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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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war. Und sie hat so traurig und so tapfer ausgesehen.«
    Ja natürlich, dachte Eve erbost. Sie hat sofort gewusst, wie sie dich am besten um den Finger wickeln kann.
    »Sie hat mich nur gebeten, ihr zu sagen, falls diese Polizistin Dallas in der Villa anruft und nach ihr fragt.« Noch immer war der Tränenstrom eindeutig nicht versiegt. »Sie sagte, sie müsste von hier weg, bevor Sie kommen, um sie zurückzubringen zu diesem schlimmen Mann. Sie hat mir nicht gesagt, dass ich für sie lügen soll. Sie wollte nur diese eine kleine Chance. Deshalb habe ich, als Sie mit Signora Vincenti gesprochen haben, in der Suite von Madam angerufen und gesagt, sie müsste sofort weg. Ich habe nicht gedacht, dass sie das ist, was Sie sagen. Ich habe ihr geglaubt. Werde ich jetzt verhaftet? Komme ich jetzt ins Gefängnis?«
    »Meine Güte.« Eve musste sich abwenden, sonst hätte sie vor lauter Zorn etwas Unfreundliches zu ihr gesagt. Immer schon hatte Julianna leichtgläubige, hilfsbereite Menschen für ihre Zwecke eingespannt. Elena war nur noch ein Häufchen Elend, und so erklärte sie: »Ich bin mit ihr fertig. Schafft sie mir aus den Augen und schickt sie dann am besten heim.«
    »Wir könnten sie belangen, weil sie …«, setzte Giamanno zögernd an.
    »Was soll uns das schon bringen?« Eve bedachte den Kollegen mit einem bitterbösen Blick. »Sie wurde hinters Licht geführt. Wenn wir sie dafür hinter Gitter
bringen, wird unser Problem dadurch ganz sicher nicht gelöst.«
    Als Elena weinend aus dem Zimmer stürzte, schenkte Signora Vincenti ihnen allen Kaffee ein. »Ihr Arbeitsverhältnis wird beendet werden.«
    »Das geht mich nichts an«, antwortete Eve.
    »Ich glaube, sie hat eine wertvolle Lektion gelernt. Deshalb wäre es mir lieber, Sie würden sie behalten. Sozusagen auf Bewährung.« Roarke nahm die erste Tasse Kaffee an. »Schmerzliche, doch zugleich wertvolle Erfahrungen haben schon so manchen Angestellten zu einem außergewöhnlich guten Mitarbeiter gemacht.«
    »Wie Sie wünschen, Sir. Lieutenant Dallas, ich kann mich gar nicht genug entschuldigen für die …«, sie legte ihren gesamten Widerwillen in das nächste Wort, »Dummheit meiner Assistentin, die Sie so viel gekostet hat. Sie ist jung und naiv, aber das ist keine Entschuldigung für sie oder für mich. Ich übernehme deshalb die gesamte Verantwortung dafür, dass es uns nicht gelungen ist, Sie bei Ihrem Vorgehen ausreichend zu unterstützen. Ich bin Elenas Vorgesetzte, und deshalb …«
    Sie atmete tief durch und wandte sich abermals an Roarke. »Deshalb reiche ich noch heute meine Kündigung ein. Falls Sie es wünschen, bleibe ich natürlich noch ein paar Wochen hier und führe meinen Nachfolger in seine Arbeit ein.«
    »Ich halte diesen Schritt weder für geboten noch für wünschenswert, Signora Vincenti, und deshalb nehme ich Ihre Kündigung nicht an. Über mögliche disziplinarische Maßnahmen gegenüber Ihrer Assistentin entscheiden bitte Sie.«
    »Gegenüber meiner ehemaligen Assistentin«, erwiderte
Vincenti kühl. »Sie wird von jetzt an eine Position bekleiden, auf der sie keinerlei Kontakt zu unseren Gästen hat.«
    »Meinetwegen. Wie gesagt, diese Dinge lege ich vertrauensvoll in Ihre Hand.« Womit er eben diese Hand ergriff und leise auf Italienisch mit ihr sprach, bis sie ihr Lächeln wiederfand.
    »Sie sind wirklich sehr freundlich. Lieutenant, falls ich noch irgendetwas für Sie tun kann, brauchen Sie es nur zu sagen.«
    »Da sie das Land ganz sicher nicht zu Fuß verlassen hat, überprüfe ich am besten erst mal, wie sie weitergekommen ist. Wir müssen versuchen herauszufinden, wohin ihre Reise sie von hier aus führte. Falls ich dazu Ihr Büro benutzen dürfte?«
    »Kein Problem.«
    »Ich bin nicht gerade freundlich mit Ihnen umgesprungen.«
    »Nein, das sind Sie nicht.«
    »Tut mir Leid. Aber wie Sie Ihrerseits Ihre Assistentin in den Boden gestampft haben, hat mich mit wahrer Bewunderung erfüllt.« Sie streckte einen Arm aus und Vincenti nahm die ihr gebotene Hand.
    »Vielen Dank. Aber Sie dürfen mir ruhig glauben, wenn ich sage, dass das erst der Anfang gewesen ist.«
     
    Julianna hatte sich über die Schweizer Grenze abgesetzt. Sie hatte dafür einen Mietwagen benutzt, den sie wahrscheinlich über ihr Handy bestellt hatte. Er war am Ende des schattigen Weges, über den man zu den Toren der Villa gelangte, an sie übergeben worden. Das blaue Sommerkleid, das der Angestellte der Mietwagenfirma als
ihre Kleidung beschrieb, hatte sie

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