Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Ansicht wäre, dass sie die Ermittlungen selbstständig leiten kann, hätte ich ihr den Fall nicht überlassen.«
»Diesen Dienst hast du ihr also als Ausbilderin erwiesen. Und den Freundschaftsdienst erweist du ihr jetzt gleich.«
»Dieses blöde Dinner. Was zum Teufel sollen wir bloß machen, bis wir anfangen zu essen und wenn wir mit dem Essen fertig sind?«
»Man nennt das Konversation. Oder schlicht und einfach geselliges Beisammensein. Manche Menschen haben tatsächlich die Angewohnheit, diese beiden Dinge täglich zu betreiben.«
»Tja, manche Menschen sind nun einmal seltsam. Wahrscheinlich werden dir die Peabodys gefallen. Habe ich dir erzählt, dass sie, als ich auf die Wache kam, damit beschäftigt waren, sämtliche Kollegen mit Kuchen, Plätzchen und Torte zu verwöhnen?«
»Torte? Was für eine Torte?«
»Ich habe keine Ahnung. Als ich dort ankam, war nur noch der Teller übrig - den wahrscheinlich auch noch irgendwer verschlungen hat. Aber der Kuchen war einfach phantastisch. Tja, aber dann kam Peabody in mein Büro und hat all diese seltsamen Dinge von ihrer Mum erzählt.«
Er spielte mit den Spitzen ihrer Haare, deren momentaner Strähnchen-Look ihm außerordentlich gefiel. Die Behauptung von Boyd Stibbs, dass er einfach nicht die Hände von seiner Angetrauten hatte lassen können, traf auch auf ihn und Eve eindeutig zu. »Ich dachte, die beiden verstünden sich sehr gut.«
»Ja, so sieht es aus. Aber trotzdem meinte sie, dass sie mich warnen müsste vor der besonderen Macht, die ihre Mutter über andere Menschen hat.«
»Ist sie vielleicht eine Hexe?«
»Uh-uh, nein, und es geht auch nicht um irgendwelchen faulen Hippie-Zauber, obwohl sie gesagt hat, dass ihr Vater ein Medium ist. Sie meinte, ihre Mutter könnte
einen dazu bringen, Dinge zu tun, die man nicht wirklich tun möchte, oder Dinge zu sagen, die man lieber für sich behalten will. Peabody zufolge habe ich ihre Eltern nur deshalb heute Abend zu uns eingeladen, weil sie mich dazu gebracht hat.«
Roarke bedachte sie mit einem interessierten Blick. »Du meinst also, dass sie die Gedanken anderer Menschen kontrollieren kann?«
»Keine Ahnung. Sie hat gesagt, die meisten Mütter hätten diese Gabe, nur wäre sie bei ihrer eigenen Mutter besonders ausgeprägt. Oder etwas in der Richtung. Ich habe das Ganze nicht kapiert.«
»Tja, keiner von uns beiden kennt sich besonders gut mit Müttern aus, nicht wahr? Aber da sie nicht unsere Mutter ist, nehme ich an, dass wir vor ihren mütterlichen Fähigkeiten, welche Wirkung sie auch immer haben mögen, völlig sicher sind.«
»Ich mache mir deshalb auch keine Sorgen, ich wollte nur die Warnung an dich weitergeben, weiter nichts.«
Ehe sie den Satz beendet hatte, erschien Roarkes Majordomus und ihr Erzfeind Summerset auf der Schwelle des Salons, rümpfte wie so oft die Nase und stellte mit missbilligender Stimme fest: »Dieser Chippendale ist nicht als Fußschemel, sondern als Kaffeetisch gedacht.«
»Wie schaffen Sie es überhaupt zu gehen, ohne dass Ihnen dabei der Stock aus Ihrem Hintern rutscht?« Sie ließ ihre Füße liegen, wo sie waren, und sah ihn fragend an. »Tut es weh oder geht Ihnen dabei vielleicht sogar einer ab?«
»Ihre Gäste sind soeben angekommen«, stellte er statt einer Antwort fest und verzog missbilligend das Gesicht.
»Danke, Summerset.« Roarke stand auf und reichte Eve die Hand. »Die Horsd’œuvres essen wir hier.«
Eve wartete, bis Summerset den Raum verlassen hatte, bevor sie ihre Füße auf den Boden stellte und sich ebenfalls erhob.
»Könntest du vielleicht ein Kumpel sein und bis zum Ende dieses Abends nicht mehr von dem Stock in seinem Hintern sprechen?«, fragte Roarke sie auf dem Weg in Richtung Flur.
»Okay. Wenn er mir auf die Nerven geht, ziehe ich ihm das Ding einfach wortlos raus und gebe ihm damit eins über den Schädel.«
»Das wird sicher unterhaltsam.«
Als Summerset die Haustür öffnete, nahm Sam entschlossen seine Hand, schüttelte sie freundlich und erklärte: »Freut mich unheimlich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Danke, dass Sie uns empfangen. Ich bin Sam und das ist Phoebe. Sie sind Summerset, nicht wahr? DeeDee hat uns erzählt, dass Sie die gute Seele dieses Hauses sind.«
»Mrs Peabody.« Der Butler nickte Phoebe förmlich zu. »Officer, Detective. Soll ich Ihnen Ihre Sachen abnehmen?«
»Nein, danke.« Phoebe behielt den Kasten, den sie hereingetragen hatte, weiter in der Hand. »Der Garten, oder vielleicht eher der Park,
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