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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Zeugen und Verdächtigen geführt, Berichte zu den Ermittlungen verfasst.
    Dies hier war ihr Ort, hier war sie daheim.
    Sie stand auf und trat ans Fenster. Sie wusste ganz genau, was sie dort sehen würde, welche Straßen, welche Häuser, ja sogar, wie dicht der Verkehr um diese Zeit des Tages war.
    Der Teil von ihr, der immer noch erschüttert war, der Teil, den sie mit größter Willenskraft vor Roarke verborgen hatte, beruhigte sich ein wenig mehr.
    Sie war dort, wo sie hingehörte, und tat das, wofür sie wie geschaffen war.
    Alles, was ihr damals widerfahren war, all das Grauen, all die Ängste hatten sie zu dem Menschen gemacht,
der sie inzwischen war, oder etwa nicht? Wer konnte schon sagen, wo sie heute stünde, hätte sie all die schlimmen Dinge nicht erlebt? Vielleicht war sie ja deshalb so bereit, für die Opfer einzutreten, weil sie selbst einmal Opfer gewesen war.
    Aber wie auch immer, sie hatte zu tun. Also machte sie entschieden kehrt, ging zurück zu ihrem Schreibtisch und machte sich ans Werk.
    Sie bat um einen Termin bei Doktor Mira, und da sie ihn sofort bekam, verließ sie ihr Büro genauso unauffällig, wie sie hineingegangen war, und tauchte fünf Minuten später bei der Psychologin auf.
    »Ich dachte, Sie hätten vielleicht schon Feierabend gemacht.«
    Dr. Mira wies auf einen der bequemen Sessel, mit denen ihr Besprechungszimmer eingerichtet war. »Nach unserem Gespräch. Hätten Sie vielleicht gerne einen Tee?«
    »Nein, danke, es wird nicht lange dauern.«
    Da Dr. Mira jedoch bereits vor ihren AutoChef getreten war, bliebe ihr wohl nichts anderes übrig, als an der blumigen Flüssigkeit zu nippen, auf die Dr. Mira so versessen war.
    »Sie hätten lieber einen Kaffee«, stellte Dr. Mira, ohne sich zu ihr umzudrehen, fest. »Aber mir zu Gefallen trinken Sie stattdessen Tee. Das weiß ich zu schätzen. Kippen Sie das Koffein einfach später in sich rein.«
    »Woher - ich habe mich gerade gefragt, wie Sie sich den ganzen Tag auf den Beinen halten können mit all dem Kräuterzeug.«
    »Es kommt immer darauf an, was man gewöhnt ist, meinen Sie nicht auch? Ich finde Tee beruhigend, und bei mir setzt gerade Ruhe ungeheure Energien frei. Oder
zumindest glaube ich, dass es so ist, und das ist fast dasselbe.« Damit kam sie zurück und hielt Eve eine der hauchdünnen Tassen hin.
    »In anderen Worten, Sie reden sich ganz einfach ein, Sie hätten Energie, obwohl es vielleicht gar nicht stimmt.«
    »So könnte man es formulieren.«
    »Das ist interessant. Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich habe weitere Informationen über Julianna Dunne, und die wollte ich Ihnen sofort geben. Ich glaube nicht, dass uns viel Zeit bleibt, bis sie wieder zuschlägt. Ich habe mit ihrem Stiefvater gesprochen.«
    »Sie waren in Dallas?«
    »Ich bin erst seit einer Stunde wieder hier. Aber jetzt zurück zum eigentlichen Grund meines Besuchs«, erklärte Eve derart entschieden, dass Dr. Mira überrascht die Brauen in die Höhe zog. »Okay?«
    »Okay.«
    Sie gab den Inhalt des Gesprächs mit Jake T. Parker wieder, beschränkte sich dabei jedoch auf die von ihm erzählten Fakten, und wandte sich dann der Unterhaltung mit Chuck Springer zu.
    »Der erste Mann - oder besser Junge -, mit dem sie je geschlafen hat, war also jemand in ihrem Alter«, stellte Dr. Mira fest. »Jemand mit einem bescheidenen gesellschaftlichen Hintergrund. Und er war zugleich der Erste und der Letzte, der sie jemals abgewiesen hat. Das hat sie nie vergessen.«
    »Trotzdem hat sie sich als Opfer nie Typen wie Springer, sondern immer Männer wie ihren Stiefvater gesucht.«
    »Weil sie bei ihnen sicher war, dass sie sie kontrollieren
konnte. Sie haben ihr Selbstbewusstsein und zugleich ihr Vermögen befördert. Aber jedes Mal, wenn sie mit einem anderen Mann zusammen war, hat sie dadurch Springer bestraft. Nach dem Motto, sieh her, sieh nur, was ich alles haben kann. Einen Kerl wie dich brauche ich nicht. Und im Verlauf der Zeit hat sie die Sache mit Springer weniger als persönlichen Affront als vielmehr als Symbol gesehen. Als Symbol für die Wertlosigkeit, die Verlogenheit, die Schwäche und die Sex-Versessenheit der Männer insgesamt.«
    »Würde es sie nicht unglaublich wütend machen, wenn sie erkennen müsste, dass auf einem bestimmten Level sie die Sex-Versessene ist?«
    Dr. Mira zog die Brauen hoch und nickte anerkennend mit dem Kopf. »Ja, genau. Sie verstehen sie wirklich gut. Springer hat gesagt, sie hätten auch noch Sex miteinander gehabt,

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