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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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hinten flog. »Aber vielleicht darfst du ja öfter in den Fitnessraum, wenn du ab heute Abend wieder hinter Gittern sitzt.«
    »Ich gehe ganz bestimmt nicht wieder in den Knast!« Inzwischen kämpfte Julianna völlig blind, jedoch noch gemeiner als zuvor. Sie schaffte es, Eves Abwehr mit einer ihrer Hände zu durchbrechen, und fuhr ihr mit allen fünf Krallen gleichzeitig einmal quer übers Gesicht.
    Sie sah die beiden Männer, die hinter ihrer Gegnerin auf sie zugerannt kamen. Hörte, dass auch von der anderen Seite jemand laut rufend angelaufen kam.
    In diesem Augenblick, in dem ihr Körper Schmerzen litt wie nie zuvor, verfluchte sie sich dafür, dass sie sich in eine Falle hatte locken lassen. Und verfluchte Eve, weil sie eindeutig schlauer als sie selbst gewesen war.

    Doch der Krieg war nicht vorbei. Das konnte, nein, das durfte ganz einfach nicht sein. Rückzug, wies ihr Hirn sie an und sie machte einen möglichst großen Sprung vom Gleitband durch die Tür des angrenzenden Freiluftrestaurants.
    Die anwesenden Gäste starrten sie mit großen Augen an. Einige von ihnen fingen an zu kreischen, als vollkommen unerwartet plötzlich eine blutüberströmte Frau mit rußgeschwärztem Gesicht und völlig irrem Blick zwischen den von weich schimmernden Kerzen beleuchteten, hübsch gedeckten Tischen stand.
    Zwei Frauen und ein Mann fielen in Ohnmacht, als nur wenige Sekunden später eine zweite, nicht weniger erschreckende Gestalt von oben angeflogen kam und die Füße gegen die elegante Nachtischtafel krachen ließ.
    Mit lautem Platschen fielen einige der Gäste in den Pool.
    Während von allen Seiten Polizisten in das Restaurant stürmten, konzentrierte sich Julianna auf die einzige ihr wichtige Person. Sie schnappte sich eine Flasche teuren Rotweins, schlug sie gegen die Kante eines Tischs und richtete, während der Wein wie frisches Blut an ihrem Arm herunterrann, den kaputten Flaschenhals auf Eve.
    »Ich werde Sie töten«, erklärte sie mit ruhiger Stimme, obgleich ihr Tränen über die schwarzen Wangen liefen.
    »Nicht schießen«, wies Eve einen der Kollegen, der seinen Stunner zückte, an. »Nicht schießen, gottverdammt. Das hier ist meine Sache. Diese Festnahme habe ich mir redlich verdient.« Sie spürte, dass Roarke in ihrem Rücken landete, und knurrte: »Denk dran, sie gehört mir allein.«

    »Dann bring die Sache endlich zu Ende«, sagte er so leise, dass nur sie ihn hören konnte. »Du hast inzwischen mehr als genug von deiner Zeit auf sie verschwendet.«
    »Wollen wir doch mal sehen, ob du tatsächlich den Mumm hast, mir mit diesem Ding die Kehle aufschlitzen zu wollen«, wandte sie sich wieder an Julianna. »Dafür musst du nämlich wirklich schnell sein, und vor allem gäbe es ganz sicher eine Riesensauerei. Es wäre nicht so sauber und so ordentlich, wie wenn du irgendeinem armen Kerl Gift in den Champagner oder Kaffee mischst.«
    Sie fing an, Julianna zu umkreisen, und legte sich in Gedanken ihr weiteres Vorgehen genauestens zurecht. »Was ist los, Julianna? Hast du vielleicht Angst davor, jemanden zu töten, indem du ihn direkt berührst?«
    Mit einem spitzen Schrei sprang Julianna auf sie zu.
    Im Angesicht des Todes wurde Eve vollkommen ruhig. Sie drückte sich mit beiden Füßen von der Erde ab und traf ihre Gegnerin mit beiden Beinen nacheinander direkt im Gesicht.
    Julianna krachte wenig elegant rücklings auf einen Tisch, zerbrach dabei das Glas und traf in einem wahren Scherbenregen auf dem Boden auf. »Eine der Grundregeln beim Kämpfen ist«, erklärte Eve, beugte sich vor und zog Julianna an den kurzen Haaren wieder hoch, »dass Beine meistens länger sind als Arme.«
    Dann flüsterte sie der Geschlagenen zu: »Du hättest nicht versuchen sollen, mir etwas zu nehmen, an dem mir sehr viel liegt. Das war ein Riesenfehler.«
    Trotz ihrer Benommenheit bleckte Julianna hasserfüllt die Zähne. »Ich werde zurückkommen, und dann bringe ich euch beide um.«

    »Das glaube ich nicht, Julianna. Ich glaube, dass du fertig bist. Übrigens, du hast das Recht zu schweigen.« Damit versetzte Eve ihr einen letzten Faustschlag, der sie ohnmächtig werden ließ, rollte sie unsanft auf den Bauch, fesselte ihre Arme, richtete sich wieder auf und trat einen Schritt zurück. »Peabody.«
    »Ah, ja, Madam. Bin bereits zur Stelle.«
    »Sorgen Sie dafür, dass die Gefangene über ihre Rechte aufgeklärt, in die entsprechende Haftanstalt überführt und dort medizinisch versorgt wird.«
    »Mit Vergnügen.
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