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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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griff nach ihrer Tasse, warf einen Blick hinein und verzog gespielt erbost den Mund. »Allerdings sieht es so aus, als ob der Service Ihrer Mutter besser als der Ihre ist. Ich habe nämlich noch immer keinen neuen Kaffee vor mir stehen.«
    »Dieser Fehler wird sofort behoben werden, Lieutenant.« Peabody schnappte sich die Tasse, blieb dann aber noch mal stehen und sah ihre Vorgesetzte an. »Dallas? Die Göttin segne Sie.«
    »Wie bitte?«
    »Tut mir Leid, manchmal kann ich nichts dagegen machen. Liegt an meiner Erziehung. Es ist nur … Danke. Das ist alles. Vielen Dank.«

5
    »Julianna Dunne.« Feeney trank einen möglichst gro ßen Schluck von seinem Kaffee und schüttelte den Kopf. Er hatte das runzlige Gesicht von einem Basset und die von dicken Tränensäcken betonten, traurigen Augen eines Kamels. Seine drahtigen, silberdurchwirkten, karottenroten Haare sahen aus, als hätte irgendein Verrückter sich mit einer Heckenschere darüber hergemacht. Was hieß, dass er vor kurzem beim Frisör gewesen war.
    Er saß in Eves Büro und hatte seine kurzen Beine so lang wie möglich ausgestreckt. Da er eine braune und eine schwarze Socke trug, ging Eve mit Bestimmtheit davon aus, dass er seiner Gattin, ehe er das Haus verlassen hatte, nicht über den Weg gelaufen war.
    Er war nicht wirklich attraktiv. Aber als elektronischer Ermittler war er ein Genie.
    »Ich hätte nicht erwartet, dass sich unsere Wege noch mal kreuzen.«
    »Wir haben weder am Tatort noch in dem von Julie Dockport gemieteten Apartment Fingerabdrücke oder DNA-Spuren von ihr gefunden. Aber die beiden Fotos«, sie zeigte auf den Bildschirm, »lassen keinen Zweifel daran, dass sie es wirklich war. Ich habe der Form halber die Wahrscheinlichkeit berechnet, mit der Julie Dockport und Julianna Dunne identisch sind, und das Ergebnis betrug neunundneunzig Prozent.«
    »Wenn sie erst vor ein paar Wochen aus dem Knast
entlassen worden ist«, meinte McNab, »dann arbeitet sie wirklich schnell.«
    »Sie ist ganz eindeutig wieder im Geschäft«, antwortete Eve. »Sie ist jetzt vierunddreißig und hatte bereits mit fünfundzwanzig drei Männer geheiratet und umgebracht. Zumindest sind das die drei Männer, von denen wir was wissen. Vielleicht waren es ja sogar mehr. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte sie die Männer des Geldes wegen umgebracht. Sie hatte es immer auf wohlhabende, ältere Typen abgesehen. Jeder von ihnen war vorher schon mal verheiratet gewesen und geschieden. Ihre kürzeste Beziehung hat sieben Monate gedauert, die längste etwas mehr als ein Jahr. Doch in jedem Fall hat sie beim Ableben des jeweiligen Gatten ordentlich geerbt.«
    »Netter Job, wenn man ihn kriegen kann«, warf Peabody sarkastisch ein.
    »Sie hat sich die Männer gezielt ausgesucht und ihre Vorlieben, Abneigungen, Gewohnheiten und alles andere genauestens erforscht. Das wissen wir, weil wir in Chicago ein Bankschließfach gefunden haben, in dem sie Notizen, Fotos und allgemeine Informationen über Paul O’Hara aufbewahrt hatte, Ehemann Nummer zwei. Dieses Depot ist einer der Hauptgründe für ihre Verurteilung gewesen. Leider haben wir weder in New York noch in East Washington ähnliche Schließfächer ausfindig machen können.«
    »Könnte sie einen Komplizen gehabt haben?«, fragte Peabody. »Jemanden, der das belastende Material hat verschwinden lassen?«
    »Das ist wohl eher unwahrscheinlich. Den Ermittlungen zufolge hat sie allein gearbeitet, und auch dem
psychologischen Gutachten zufolge ist sie eher eine Einzelgängerin. Ihre persönliche Geschichte passte genau ins Bild. Ihre Mutter hatte sich von ihrem Vater scheiden lassen, als Julianna fünfzehn war. Ihr Stiefvater war ebenfalls geschieden, ein wohlhabender, älterer Cowboy-Typ aus Texas, der zu Hause das Sagen hatte. Sie hat behauptet, er hätte sie sexuell belästigt. Der Polizeipsychologe konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die sexuelle Beziehung zwischen Julianna und ihrem Stiefvater wirklich von ihm erzwungen war, aber er hat Juliannas Behauptungen geglaubt. Auf alle Fälle war sie minderjährig, weshalb es ganz eindeutig Missbrauch war.«
    »Was der Hauptgrund für die Kürze der über sie verhängten Gefängnisstrafe war«, fügte Feeney schlecht gelaunt hinzu.
    »Dann bringt sie also ihren Stiefvater um.« Peabody blickte auf die Fotos auf dem Wandbildschirm zurück. »Und zwar immer wieder.«
    »Vielleicht.«
    Eve wandte sich ebenfalls erneut den Bildern zu und sah mit einem Mal das achtjährige

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