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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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schmuggeln.
    Sie griff nach einem langen blauen Kleid aus einem Stoff, der gleichzeitig zu glühen und zu glitzern schien. »Habe ich das Ding schon mal gesehen?«
    »Es hängt in deinem Schrank.« Roarke saß in der Sitzecke des Schlafzimmers und verfolgte den Börsenbericht im Fernsehen, während er genüsslich eine zweite Tasse Kaffee trank. Trotzdem wandte er den Kopf. »Falls du in dem Kleid zur Arbeit fährst, werden die Kriminellen dieser Stadt sicher sehr beeindruckt von dir sein.«
    »In dem Schrank hängt noch mehr Zeug als vor zwei Wochen.«
    »Ach ja? Ich frage mich, wie so was möglich ist.«
    »Du musst endlich damit aufhören, mir ständig irgendwas zu kaufen.«
    Er streckte einen Arm aus, um Galahad zu streicheln, doch der Kater wich ihm naserümpfend aus. Seit sie am Vorabend zurückgekommen waren, gab er ihnen zu verstehen, dass er zutiefst beleidigt war, weil sie ihn einfach für zwei Wochen verlassen hatten. »Warum?«
    »Weil es peinlich ist«, murmelte sie leise und tauchte auf der Suche nach irgendwas Vernünftigem, das sie im Büro tragen könnte, tiefer in den Schrank.
    Lächelnd sah er zu, wie sie ein ärmelloses Top und eine weich fallende Hose über ihren schlanken, geschmeidigen Körper zog. Von der Sonne hatte ihre Haut einen warmen, goldfarbenen Schimmer, und platinblonde Strähnen durchzogen ihr kurz geschnittenes, braunes Haar. Sie stieg mit schnellen, sparsamen Bewegungen
in ihre Kleider und es war deutlich zu erkennen: ihre äußere Erscheinung war ihr vollkommen egal. Was vielleicht genau der Grund war, weshalb er der Versuchung einfach nicht widerstehen konnte, sie mit den schönsten Kleidungsstücken zu behängen, die es gab.
    Sie hatte sich während des Urlaubs tatsächlich erholt. Mit jeder Stunde und mit jedem Tag, den sie beide fort gewesen waren, hatte sich die Wolke der Erschöpfung und der Sorge, in die sie vorher eingehüllt gewesen war, ein wenig mehr gehoben. Jetzt blitzten ihre whiskeybraunen Augen und ein rosiger Schimmer lag auf ihrem schmalen, fein gemeißelten Gesicht.
    Als sie ihre vollen Lippen entschieden aufeinander presste und nach dem Holster ihrer Waffe griff, wusste er mit Bestimmtheit - Lieutenant Eve Dallas war wieder im Dienst. Und träte dem ersten Kriminellen, der das Pech hätte, ihr über den Weg zu laufen, kraftvoll in den Arsch.
    »Ich frage mich, weshalb mich der Anblick einer bewaffneten Frau derart erregt.«
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und zog eine dünne Jacke aus dem Schrank. »Vergiss es. Ich komme an meinem ersten Arbeitstag nach zwei Wochen Urlaub ganz sicher nicht zu spät, nur weil dein Hormonhaushalt noch nicht wieder ganz ins Gleichgewicht gekommen ist.«
    Ja, dachte er zufrieden und stand schwungvoll auf. Sie war wieder ganz die Alte. »Meine geliebte Eve.« Er zuckte leicht zusammen. »Diese Jacke nicht.«
    »Warum denn bitte nicht?« Einen Jackenärmel hatte sie schon an. »Sie ist leicht, und meine Waffe ist darunter nicht zu sehen.«

    »Sie passt nicht zu der Hose.« Er trat vor ihren Schrank und zog eine andere Jacke aus einem dünnen Khakistoff heraus. »Die hier ist deutlich besser.«
    »Ich habe nicht die Absicht, irgendein Video zu drehen.« Da es jedoch leichter war, als sich mit ihm zu streiten, zog sie brav die andere Jacke an.
    »Hier.« Nach einem neuerlichen kurzen Tauchgang in den Schrank drehte er sich mit einem Paar halbhoher, kastanienbrauner Lederstiefel in den Händen wieder zu ihr um.
    »Woher kommen die denn?«
    »Die hat offenbar die Kleiderfee gebracht.«
    Argwöhnisch blickte sie auf das Schuhwerk und stocherte mit einem Finger in dem Leder herum. »Ich brauche keine neuen Stiefel. Meine alten sind nämlich prima eingelaufen und deshalb wunderbar bequem.«
    »Das könnte man bestimmt auch anders formulieren. Hier, probier sie wenigstens mal an.«
    »Ich werde diese Dinger sowieso verhunzen«, maulte sie, nahm aber trotzdem auf der Sofalehne Platz und zog die Stiefel an. Weich wie Butter glitten sie über ihre Füße, und genau aus diesem Grund sah sie ihn böse an. Wahrscheinlich hatte er die Teile in einer seiner zahllosen Fabriken von Hand fertigen lassen und so viel dafür bezahlt, wie eine New Yorker Polizistin in zwei Monaten verdiente, überlegte sie. »Unglaublich. Die Kleiderfee scheint sogar meine Schuhgröße zu kennen.«
    »Sie ist eben ein wirklich erstaunliches Geschöpf.«
    »Ich nehme an, es ist vollkommen sinnlos ihr zu sagen, dass eine Polizistin keine teuren,
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