Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Peabody und diesem Schönling läuft, ist kein Schreckgespenst für mich, sondern schlechterdings unmöglich. Polizisten …«
»Haben einen Anspruch auf ein Leben neben ihrem Job«, fiel er ihr ins Wort. »Genau wie jeder andere. Entspann dich, Lieutenant. Unsere gute Peabody ist eine durch und durch vernünftige Person.«
Eve atmete hörbar aus, warf sich in einen Sessel und schnaubte: »Schreckgespenst. Was für ein blödes Wort. Ich habe ihr heute einen Fall gegeben.«
Er griff nach den Fingern, mit denen sie nervös auf ihren Knien trommelte, und spielte sanft damit herum. »Du hast gar nicht erwähnt, dass du heute einen Fall bekommen hast.«
»Habe ich auch nicht. Ich habe mir die alten, ungelösten Fälle angesehen. Die Sache liegt sechs Jahre zurück. Eine junge, hübsche Frau, am Anfang ihrer Karriere, verheiratet. Der Mann ist geschäftlich unterwegs und findet sie bei seiner Rückkehr tot in der Badewanne vor. Ein schlecht getarnter Mord. Sein Alibi ist hieb- und stichfest, und er macht den Eindruck, als sei er völlig sauber. Alle, die zu dem Fall vernommen worden sind, haben ausgesagt, die beiden wären das perfekt Paar gewesen, schweineglücklich miteinander, wie man so schön sagt.«
»Hast du dir jemals überlegt, woher wir wissen wollen, wie glücklich Schweine sind?«
»Darüber denke ich vielleicht später einmal nach. Tja, aber trotzdem war ein Stapel Briefe zwischen ihrer Unterwäsche versteckt. Eindeutige Sexbriefe, die jemand immer nur mit einem großen C unterschrieben hat.«
»Dann sieht es also so aus, als ob sie eine Affäre hatte, bei der es zu einem Streit mit dem Geliebten kam, der zu ihrer Ermordung führte?«
»Der damalige Ermittlungsleiter ging zumindest davon aus.«
»Und was glaubst du?«
»Niemand hat diesen Typen je gefunden, niemand hat ihn je gesehen, niemand, den sie kannte, hat sie jemals von ihm reden gehört. Zumindest haben sie das behauptet. Ich war heute bei dem Ehemann und habe seine neue Frau und seine Tochter kennen gelernt. Ein kleines Mädchen, vielleicht zwei.«
»Vielleicht kann man davon ausgehen, dass es durchaus normal ist, wenn er nach einer Zeit der Trauer ein neues Leben angefangen hat.«
»Vielleicht.«
»Auch wenn ich das selbstverständlich niemals täte. Ich würde in einem solchen Fall vollkommen ziellos und verloren durch die Gegend laufen. Ich wäre ein gebrochener Mann.«
Sie bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Ach, tatsächlich?«
»Was wohl sonst? Und jetzt musst du erklären, dass dein Leben ohne mich zu Ende wäre oder etwas in der Art.«
»Ja, ja.« Als er ihr in die Finger biss, lachte sie fröhlich auf. »Aber jetzt zurück zu unserem eigentlichen Thema. Ich glaube, ich weiß, wie diese Sache abgelaufen ist. Ein paar kräftige Stöße in die richtige Richtung und endlich wäre der Fall gelöst.«
»Aber statt ihn selbst zu lösen, hast du den Fall Peabody gegeben.«
»Sie braucht die Erfahrung. Wenn es etwas länger dauert, ist das für Marsha Stibbs schließlich vollkommen egal. Und falls Peabody die falsche Richtung einschlägt, lenke ich sie einfach unauffällig auf die richtige Spur zurück.«
»Sie ist bestimmt total begeistert.«
»Himmel, ihre Augen haben geleuchtet wie die von einem kleinen Kind unter dem Weihnachtsbaum.«
Er sah sie lächelnd an. »Welches war der erste Fall, in dem Feeney dich allein ermitteln ließ?«
»Thomas Carter. Stieg eines schönen Morgens in seine Limousine, ließ den Motor an und flog mitsamt der Kiste in tausend kleinen Einzelteilen durch die West Side. Verheiratet, zwei Kinder, Versicherungsvertreter. Keine Freundin, keine Feinde, keine gefährlichen Laster. Kein Motiv. Die Ermittlungen verliefen im Sand und der Fall wurde zu den Akten gelegt, bis Feeney ihn nach ein paar Jahren wieder ausgegraben und mir übergeben hat.«
»Und?«
»Nicht der arme Thomas Carter aus der West Side war die Zielperson gewesen, sondern Thomas K. Carter, ein zweitklassiger Drogendealer und gleichzeitiger Spieler. Der idiotische Auftragskiller, der ihn hatte um die Ecke bringen sollen, hatte den falschen Typ erwischt.« Als Roarke noch immer grinste, fügte sie hinzu: »Und ja, ich kann mich noch genau daran erinnern, was für ein Gefühl es war, die Akte in die Hand gedrückt zu kriegen und alles dranzusetzen, um den Fall endlich zu lösen.«
»Du bist eine gute Ausbilderin, Eve, und eine gute Freundin obendrein.«
»Freundschaft hat damit nicht das Mindeste zu tun. Wenn ich nicht der
Weitere Kostenlose Bücher