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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Leidenschaft zu tun.«
    »Dann gehen Sie also davon aus, dass eine oder mehrere unbekannte Personen Marsha Stibbs aus einem Impuls heraus ermordet hat beziehungsweise haben, und dass sie in der Hoffnung, den Mord wie einen Unfall aussehen zu lassen, anschließend in die Wanne verfrachtet worden ist. Weiter hätte beziehungsweise hätten Ihrer Theorie nach diese Person oder diese Personen aus der Sorge heraus, dass die Tarnung als Unfall vielleicht nicht genügte, Briefe eines nicht existierenden Liebhabers geschrieben und zwischen der Unterwäsche des Mordopfers versteckt, damit es aussieht, als hätte eben dieser nicht existierende Geliebte sie während einer Auseinandersetzung umgebracht.«
    »Okay, klingt ein bisschen weit hergeholt.«
    »Dann holen Sie es näher.«
    »Ich bin einfach nervös, denn ich komme mir tatsächlich wie bei einer Prüfung vor.« Peabody räusperte sich
leise, als Eve sie, statt etwas zu sagen, einfach reglos ansah. »Der Rest von meiner Theorie basiert ausschließlich auf meinem Instinkt. Nehmen Sie doch nur die Reaktion der beiden auf unseren Besuch. Boyd wirkte traurig und anfangs vielleicht ein wenig zittrig, vor allem aber schien er froh zu sein, dass wir gekommen waren. Das könnte gespielt gewesen sein, aber da er völlig unvorbereitet war, hatte ich einfach den Eindruck, als würde er die Wahrheit sagen, als er darauf bestand, dass Marsha ihn nicht betrogen hat.«
    Sie machte eine Pause und fuhr, als sie erkennen musste, dass Eve ihr weder zustimmen noch widersprechen würde, tapfer fort. »Okay, dann mache ich mal weiter. Sein Alibi ist grundsolide, aber wenn er von dem Mord gewusst oder ihn in Auftrag gegeben hätte, wäre er bestimmt nervös oder zumindest ärgerlich geworden, als er erkennen musste, dass der Fall auch nach sechs Jahren noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Sie hingegen wirkte wütend und verängstigt, und sie wollte, dass wir sofort wieder verschwinden. Sie wollte uns nicht in ihrem schönen neuen Leben haben, das sie sich mit dem Mann von ihrer toten Freundin eingerichtet hat. Vielleicht war das eine normale Reaktion, aber ebenso könnte es ein Zeichen von Schuldgefühlen und der Furcht vor Entdeckung sein.«
    »Schuldgefühlen, weil sie - wie haben Sie es doch so treffend formuliert? - weil sie sich bereits vor dem Tod der Freundin von deren Gatten hat poppen lassen?«
    »Vielleicht, aber was ist, wenn vor Marshas Tod gar nichts zwischen den beiden gelaufen ist?« Ein wenig aufgeregt rutschte Peabody auf ihrem Sitz herum und sah Eve von der Seite an. »Was, wenn sie sich das nur gewünscht
hat? Was, wenn sie in ihn verliebt war und Tag für Tag mit ansehen musste, dass er zwar zum Greifen nahe, aufgrund seiner glücklichen Ehe aber unerreichbar für sie war? Dass sie für ihn nichts weiter war als eine Freundin seiner Frau? Sie will ihn für sich, aber solange Marsha da ist, nimmt er sie gar nicht richtig wahr. Es ist Marshas Schuld, dass er sich nicht in sie verliebt. Marshas Schuld, dass sich ihr Traum von einem netten Heim, einem wunderbaren Ehemann und ein paar hübschen Kindern nicht erfüllt. Sie wird immer wütender und unglücklicher deshalb. Ständig muss sie die Rolle der Nachbarin und guten Freundin spielen, doch sie bekommt die Fantasie des wunderbaren Lebens, das sie ohne Marsha führen würde, einfach nicht mehr aus dem Kopf.«
    »Und was tut sie dann?«
    »Sie wartet, bis Boyd geschäftlich unterwegs ist, und dann geht sie zu Marsha und überschüttet sie mit Vorwürfen, weil sie Boyd keine gute Frau ist, weil sie nicht brav daheim bleibt und ihn ordnungsgemäß umsorgt. Sie hat Boyd nicht verdient. Sie selbst als seine Frau würde zu Hause bleiben, für ihn kochen, die Einkäufe erledigen, ihm ein Kind gebären. Sie würde ihm eine Familie schenken. Darüber geraten die beiden in einen fürchterlichen Streit.«
    Sie wollte es so vor sich sehen, wie Eve die Dinge sehen konnte. Doch das Bild war immer noch verschwommen. »Wahrscheinlich antwortet Marsha, dass sie verschwinden und sich vor allem von ihrem Mann fern halten soll. Ich wette, sie sagt, sie würde Boyd alles erzählen und dann brächen sie und er den Kontakt zu Maureen vollständig ab. Das ist mehr, als Maureen ertragen kann.
Sie schubst Marsha durch die Gegend, die fällt um und schlägt mit dem Kopf gegen einen Glastisch. In der Akte stand, dass die Todesursache ein Sturz auf den Esszimmertisch war. Dann gerät sie in Panik und versucht die Sache zu vertuschen. Sie zieht Marsha

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