Einige sterben schneller! (German Edition)
doch absurd’, sagte ich. ‘Wir haben hierfür handfeste Beweise, Herr Busse. Sie haben das Recht auf einen Anwalt und können auch die Aussage verweigern. Alles was Sie hier aussagen kann später gegen Sie verwendet werden’, fuhr er fort.
Ich war mehr als gespannt auf die handfesten Beweise, wollte aber unter keinen Umständen ein Risiko eingehen. Da ich sowieso schon verhaftet war, beschloss ich keine Aussage ohne einen Anwalt zu machen.
Das Verhör war damit beendet. Ich suchte mir einen Anwalt, der auf Kapitalverbrechen spezialisiert war heraus und wurde anschließend zurück in meine Zelle gebracht, ohne in Bezug auf die Ermittlungen schlauer geworden zu sein.
Langsam wurde ich immer unsicherer, denn ich wusste, dass laut Gesetz kein Bürger länger als 24 Stunden ohne zwingenden Grund festgehalten werden durfte. Es war jetzt schon nach 15.00 Uhr und ich saß immer noch fest. Dies konnte nur bedeuten, dass die Polizei wirklich etwas handfestes in der Hand hatte, denn sonst hätte wohl kein Richter einen solchen Haftbefehl unterschrieben. Mein Kopf schmerzte und meine Schläfen begannen zu pochen. Konnten Die mir tatsächlich etwas nachweisen?
Der Anwalt hatte mir versprochen noch heute vorbei zusehen und kam tatsächlich kurz vor 16.00 Uhr an. Er hatte sich noch kurz vor meinem Besuch in der Zelle mit dem Fall, den Anschuldigungen und angeblichen Beweisen vertraut gemacht. Herr Schneider, mein Rechtsanwalt und Experte bei Gewaltverbrechen, begrüßte mich kurz. Bevor er auf den Fall zu sprechen kam, klärten wir erst die finanziellen Dinge, denn er wollte nicht umsonst arbeiten. Nachdem ich ihm versichern konnte, für sein Honorar aufzukommen, fingen wir an. ‘Es sieht nicht gut für Sie aus, Herr Busse’ begann er sein Gespräch. ‘Sie werden verdächtigt ihre Frau und ihren Geschäftspartner umgebracht zu haben. Die Polizei hat ein Haar in der Nähe der defekten Bremse am Unfallwagen gefunden, das von Ihnen stammen muss. Haben Sie ein plausible Erklärung dafür, wie es dahin gekommen sein kann?’ Ich fühlte mich bei dem Gespräch eher in einem Verhör, als durch meinen Anwalt vertreten, aber der musste ja schließlich wissen was passiert war, damit er mich verteidigen konnte. ‘Nein, eigentlich nicht’, log ich erst einmal. ‘Aber wieso kommt die Polizei darauf, dass das Haar von mir stammt?. Es kann doch von jedem anderen, einem Tier oder sonst woher stammen’, stammelte ich.
‘ Nicht ganz, denn das Haar, das dort gefunden wurde, hat eindeutig ihre DNA . Sie wissen das DNA-Analysen heutzutage als rechtskräftige Beweismittel gelten, oder?, sprach Anwalt Schneider weiter.
‘ Das ist mir durchaus bekannt’ antwortete ich, aber woher soll die Polizei DNA-Proben von mir haben? ‘Bei der Durchsuchung ihres Hauses, ihres Wagens usw. wurde genügend Material sichergestellt. Wenn wir keine glaubhafte Aussage dazu machen können, wie ihr Haar unter den Wagen ihres Geschäftspartners gelangt ist, sieht es schlecht aus, Herr Busse. Ich spreche jetzt anschließend mit dem Haftrichter und versuche Sie auf Kaution frei zu kriegen, aber machen Sie sich nicht all zu viele Hoffnungen’.
Tatsächlich schaffte es mein Anwalt nicht, mich auf Kaution frei zu kriegen. Es bestehe die Gefahr, dass ich fliehen würde. Das hätte ich in diesem Falle sicher auch getan, so blieb mir nur noch der Ausweg eine glaubhafte Geschichte zu erfinden. Ich verabschiedete mich von Herrn Schneider, der mir Anweisungen bezüglich meiner Aussage gab. Ich solle vorerst jegliche Aussage verweigern, er würde sich eine Strategie ausdenken und mit mir abstimmen.
Ich saß richtig tief in der Scheiße und das allen nur wegen dieser Schlampe Bettina, die mit meinen Geschäftspartner gebumst hat. So hatte ich mir meinen Plan nicht vorgestellt. Beim Grübeln darüber, wie die Polizei schon vor meiner Festnahme, also bevor Sie Haarproben von mir sicherstellte, wissen konnte, dass ich der Täter war, beschäftigte mich lange. Dann viel mir ein, dass ich beim ersten Verhör einen Kaffee getrunken hatte und allerlei Dinge angefasst hatte. Daraus hatte sich bestimmt eine verwertbare DNA-Probe gewinnen lassen, die den Haftrichter dazu gewinnen konnte meinen Haftbefehl zu unterschreiben. Die verfluchte moderne Technik hatte mich überführt!
Kapitel 19: Die Gerichtsverhandlung
In den kommenden Tagen machte ich mir zusammen mit meinem Anwalt intensive Gedanken über unsere Vorgehensweise bei der Verhandlung. Ich hatte ihm
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