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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Autoren: J. D. Robb
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ihrer Faust unter Juliannas Kiefer klang in ihren Ohren wie Musik.
    Sie roch Blut, sie schmeckte es. Sie labte sich daran.
    Als sie beide auf die Füße sprangen und anfingen einander zu umkreisen, blitzte sie Julianna aus hellwachen Augen angriffslustig an.
    »Du hast es vermasselt, Julianna«, fauchte sie und schnauzte, als sie Roarke und dicht dahinter McNab durch die Tür des Raumes stürzen sah: »Bleibt, wo ihr seid. Verdammt, bleibt, wo ihr seid. Sie gehört mir.«
    »Madam.«

    Roarke streckte einen Arm aus, drückte die Hand, in der McNab den Stunner hielt, herunter und bat ihn: »Lassen Sie sie diese Sache selbst zu Ende bringen, ja?«
    »Oh nein. Sie haben es vermasselt, Dallas. Dass Sie wegen eines Mannes eine solche Schwäche zeigen würden, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht.« Sie wirbelte herum, trat aus und hätte um ein Haar ihren ausgestreckten Fuß in Eves Gesicht gerammt. »Aber er ist genau wie alle anderen. Wenn er anfängt sich mit Ihnen zu langweilen, tauscht er Sie unter Garantie einfach gegen eine andere aus. Und auch jetzt schon steckt er sicher seinen Schwanz in andere Frauen, sobald er die Gelegenheit dazu bekommt. Das tut er ganz bestimmt. Das tun sie nämlich alle.«
    Eve richtete sich auf, streifte eilig ihre ruinierte Jacke ab, und Julianna machte es ihr nach.
    »Ich nehme dich jetzt fest«, erklärte Eve. »Jawohl, ich nehme dich jetzt fest. Komm, lass uns miteinander tanzen.«
    »Halten Sie die Truppen besser zurück, Ian.« Während die Fäuste und die Füße flogen, bückte sich Roarke gelassen nach Eves zweitem Stunner, der direkt vor ihm auf dem Boden lag. »Sonst wird am Ende noch irgendwer verletzt.«
    »Mann. Ich habe es schon immer gern gesehen, wenn sich Mädels schlagen.«
    Obwohl Roarke seine Gattin keine Sekunde aus den Augen ließ, zog er spöttisch eine Braue hoch. »Und zwar werden ganz eindeutig Sie das Opfer sein, falls der Lieutenant diese Bemerkung mitbekommen hat. Sie muss das einfach tun«, erklärte er und spürte den Schmerz in
seiner eigenen Brust, als Julianna Eve kraftvoll gegen den Oberkörper trat.
    Eve spürte den Schmerz nicht. Ihr Hirn weigerte sich, ihn zu registrieren. Sie ließ sich leicht nach hinten fallen, duckte sich und wich Juliannas Füßen mit einer schnellen Drehung aus. Sie spürte eine dunkle Freude, als nach ihrer Drehung und einem gezielten Faustschlag in das Gesicht der Gegnerin das Knirschen von Knochen an ihre Ohren drang.
    »Ich habe dir die verdammte Nase gebrochen. Was willst du jetzt tun?«
    Blut strömte über Juliannas Gesicht und zerstörte ihre Schönheit. Genau wie Eve hatte auch sie begonnen schwer zu atmen, doch sie gäbe sicher noch nicht auf. Mit einem spitzen Schrei rannte sie direkt auf Eve zu.
    Die Wucht ihres Zusammenstoßes warf sie beide durch die Terrassentür. Holzstücke und Glassplitter flogen durch die Gegend, und Roarke erreichte gerade noch rechtzeitig die geborstene Tür, um mit ansehen zu müssen, wie Eve und Julianna über die Brüstung fielen.
    »Gütiger Himmel.« Mit wild klopfendem Herzen rannte er zum Geländer, sah die beiden fallen und, noch immer wie zwei Liebende umschlungen, auf das Gleitband krachen, das gut sechs Meter unter ihm parallel zur Treppe lief.
    »Das hat sicher wehgetan«, stellte McNab neben ihm fest. »Einer von uns muss die beiden stoppen, und es wäre mir lieber, wenn nicht ich derjenige wäre.«
    Roarke schwang sich bereits über die Brüstung und kam direkt neben den beiden Frauen auf.
    »Verrückt.« McNab steckte seine Waffe wieder in das Halfter und drückte sich ebenfalls von dem Geländer
ab. »Wir sind doch einfach alle vollkommen verrückt.«
    Das Gleitband vibrierte unter dem Kampf der beiden Frauen. Zivilpersonen, die das Pech hatten, gerade darauf zu fahren, krabbelten so schnell herunter wie die sprichwörtlichen Ratten vom sinkenden Schiff.
    Das dünne Seidentop, das Julianna unter ihre Uniformjacke getragen hatte, war zerfetzt und blutverschmiert. Als sie Eve gegen die Schulter trat und einen wilden Schwinger folgen ließ, traf das Licht der Deckenlampen auf ihre teilweise entblößte Brust.
    Eve wich ihrem Faustschlag aus, duckte sich und hörte, als sie Julianna in den Bauch traf, das explosionsartige Zischen keuchend ausgestoßener Luft.
    »Auch wenn du vielleicht im Kahn trainiert hast, bist du für den Alltag eindeutig nicht fit genug.« Zum Beweis für ihre Worte rammte Eve Julianna ihren Ellbogen so kraftvoll unter das Kinn, dass deren Kopf nach
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