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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Beamte, der mich verfolgte, seine Revolver gezogen hatte und einen Warnschuss abgegeben hatte, denn die Waffe war in die Luft gerichtet. Ich hatte schon die ersten Bäume erreicht und rannte in den Wald hinein. Jetzt wurde es ernst. Mein Vorsprung betrug etwa 200 Meter und ich schätzte, dass mich mein Verfolger bald eingeholt haben würde. Im Wald war es noch dunkler als im Freien und so stolperte ich über Wurzeln und Äste, fiel mehrfach hin oder rannte gegen Bäume. Meinem Verfolger ging es aber nicht viel besser. Er hatte zwar eine kleine Taschenlampe bei sich und konnte so etwas mehr sehen wie ich, aber er musste auch an mir dranbleiben und das machte ich ihm so schwer wie möglich, in dem ich ständig meine Richtung änderte. Auch er fiel mehrfach hin und fluchte laut.
    Der Abstand zwischen uns hatte sich auf weniger als hundert Meter verkürzt. Lange konnte das nicht mehr gut gehen. Mein Herz raste, die Rippen taten höllisch weh und das Blut rann mir über das Gesicht. Das Gelände war nun leicht abfällig geworden und machte das Rennen auf dem nassen und z.T. gefrorenen Boden nicht einfacher. Ich blieb erneut an einer Wurzel hängen und fiel wieder hin. Als ich aufstehen wollte, bemerkte ich, dass mein Fuß verstaucht war. Keine 50 Meter hinter mir näherte sich der Polizist. Ich rollte zur Seite und versuchte mich zu verstecken, als ich einen weiteren Schuss hörte. Diesmal pfiff die Kugel neben mir durch die Luft und schlug in einem Baum ein. Der Bulle schoss also tatsächlich auf mich. Plötzlich fiel mir der Revolver in meiner Jackentasche ein, den ich dem Autohändler abgenommen hatte. Ich zog diesen heraus, zielte auf die Beine des Polizisten, denn ich wollte Ihn nur verletzen, nicht umbringen und drückte auf den Abzug. Nichts passierte und mein Verfolger war nur noch knapp 30 Meter entfernt. Ich hatte wenig Erfahrung mit Waffen und daher nicht bemerkt, dass der Revolver noch gesichert war. Schnell schob ich den Sicherungsbügel beiseite und bemerkte einen neuen Schuss. Nicht von mir, denn ich hatte noch nicht wieder gezielt, sondern von meinem Gegenüber. Ich riss die Waffe hoch, zielte im Liegen und drückte ab. Durch die eingeschaltete Taschenlampe bot der Bulle ein gutes Ziel. Er schrie auf, fasste sich an sein Bein und sackte zusammen. Volltreffer! Noch ehe er registriert hatte was passiert war, hatte ich mich humpelnd weiter auf den Weg gemacht.

    Viel Vorsprung hatte ich nicht, denn sein Kollege hatte sicher die Schüsse gehört und würde Verstärkung rufen, wenn sein Partner nicht zurück kam. Nachdem ich weitere zehn Minuten durch den Wald gelaufen war, kam ich an eine Lichtung und entdeckte eine größere Ortschaft etwa zwei Kilometer entfernt. Die Blutungen in meinem Gesicht hatten zwischenzeitlich aufgehört, aber meine Rippen und der Knöchel schmerzten noch stark. Mit einer handvoll Schnee wusch ich mir das Blut von meinem Gesicht und den Händen ab und machte mich auf den Weg in die Ortschaft. Ich brauchte schnellstmöglich ein Auto, denn die Polizei würde sicher Suchhunde einsetzen und mir bald auf den Fersen sein. Leider hatte ich kein Werkzeug bei mir, so dass sich die Auswahl auf geeigneter Fahrzeuge stark reduzierte. Am Ortsrand angekommen, ging ich durch die Seitenstraßen und machte mich gezielt auf die Suche. Zum Glück war es schon fast Mitternacht und ich traf keine Passanten auf der Straße. Vereinzelt fuhr ein Auto vorbei, aber mich beachtete niemand. Nach einigen Minuten hatte ich das gefunden, was ich gesucht hatte. Ein alter VW Golf war mein Zielobjekt. Mit einem Minimum an Werkzeug hätte ich den Wagen sauber öffnen und entwenden können. So blieb mir nichts andere übrig, als die Seitenscheibe einzuschlagen. Trotz meines angeschwollenen Knöchels gelang es mir die Beifahrertürenscheibe mit einem gezielten Fußtritt ins Auto zu befördern. Das machte eigentlich weniger Lärm, als ich vermutet hatte. Ich zog den Verriegelungsknopf hoch kehrte die Scheiben vom Beifahrersitz mit der Hand in den Fußraum und stieg ein. Flach legte ich mich zwischen die Sitze und achtet darauf, das die Innenbeleuchtung ausgeschaltet blieb. Dann beobachtete ich meine Umgebung. Nachdem ich weder verdächtige Geräusche, noch Lichter bemerkte, machte ich mich an die Arbeit. Ein Feuerzeug, das ich in der Mittelkonsole fand, leistete mir gute Dienste. Mit dem flackernden Licht konnte ich die Kabelfarben des Zündschlosses gerade noch so erkennen. Nur

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