Einige sterben schneller! (German Edition)
müssen.
Die Weihnachtsfeiertage waren nun endlich vorbei. Keiner meiner Verwandten, Bekannten oder ehemaligen Freunde hatte sich blicken lassen oder mir geschrieben. Offensichtlich waren auch alle aus diesem Kreis von meiner Schuld überzeugt und hatten mit mir gebrochen. Ich hatte mir eine schlimme Erkältung eingefangen, da es in der Zelle saukalt war. Die Heizung funktionierte nicht richtig und durch die Fenster zog es herein. Wenigstens konnte ich so im Bett liegenbleiben und brauchte nicht zum Freigang. Ich hatte so ein paar ruhige Tage, wo mich die Mitgefangenen nicht schikanieren konnten.
Um hier drinnen nicht ganz verrückt zu werden, hatte ich begonnen ein Tagebuch zu führen, in das ich meine Erlebnisse eintrug. Ich begann bei der Verhaftung und der Untersuchungshaft. Anschließend berichtete ich über die Gerichtsverhandlung und dann meinen jetzigen Aufenthalt im Hochsicherheitstrakt. Die Tat, meine Planung und Ausführung ließ ich zunächst außen vor, denn bis zum Abschluss der Revisionsverhandlung wollte ich meine Schuld nicht zugeben. Später konnte ich diese Kapitel ja noch vorab stellen und dann das Ganze als Buch verkaufen. Solche wahren Geschichten waren immer gefragt, hoffte ich.
Ich hatte bereits bei der Gefängnisleitung einen Computer für mein Vorhaben beantragt. Dort war man meinem Plan jedoch ablehnend gegenüber gewesen, da Sie davon ausgingen, dass ich auch vom Leben im Gefängnis und den offensichtlichen Missständen vor Ort schreiben würde. Der Anstaltsleiter hatte mir gegenüber versprochen dem Antrag zu prüfen, machte mir aber keine großen Hoffnungen.
Im Gegenzug bot er mir aber eine Arbeit im Gefängnis an. Es gab hier verschiedene Tätigkeiten, überwiegend im handwerklichen Bereich, so dass Gefangene eine Art Ausbildung erlernen konnten. Arbeit war ein Privileg, denn erstens verkürzte es den langweiligen Gefängnistag und zweitens brachte es etwas Geld ein. Für marktwirtschaftliche Verhältnisse ein absoluter Hungerlohn, aber besser als nichts. Ab Januar konnte ich in der gefängniseigenen KFZ-Werkstatt anfangen. Der Leiter ließ dort gerade seinen alten VW Karmann Ghia restaurieren und freute sich offensichtlich mit mir jemanden gefunden zu haben, der auch eine Liebe zu alten Fahrzeugen hatte.
Die Arbeit in der Werkstätte gefiel mir ganz gut und ich lernte dort noch einiges dazu. Auch Dinge, die nicht unbedingt auf dem Ausbildungsplänen von angehenden Mechanikern standen. So erklärte mir ein Mithäftling z.B. wie man die meisten Autos ohne Wegfahrsperre kurzschließen konnte und wie schnell und einfach sich so manche Autotür öffnen lässt. Ich hörte gelehrig zu, schließlich konnte ich ja nicht wissen, ob ich davon später mal profitieren konnte.
Kapitel 21: Sexuelle Belästigung
So sehr mich auch die Arbeit in der Werkstatt und mein Tagebuch vom Gefängnisalltag ablenkten, desto schlimmer wurden die Erniedrigungen durch andere Gefangene. Homosexualität ist in Gefängnissen weit verbreitet und Frischfleisch wie ich daher immer willkommen. Es hatten schon einige versucht mich als neue Braut zu gewinnen, doch glücklicherweise konnte ich bisher immer noch entkommen. Heute beim Duschen machte sich ein Häftling, den Sie Mad Max nannten, von hinten an mich heran. Dummerweise wog Max annähernd 130 kg und hatte die Statur eines Holzfällers. Hier im Knast gehörte er zur Führungselite unter den Gefangenen und hatte sich durch zahlreiche Gewalttaten inner- und außerhalb dieser Anstalt einen entsprechenden Ruf geschaffen.
Gierig packte mich Max von hinten, während die anderen anwesenden Gefangenen das Treiben mit Interesse beobachteten. Eigentlich hatte ich keine Chance und das wusste auch Max, denn er war auf keine Gegenwehr eingerichtet. Lässig packte er mich mit einer Hand und versuchte mit der anderen seinen Schwanz in meinen Arsch zu bohren. Mit dem Mut der Verzweiflung und aller Kraft stieß ich ihm meinen rechten Ellenbogen direkt auf den Solarplexus (eine wirksame Stelle zwischen Bauchoberseite knapp unterhalb der Rippen). Sofort ließ mich Max los und krümmte sich leicht nach vorn. Ich hatte die richtige Stelle getroffen, denn er jappste nach Luft. Das war meine Chance! Ich drehte mich herum und trat ihm mit aller Kraft zwischen die Beide direkt in die Eier. Auch hier zeigte sich die erwünschte Wirkung und Max fasste sich gekrümmt vor Schmerz dorthin. Da er jetzt wehrlos war, packte ich seinen großen Kopf mit meinen beiden Händen und rammte
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