Eingesperrt mit der Versuchung
sich lächelnd zu ihm um und nickte.
Über den nächsten Schritt war Quinn sich selbst noch nicht im Klaren. Er wusste nur eins: In Bezug auf Dani Hammond musste es einen nächsten Schritt geben.
Gerade als Dani sich bückte und nach ihrer Tasche griff, klingelte Quinns Telefon. Ein kurzer Blick auf das Display, und Quinn wusste, wer anrief. Es war Sir John Knowles, früherer Premierminister, ehemaliger Gouverneur und ein enger väterlicher Freund, der ihm im Leben schon häufig weitergeholfen hatte. Dieses Gespräch musste er annehmen. „Entschuldige, ich bin gleich wieder da.“
In seinem Büro lauschte er dann ungläubig, was Sir John, der schnell zur Sache kam, ihm zu sagen hatte. Das konnte doch nicht wahr sein! Quinn war todernst geworden. Gerade hatte er noch so etwas wie Freude, ja beinahe Glück empfunden, und nun war alles vorbei. Erschüttert ließ er sich auf den Schreibtischsessel fallen und stützte sich schwer auf der Platte auf.
Verwirrt blickte er hoch, als Dani den Kopf durch die Tür steckte. „Das Taxi ist da!“
Schnell hielt er die Sprechmuschel mit der Hand zu. „Ich kann jetzt nicht weg. Fahr du doch schon mal los, ich treffe dich dann auf dem Flugplatz.“
Überrascht sah sie ihn an, drehte sich dann aber um und ging.
„Ich will mit der Sache nichts zu tun haben, John“, sagte er mit fester Stimme.
„Aber Quinn, du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen. Bitte!“
„Ich muss. Ich bin persönlich betroffen, und in einer solchen Situation kann ich in dem Punkt nicht lügen.“
„Es handelt sich doch nur noch um wenige Tage. Ich würde dich damit auch nicht belästigen, wenn es nicht meine letzte Chance wäre.“
„Dann musst du mir wenigstens die Erlaubnis geben, es ihr zu sagen.“
Sir John stöhnte leise. „Das Risiko, dass sie mich zurückweist, kann ich nicht eingehen. Das musst du doch verstehen. Außerdem habe ich Clare noch nichts erzählt. Weder von der Diagnose noch von der anderen Sache.“
Seine Stimme klang alt und schwach. Er wirkte einsam. Seine letzte Chance. Diese Situation kannte Quinn nur allzu gut. Er selbst hatte es nicht geschafft, seiner Frau ihren letzten Wunsch zu erfüllen, und dieses Unvermögen quälte ihn jetzt schon seit sieben Jahren. Und dennoch, Johns Wunsch war eine Zumutung. „Dir ist wohl nicht klar, was du da von mir verlangst.“
„Oh doch, glaub mir. Aber nur von dir kann ich so etwas verlangen. Denn ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann.“
„Gehst du mit mir zu der Hochzeit, Quinn?“
Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und sah Dani mit dem gleichen vorsichtig prüfenden Blick an, den er neuerdings immer aufsetzte. Zumindest seit sie drei Tage zuvor aus Sydney zurückgekommen waren.
Was war nur mit ihm los? Dani machte sich sowieso schon Sorgen. Denn über die Gerüchte, die Ryan in Sydney angedeutet hatte, wurde bereits im Fernsehen berichtet. Die Aktionäre von Blackstone Diamonds waren nervös, auch wenn Kimberley in der Presse versichert hatte, dass alles in Ordnung wäre.
Wenn er die Blackstones besser kennen würde, vielleicht würde Quinn dann nicht mit dem Gedanken spielen, Matt bei seinen Plänen zu unterstützen?
Quinn legte den Füllfederhalter hin. „Das halte ich nicht für eine gute Idee“, sagte er bedächtig.
„Warum denn nicht?“
„Das ist eine reine Familienangelegenheit. Nach dem, was in den letzten Monaten passiert ist, wird sicher wieder die ganze Vergangenheit hervorgekramt.“ Er blickte sie ernst an. „Mein schlechtes Verhältnis zu Howard zum Beispiel. Und ich habe keine Lust, die Medien mit der Nase darauf zu stoßen.“
„Ich glaube nicht, dass irgendjemand …“
„Lass mich noch ein bisschen darüber nachdenken, ja?“ Er nahm den Füllfederhalter wieder auf. „Wie kommst du übrigens mit dem Collier voran?“
„Ganz gut.“ Der Kunde wollte die Kette am Fünfundzwanzigsten haben. Das würde sie schaffen, sofern sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnte und sich nicht den Kopf darüber zerbrach, was Quinn Everard vorhatte.
9. KAPITEL
„Sieh mal, wer hier ist.“
Dani hatte die Haustür aufgerissen, weil sie einige Hochzeitsgäste vom Flughafen abholen wollte und spät dran war. Als Jake Vance direkt vor ihr stand, prallte sie zurück, lachte dann aber und bat ihn herein. „Ich muss jetzt los, aber ihr werdet euch auch ohne mich nicht langweilen, oder?“, fragte sie und war eine Sekunde später aus der Tür.
„Nein!“, rief Quinn ihr noch
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