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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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ordentliche weiße Uniform des Bedienungspersonals. Ihre weichen, honigbraunen Haare lagen glatt und kurz geschnitten wie ein Heiligenschein um ihr sorgfältig geschminktes, vorsätzlich unauffällig gestaltetes Gesicht.
    Sie hätte als Droidin durchgehen können und wurde deshalb auch von niemandem beachtet, als sie geschmeidig
durch die Menge der sorgsam hergerichteten Gestalten in Richtung ihres Opfers glitt.
    In der Hand hielt sie ein einzelnes Glas Champagner.
    Sie hob den Kopf, lenkte den Blick direkt auf Roarkes Gesicht, und was sie sah, schien ihre Zustimmung zu finden, denn ein unmerkliches Lächeln umspielte ihren ungeschminkten Mund.
    »Zielperson gesichtet.« Obwohl Eve laut und deutlich sprach, konnte Julianna sie auf die Entfernung und über all den Lärm hinweg unmöglich verstehen.
    Trotzdem drehte sie den Kopf und sah Eve direkt an.
    Gleichzeitig machte Eve einen Satz nach vorn und Julianna einen Schritt zurück. Eve wurde die bescheidene Genugtuung zuteil, dass sie, bevor Julianna auf dem Absatz kehrtmachte und in dem dichten Gedränge untertauchte, einen Ausdruck überraschter Wut über ihre Züge huschen sah.
    »Die Verdächtige ist wie eine Kellnerin gekleidet und bewegt sich Richtung Westen durch den Ballsaal.«
    Während Eve diese Meldung machte, sprintete sie bereits selbst durch den Raum, duckte sich unter Ellenbogen hinweg, schubste Leute an die Seite, hechtete an Gruppen erschrockener Ballgäste vorbei. Auf Feeneys Anweisung wirbelte sie nach rechts, warf dabei einen überraschten Kellner um und hörte das Krachen seines herunterfallenden Tabletts.
    Abermals erhaschte sie einen kurzen Blick auf die flüchtende Julianna, die einem arglosen älteren Herrn die Champagnerflöte hinhielt, bevor sie über die breite, elegant geschwungene Treppe in Richtung der Galerie entschwand. Hinter ihr fielen die von ihr umgeworfenen Menschen wie große Puppen um.

    »Sie läuft nach oben«, brüllte Eve. »Zugriff durch Posten acht und zehn. Jetzt, jetzt, jetzt!«
    Sie rannte direkt auf den Mann mit der Champagnerflöte zu, und das Glas, das er gerade an den Mund gehoben hatte, verspritzte seinen Inhalt über seinem Anzug und flog ihm dann in hohem Bogen aus der Hand.
    »Also wirklich!«
    Er war erbost genug, um sie am Arm zurückhalten zu wollen, doch sie trat ihm energisch auf den Fuß. Jetzt würde er wahrscheinlich für den Rest des Abends humpeln, überlegte sie, während sie bereits mit schnellen Schritten die Treppe erklomm, aber er hatte überlebt.
    »Hierher, Lieutenant.« Einer der beiden Beamten, die auf sie zugeschossen kamen, winkte in Richtung einer Doppeltür. »Sie hat es durch die Tür geschafft. Wegen der ganzen Zivilisten konnte ich nicht schießen. Jetzt hat sie die Tür hinter sich verriegelt. Es gibt für sie keinen anderen Ausweg, wenn sie nicht zehn Stockwerke springen will.«
    »Sie wird einen Ausweg finden.« Ohne zu zögern zielte Eve mit ihrer Waffe auf die Tür und schoss die Schlösser auf.
    Eine Sekunde später kam es zur Explosion. Ein glühend heißer Luftzug traf Eve wie ein Fausthieb in den Magen und warf sie beinahe zwei Meter zurück. Sie geriet ins Stolpern, der Stunner flutschte ihr wie ein Stück glitschiger Seife aus der Hand und Feeneys Stimme brach urplötzlich ab.
    Rauch quoll aus dem Vorraum, brachte sie zum Husten und raubte ihr die Sicht. Sie hörte das widerliche Knistern eines Feuers und überall um sie herum fingen Menschen panisch an zu schreien.

    Sie riss ihren zweiten Stunner aus dem Knöchelhalfter, blickte auf einen ihrer Männer, der bewusstlos und stark aus einer Wunde an der Schläfe blutend vor ihr auf dem Boden lag, und bellte in der Hoffnung, dass ihr Mikrofon noch funktionierte: »Einer unserer Leute ist verletzt. Schickt einen Arzt, die Feuerwehr sowie das Sprengstoffkommando her. Ich setze die Verfolgung dieses Weibsbilds fort.«
    Sie ging in die Hocke, sprang durch die aufgesprengten Türen in den dichten Rauch und rollte sich dann eilig ab.
    Sofort sprang ihr Julianna auf den Rücken und hieb mit Fäusten, Zähnen und Krallen auf sie ein.
    Die Alarmanlage schrillte, und mehrere Ventilatoren wirbelten den kalten Regen kraftvoll durcheinander, den die Sprinkleranlage auf die beiden Frauen niedergehen ließ. Ohne jedoch darauf zu achten, rollten sie wie wilde Tiere ineinander verkeilt auf dem ruinierten Teppich hin und her.
    Zum zweiten Mal verlor sie ihre Waffe - so stünde es anschließend zumindest in ihrem Bericht -, doch das erste Krachen
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