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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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»Selbst wenn Sie Ihren fetten Hintern sofort hierher bewegt hätten, hätten Sie sie garantiert nicht mehr erwischt. Und jetzt finden wir raus, wo die undichte Stelle hier im Haus gewesen ist. In Ihr Büro«, wandte sie sich erneut Signora Vincenti zu. »Sofort.«
    Damit schlich sie sich in das Schlafzimmer der beiden unschuldigen Gäste und marschierte an ihnen vorbei in den Korridor hinaus.
     
    Dass sie noch nicht einmal den angebotenen Kaffee trinken wollte, zeigte Roarke das Ausmaß ihres Zorns. Doch auch die Empfangschefin der Villa war eine durchaus temperamentvolle Person, und so machten beide Frauen, während Giamanno hilflos die Backen aufblies, ihren Gefühlen hörbar Luft.
    Der Chef des Wachdienstes sah währenddessen grimmig weiter die Disketten durch. Von den Kameras war aufgezeichnet worden, wie Julianna aus der Nachbarsuite zum Lift, von dort in den Wintergarten, weiter in die Eingangshalle und schließlich in Richtung Pool gegangen war.
    Dann zeigten die Kameras im Garten, wie sie anfing leicht zu joggen, vom Pool auf einen schmalen Weg abbog und dort hinter einem Baum verschwand.

    »Ich bitte um Verzeihung, Lieutenant Dallas. Ich hätte mit so etwas rechnen müssen.«
    »Irgendjemand hat damit gerechnet, sonst hätte sie nicht den Großteil ihrer Sachen hier zurückgelassen und wäre derart schnell getürmt.«
    »Ich habe mit Ihnen gesprochen«, sagte Vincenti noch einmal, »mit Hauptmann Giamanno, mit Signore Bartelli, und mit niemandem sonst.«
    Während sie kampfbereit die Arme vor der Brust verschränkte, klopfe es und eine junge Frau kam mit einem Tablett mit Kaffee und kleinen Frühstücksteilchen durch die Tür. »Warten Sie.« Eve packte sie derart abrupt am Arm, dass das Geschirr auf dem Tablett gefährlich klirrte. »Sie haben meinen ersten Anruf entgegengenommen, nicht wahr?«
    »Das ist meine Assistentin Elena, die Sie an mich weitergeleitet hat.«
    »Ich erinnere mich.« Und ein Blick in Elenas Gesicht genügte, um zu wissen, wer die Urheberin des ganzen Dramas war. »Wissen Sie, welche Strafe darauf steht, wenn man die Justiz behindert, Elena?«
    »Mi scusi? Ich verstehe nicht.«
    »Ich weiß, dass Sie sehr gut englisch sprechen. Setzen Sie sich.«
    »Lieutenant, ich lasse nicht zu, dass Sie so mit meiner Angestellten reden. Elena hätte niemals einer Verbrecherin geholfen. Sie ist …« Vincenti brach ab, denn auch sie sah dem Gesicht des jungen Mädchens alles an.
    »Maledizione!« Nach diesem ersten Fluch ergoss sich ein regelrechter Strom wütender italienischer Beschimpfungen über der Missetäterin, und diese sank auf einen Stuhl und brach in Tränen aus.

    Der Sicherheitschef und auch Eves italienischer Kollege fielen wild gestikulierend in die Schimpftirade ein, und da Eve die Befürchtung hatte zu ertauben, überlegte sie, ob vielleicht ein Warnschuss in die Decke angeraten war, als auch schon Roarke das allgemeine Lärmen unterband.
    »Basta!«, herrschte er die anderen dröhnend an, und Eve klappte die Kinnlade herunter, als sich plötzlich auch aus seinem Mund ein Schwall italienischer Verwünschungen ergoss.
    »Ich bitte um Verzeihung.« Signora Vincenti riss sich mühsam zusammen. »Bitte entschuldigen Sie meinen Ausbruch, Lieutenant Dallas. Elena, Sie werden jetzt dem Lieutenant auf Englisch erzählen, was sich zugetragen hat.«
    »Sie, die Signora, hat zu mir gesagt, sie würde Hilfe brauchen.« Tränen tropften auf ihre geballten Fäuste und sie schluchzte leise auf. »Ihr Mann, er hatte sie geschlagen. Er ist ein schlimmer, schlimmer Mann, der in den Vereinigten Staaten furchtbar mächtig ist. Das hat sie mir im Vertrauen erzählt. Signora Vincenti …«
    Sie ließ den Kopf noch tiefer sinken und fuhr mit erstickter Stimme fort. »Sie ist geflüchtet, weil sie ein bisschen Frieden finden wollte, aber sie wusste, dass er versuchen würde sie zu finden und nach Amerika zurückzuholen. Sie hat mir erzählt, er würde eine Polizistin schicken, eine Polizistin aus New York. Die Polizei in dieser Stadt wäre korrupt und würde immer tun, was er ihr sagt.«
    »Ach ja?«, fragte Eve gefährlich leise und Roarke legte eilig eine Hand auf ihre Schulter und zog sie unmerklich einen Schritt zurück.

    »Das hat sie gesagt, Signora«, fuhr Elena flehend fort. »Ich habe ihr geglaubt. Ich habe wirklich großes Mitleid mit ihr gehabt. Sie war so nett zu mir. Sie hat gesagt, ich wäre für sie wie die kleine Schwester, die sie so geliebt hat und die starb, als sie noch ein Kind

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