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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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blitzten, blickte sie ihn lächelnd an. »Du hast mich schön gemacht.«
    Sie hielt sein Gesicht in beiden Händen, während sie sich im selben Takt bewegten, und als sie sah, wie seine Augen sich verdunkelten, und spürte, wie ein Schauder durch seinen Körper rann, wusste sie, dass er es war, der sich jetzt unterwarf.
     
    Anschließend lagen sie eng umschlungen völlig reglos auf dem Bett. Er wartete darauf, dass ihre Arme schlaff wurden und auf die Decke glitten zum Zeichen, dass sie
eingeschlafen war, und als das nicht passierte, küsste er sie zärtlich auf ihr Haar.
    »Wenn du schon nicht schläfst, solltest du wenigstens was essen.«
    »Ich bin nicht müde, und außerdem habe ich hier noch zu tun.«
    »Nachdem du was gegessen hast.«
    Sie hätte ihm weiter widersprechen können, doch sie erinnerte sich an seinen Anblick, als er den Sandsack verprügelt hatte. »Aber irgendetwas Leichtes. Und schnell gehen muss es auch.« Sie griff nach seinen Händen, betrachtete die Knöchel und stellte spöttisch fest: »Das hast du wirklich sauber hingekriegt. Du solltest sie verarzten.«
    »Ist eine ganze Weile her, dass ich zum letzten Mal so zugeschlagen habe.« Er bewegte seine Finger. »Aber das sind nur Kratzer. Auf jeden Fall ist nichts verstaucht.«
    »Es wäre vernünftiger gewesen, Boxhandschuhe anzuziehen.«
    »Aber wahrscheinlich hätte es dann nicht dieselbe reinigende Wirkung auf mich gehabt.«
    »Nein, es gibt einfach nichts Besseres als mit den blo ßen Händen auf irgendetwas einzuschlagen, wenn man sich entspannen will.« Sie rollte sich behände auf die Seite und schwang sich rittlings auf seinen Bauch. »Wir stammen von gewalttätigen Menschen ab und haben diese Gewaltbereitschaft offenbar geerbt. Der Unterschied ist der, dass wir nicht einfach wahllos irgendjemanden verprügeln, nur weil uns gerade danach ist. Wir haben irgendetwas in uns, das uns davon abhält, das uns zu anständigen Menschen macht.«
    »Wobei es durchaus Unterschiede beim Grad des Anstands gibt.«

    »Beantworte mir eine Frage. Hast du je ein Kind geschlagen?«
    »Meine Güte. Selbstverständlich nicht.«
    »Hast du jemals eine Frau geschlagen oder vergewaltigt?«
    Er setzte sich so plötzlich auf, dass sie ihm die Beine um die Taille schlingen musste, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. »Manchmal hätte ich tatsächlich Lust gehabt, dir eine zu verpassen.« Er ballte eine Faust und klopfte zärtlich mit seinen geschundenen Knöcheln unter ihr festes Kinn. »Ich verstehe, was du sagen willst, und natürlich hast du Recht. Wir sind nicht so wie sie. Was auch immer sie uns angetan haben, sie konnten uns nicht zu den Monstern machen, die sie gewesen sind.«
    »Erst haben wir uns selbst, und ich schätze, dann haben wir beide uns gegenseitig zu den Menschen gemacht, die wir heute sind.«
    Er sah sie lächelnd an. »Das hast du schön gesagt.«
    »Sie haben mir noch nicht mal einen Namen gegeben.« Sie atmete vorsichtig aus. »Als ich mich vorhin daran erinnert habe, tat es furchtbar weh. Es gab mir das Gefühl, klein und völlig bedeutungslos zu sein. Inzwischen aber bin ich darüber richtiggehend froh. Sie haben mir nicht ihren Stempel aufgedrückt. Und, Roarke, inzwischen bin ich froh, dass ich das Wagnis eingegangen und hierher gekommen bin. Aber trotzdem will ich nur noch die hiesigen Kollegen über Julianna informieren und dann möglichst von hier verschwinden. Ich will nicht länger bleiben als unbedingt notwendig. Ich will noch heute Abend wieder nach Hause zurück.«
    »Dann nehmen wir den nächsten Flieger nach New York.«

    Da es bei ihrer Ankunft in New York noch nicht besonders spät war, konnte Eve problemlos sagen, sie müsste noch kurz auf das Revier, ohne dass es wie ein Vorwand klang. Wahrscheinlich kaufte Roarke ihr das nicht wirklich ab, doch er ließ sie gehen.
    Vielleicht verstand er einfach, dass sie etwas Abstand, dass sie ihre Arbeit, dass sie die Atmosphäre auf der Wache brauchte, um sich daran zu erinnern, wer und was sie in ihrem tiefsten Innern war.
    Ohne bei Peabody vorbeizuschauen, marschierte sie direkt in ihr Büro, schloss, was sie nur selten tat, die Tür hinter sich ab und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz.
    Es war seltsam tröstlich, wie gut ihr Hintern auf den durchgesessenen Sessel passte, überlegte sie. Es zeugte von den unzähligen Stunden, während der sie dort gesessen hatte und ihrer Arbeit nachgegangen war. Hier hatte sie nachgedacht, Formulare ausgefüllt, Telefongespräche mit

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