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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nachdem er das Verhältnis zwischen ihnen beendet hatte und nachdem er körperlich von ihr angegriffen worden war. Das hat ihr gezeigt, dass Sex für sie der Schlüssel zum Erfolg oder besser das Werkzeug ist, mit dem sie die Männer von ihrem Sockel stürzen kann. Also hat sie ihren Zorn durch die Entschlossenheit ersetzt, diese Schwäche auszunutzen, weil sie dadurch die größtmögliche Befriedigung erfuhr.«
    »So könnte es gewesen sein. Aber trotzdem habe ich noch immer keinen blassen Schimmer, wer ihr nächstes Opfer werden soll. Ich habe die Wahrscheinlichkeit berechnen lassen, mit der sie Parker, Springer oder Roarke aussuchen wird, und auch wenn diesen Berechnungen zufolge Parker und Springer Kopf an Kopf über zwanzig Prozentpunkte vor Roarke gelegen haben, traue ich Ihrer Meinung mehr als dem Computer und wüsste
deshalb gerne, wer in Ihren Augen das nächste Opfer ist.«
    »Springer sicher nicht. Noch nicht. Auch wenn sie mit ihm spielt, hebt sie ihn sich sicher bis zum Ende auf. Wie eine Katze, die mit einer Maus spielt, ehe sie sie schließlich tötet. Ihr Stiefvater? Vielleicht, aber ich denke, dass sie auch bei ihm noch warten wird. Die Geschichte mit ihm war ihr erster echter Sieg, sie sieht ihn deshalb sicher als eine Art Übungswerkzeug an. Auch seine Qual wird sie genüsslich in die Länge ziehen wollen, wenn es ihr möglich ist.«
    Dr. Mira stellte ihre Tasse neben sich auf einen kleinen Tisch. »Ich glaube, dass sie entgegen den Ergebnissen der Berechnung des Computers als nächstes Opfer Roarke oder aber jemand völlig anderen ins Visier genommen hat. Sie hat ihre Arbeit hier noch nicht beendet, Eve. Ihre Abrechnung mit Ihnen ist noch nicht erfolgt.«
    »Zu genau demselben Schluss bin ich ebenfalls gekommen. Ich werde ihn unter Bewachung nehmen lassen. Das wird ihm ganz bestimmt nicht passen, aber früher oder später kommt er darüber sicherlich hinweg. Okay, vielen Dank. Tut mir Leid, dass ich Sie aufgehalten habe.«
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ich bin etwas erledigt, aber ansonsten vollkommen okay. Ich war in dem Hotel, in dem wir damals wohnten, und das hat die Erinnerung an ein paar Sachen geweckt.«
    »Wollen Sie mir davon erzählen?«
    Es wäre lächerlich gewesen, hätte sie geleugnet, dass sie auch aus privaten Gründen hierher gekommen war. »Ich habe mich daran erinnert, was für ein Gefühl es war, ihn zu erstechen. Ich habe mich daran erinnert, welcher
Hass und welcher Zorn dabei in mir aufgekommen sind. Ich weiß, ich habe diese Dinge in mir, doch ich weiß auch, dass ich sie beherrschen kann. Ich weiß, dass ich ihn damals töten musste, um selbst zu überleben. Damit komme ich zurecht.«
    Sie stand entschlossen auf. »Und falls Sie denken, dass Sie mich testen müssen, um ganz sicher zu sein, dass ich keine Probleme damit habe, werde ich mich dagegen wehren. Ich werde mich keiner Begutachtung unterziehen.«
    Dr. Mira hatte ihre Hände reglos im Schoß gefaltet und saß völlig ruhig auf ihrem Stuhl. »Glauben Sie tatsächlich, dass ich Ihnen das zumuten würde? Dass ich, obwohl mir die Umstände der Tat bekannt sind und obwohl ich Sie seit Jahren sehr gut kenne, Ihr Vertrauen derart missbrauchen würde, um Sie dem vorgeschriebenen Testverfahren zu unterziehen? Ich hätte wirklich angenommen, über diese Phase wären wir beide längst hinaus.«
    Eve hörte die Verletztheit und Enttäuschung in der Stimme ihrer mütterlichen Freundin und wandte sich verlegen ab. »Vielleicht hat mich diese Sache doch ein bisschen stärker mitgenommen, als ich dachte. Tut mir Leid.« Sie presste ihre Handflächen gegen ihre Schläfen. »Gottverdammt.«
    »Oh, Eve.« Dr. Mira stand eilig auf, doch als sie eine Hand ausstreckte, wich Eve vor ihr zurück.
    »Ich bin einfach ein bisschen aus dem Gleichgewicht geraten. Aber wenn ich mich auf meine Arbeit konzentriere und diese ganze Sache … er wollte mich verkaufen«, platzte es mit einem Mal aus ihr heraus. »Hat mich deshalb vergewaltigt und misshandelt, damit er mich an andere verkaufen kann.« Langsam ließ sie ihre Hände
wieder sinken und starrte Dr. Mira an. »Sie haben es gewusst.«
    »Ich hatte es vermutet. Es ergab einen fürchterlichen Sinn. Er hätte sich schneller, leichter, billiger bewegen können, wenn er Sie irgendwo zurückgelassen hätte. Sie haben keinen echten Zweck für ihn erfüllt. Nach allem, was ich weiß, nach allem, was Sie mir bisher sagen konnten, war er nicht einfach pädophil. Normalerweise hatte er

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