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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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überhaupt nichts. Ihr brachte es aber doch was. Sie beobachtete die Fahrgäste, die ein- und ausstiegen, und überlegte unsinnigerweise, ob einer von ihnen Scott oder Nigel Collins sein könnte.
    Als der Zug in die Oxford Road Station einfuhr, klingelte ihr Handy. Dieser Bahnhof lag ein wenig näher an der Wache als die Piccadilly Station, Manchesters Hauptbahnhof. Deshalb schlug Jessica vor, von dort aus ein Taxi zu nehmen, um ein paar Minuten einzusparen. Cole zuckte mit den Schultern. Er hatte nichts dagegen und folgte Jessica, die mit dem Handy am Ohr vom Bahnsteig stürmte. Die Kontrolleure wollten ihre Fahrkarte sehen, sie hatte aber keine Lust, sich aufhalten zu lassen. Deshalb holte sie nur ihren Dienstausweis heraus und sagte in barschem Ton, sie sollten aus dem Weg gehen.
    Der Anruf konnte ihre Stimmung auch nicht verbessern. Keine Spur von Scott. Die Kollegen auf der Wache hatten so gut wie gar nichts erreicht. Laut seinem Vater hatte James Christensen sich eine Zeit lang in Manchester aufgehalten, war aber wieder nach Bournemouth zurückgekehrt. Niemand konnte ihn erreichen. Sie hatten zwar seine Handynummer, aber er ging nicht dran. Deshalb waren zwei Beamte aus Bournemouth damit beauftragt worden,ihn zu suchen. Immerhin hatten die Kollegen aber herausgefunden, welche Schule James besucht hatte. Diese Information hatten sie von seinem Vater, der nur sehr widerwillig damit herausgerückt war. »Er hat immer wieder gefragt, ob sein Sohn unter Verdacht steht. Und dann hat er ständig irgendwas von seinen Rechten erzählt«, hatte der Beamte am Telefon gesagt.
    »Warum müssen die Leute immer auf ihre Rechte pochen?«, fragte Jessica. »Alle glauben, sie hätten Anspruch auf irgendwas.«
    Ein paar Kollegen waren zu der Schule gefahren, wo man ihnen nach einigem Hin und Her die Schülerliste des entsprechenden Jahrgangs ausgehändigt hatte. Angeblich verstieß es gegen den Datenschutz, aber anscheinend hatte der DCI beim Schulamt und in der Schule selbst angerufen, um die Sache zu regeln. Die Liste wurde per E-Mail an die Polizei geschickt. Außerdem bekamen die Beamten Fotokopien der Originaldokumente.
    Allerdings gab es in dem Jahrgang drei Schüler namens Scott, und bisher hatten die Beamten mit ihren Ermittlungen kein Glück gehabt.
    Die drei in Frage kommenden Personen hießen Scott Hesketh, Scott Harris und Scott Barry. Sie überprüften Geburtsurkunden, Wählerverzeichnisse und andere frei zugängliche Namensregister. Die Schule selbst speicherte nur wenige Informationen über frühere Schüler, ausschließlich Namen, Noten und Adressen. Aber da die Informationen in diesem Fall schon sechs Jahre alt waren, nutzten sie ihnen auch nicht sehr viel. Sie hatten Beamte zu den verschiedenen Adressen geschickt und sämtliche anderen Informationen mit den Polizeidatenbanken verglichen.
    Bis jetzt hatten sie nichts über die drei gefunden, und im Fall von Nigel Collins sah es noch schlimmer aus. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er sich regelrecht in Luft aufgelöst. Sie hatten die Unterlagen der Wohnungsbaugenossenschaft eingesehen, bei der er eine Wohnung bekommen hatte. Aber dort hieß es, er sei nach seinem Krankenhausaufenthalt nicht mehr in die Wohnung zurückgekehrt. Es gab im ganzen Land siebenundvierzig Personen mit dem Namen Nigel Collins, und ein Team warallein damit beschäftigt, die Anzahl der Kandidaten anhand des Alters einzugrenzen. Zuerst wurde überprüft, ob es in der Region einen Nigel Collins im richtigen Alter gab, aber ohne Erfolg.
    »Na, toll«, sagte Jessica und teilte dem Beamten am Telefon mit, dass sie beide auf dem Weg zur Wache waren.
    Jessica sagte dem Taxifahrer, sie seien bei der Kriminalpolizei und er habe die Erlaubnis, zu fahren, wie er wolle, solang er sie nur möglichst schnell zur Polizeiwache brachte. Cole zog nur eine Augenbraue hoch, als wollte er sagen, dass sie so was nicht entscheiden könne, aber es war ihr egal. Der Fahrer war wirklich gut, und als sie ankamen, drückte sie ihm einen Zwanzigpfundschein in die Hand, ohne nach einer Quittung oder Wechselgeld zu fragen, und rannte zum Empfang.
    Eigentlich gab es keinen Grund für diese Eile. Die Kollegen waren Profis, die wussten, was sie taten, und Jessica konnte im Moment sowieso nicht viel ausrichten. Trotzdem wollte sie mittendrin sein, jetzt, wo sie endlich die lang ersehnte Spur hatten. Sie rannte am Empfangsschalter und ihrem Büro vorbei zur Einsatzzentrale, wo … alles seinen normalen Gang

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