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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hroch
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fiel. Die meisten Touristen waren schon wieder nach Hause gefahren, oder aßen in einem der Restaurants zu Abend. Für die jungen Nachtschwärmer war es noch zu früh, so dass die Straßen relativ ruhig waren. Mir fielen keine ungewöhnlichen Aktivitäten auf, nur Darius ließ sich nicht blicken. Die Kirchturmuhr schlug 7 Uhr, viertel nach 7, aber niemand kam in die Nähe der Telefonzelle. Kurz vor halb 8 stand ich von meiner Parkbank auf, beschloss noch eine kurze Runde um die Telefonzelle zu machen und dann zu gehen. Die 200.-- konnte ich wohl abschreiben.
    Als ich mich schon wieder auf dem Heimweg ins Hotel machte – sicherheitshalber wollte ich einige Umwege und Zwischenstopps in Bars einlegen – tippte mich jemand von hinten auf die Schulter. Ich erschrak, drehte mich reflexartig um und ging in Verteidigungshaltung. Eine schlechte Angewohnheit, die ich wohl aus dem Knast übernommen hatte. Hinter mir stand ein etwa 185 cm großer kräftiger Mann, mit dunkelbraunen, halblangen Haaren und tiefblauen Augen. In seinem Ledermantel sah er eher wie ein Schläger, als wie ein Fälscher aus, der über gewisse feinmotorische Fähigkeiten verfügen sollte. 'Willst Du keinen Ausweis mehr', fragte er mich'? 'D-ddoch', stotterte ich, 'aber ich dachte, Sie kommen nicht mehr und der Treffpunkt hier schien mir sicherer für uns beide'.
    Wir gingen nebeneinander die Straße hinunter, etwa so wie Bekannte, die sich gerade zufällig getroffen hatten. 'Hast Du Geld', ? fragte Darius. 'Ja, aber nicht hier, ist doch klar' antwortete ich mit zunehmenden Selbstbewusstsein. 'Kannst Du auch Camouflage Passports besorgen', fragte ich? Darius verzog das Gesicht: Was willst Du denn mit dem Scheiß? Solche Papiere fallen doch hier in Europa jeden Grenzbeamten gleich ins Auge, wegen illegaler Einwanderer und so'. 'Stimmt, gab ich zu, 'aber für mein Reiseziel tut es ein Camouflage Pass auch, ist ja auch deutlich billiger wie ein gut gemachtes europäisches Dokument', gab ich mein scheinbar vorhandenes Wissen, gerade noch vor ein paar Stunden aus dem Internet erworben, preis.
    'Kein Problem, kann ich auch besorgen, kostet Dich 2.000.-- in guter Qualität'. Einen brauchbaren europäischen Pass kannst Du für das gut Doppelte haben, ist ein Schnäppchen, überleg es Dir!'. 'Soviel Geld hab ich leider nicht' log ich. 'Sind 1.800.-- für den Camouflage in Ordnung'?
    'Auch noch handeln'? schimpfte Darius, aber meinetwegen. Die Hälfte jetzt, den Rest bei Übergabe. Dauert ca. 2 Tage'. 'Danke', sagte ich, zog mein Geld aus der Hosentasche und und gab ihm bis auf einen 20-Euroschein alles. 'Sind 450.-- plus der 200..-- aus dem Kuvert, also nicht ganz die Hälfte. 1.150.-- bring ich dann bar bei der Übergabe mit, ich hoffe das geht so o.k.'

    Darius steckte das Geld ein. Ich gab ihm meine Passfotos und noch ein Geburtsdatum in der Nähe von meinem. 'Beim Nachnamen, bitte etwas westeuropäisches, Frank als Vornahmen können wir lassen.' bat ich.
    'Kannst die Papiere' am Dienstagabend im 'Klabauter' abholen und bring das Geld mit'!riet Darius
    'Sagen wir 19.15 Uhr wieder bei der Telefonzelle in der DeJongstraat? Ist für uns beide sicherer, war mein Vorschlag. Wir verabschiedeten uns kurz und jeder ging seine Wege.

    Ich lief etwa eine viertel Stunde kreuz und quer durch die Innenstadt und betrat dann ein MC Donalds um mir mit den verbliebenen Geld ein paar Cheeseburger und Pommes zu kaufen. An die etwa 7.000.-- im Innenfutter meiner Jacke dachte ich erst jetzt wieder und musste schmunzeln.

    Auf dem Rückweg ins Hotel legte ich noch einen Zwischenstopp für ein Bier und einen Schnaps in einer kleiner Kneipe ein und als ich sicher war, dass ich nicht verfolgt wurde, betrat ich mein Hotel.

    Zurück auf dem Zimmer, welches aufgeräumt war, erschrak ich kurz. Hatte die Putzfrau, die meine Reisetasche auf die Kommode gestellt hatte, diese durchsucht und den 2. Teil meiner Beute entdeckt und mitgenommen? Nein, zum Glück war das Geld noch in seinem Versteck unter dem doppelten Boden.

    Ich legte mich auf das Bett, schaute noch etwa eine Stunde fern und musste mir morgen eine neue Unterkunft suchen.

    Kapitel 31: Ausgeraubt

    Die neue Woche begann. Heute, Montag der 2. März war Umzug und Arbeitssuche angesagt. Ich packte gegen 9.00 Uhr meine Habseligkeiten im Hotelzimmer in die große Reisetasche, frühstückte dort noch und checkte aus. Die große Tasche wollte ich nicht den ganzen Tag herumschleppen, deshalb fuhr ich mit dem Bus zuerst zum Bahnhof und

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