro begeben. Außerdem hatte Randall zum ersten Mal bei ihnen übernachtet und irgendwie war es ihr unangenehm gewesen, deshalb hatte sie ohne Frühstück das Haus verlassen, um ihm und Caroline aus dem Weg zu gehen. Die Kantine befand sich in der Nähe ihres Büros. Die Qualität des Essens ließ sich bestenfalls als dürftig bezeichnen. Reynolds weigerte sich grundsätzlich, dort zu essen, nachdem er angeblich einmal nach dem Genuss eines Eintopfs aus der Kantine drei Tage dienstfrei nehmen musste.
    »Der Tee ist schon schlimm genug«, sagte er. »Aber da was zu essen, würde ich auf gar keinen Fall riskieren.«
    Auch Jessica versuchte, die Kantine zu meiden, war aber nicht so konsequent wie ihr Kollege. Sie ließ sich auf Baked Beans mit Toast ein, denn da konnte man nicht viel verkehrt machen. Es war auch gar nicht mal so übel. Sie saß auf einem Plastikstuhl und ging mit ihrem Handy ins Internet. Sicher hatte sich schon herumgesprochen, dass die internen Ermittler oben Verhöre durchführten und sie als Erste drangekommen war. Da sie keine große Lusthatte, darüber zu reden, tat sie ganz geschäftig und fingerte in der Hoffnung, dass niemand sie ansprechen würde, an ihrem Handy herum.
    Nach circa zwanzig Minuten versuchte doch jemand sein Glück. Carrie Jones, eine der Kolleginnen, die nach einer Verbindung zwischen den beiden Opfern suchen sollten, kam an ihren Tisch. Sie hatte einen starken walisischen Akzent, den Jessica sehr gern hörte. Andere allerdings weniger. Dass man sich unter Kollegen gegenseitig auf die Schippe nahm, war natürlich normal. Jessica bekam wegen ihrer alten Klapperkiste ihr Fett weg, Rowlands wegen seiner Haare und Weibergeschichten, Carrie Jones eben wegen ihres Akzents.
    »Ich habe Neuigkeiten«, sagte sie.
    Jessica musste einfach lächeln, als sie ihre Stimme hörte. »Gute Neuigkeiten?«
    »Gute und schlechte.«
    »Zuerst die schlechten.«
    »Sky News, ITV, die BBC und sämtliche Lokalradiosender verwenden jetzt den Begriff ›Houdini-Würger‹.«
    Sofort verschwand das Lächeln aus Jessicas Gesicht. Sie fasste sich an die Stirn und seufzte. »Das hätten Sie

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