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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ausgetauscht haben?«, murmelte Feeney leise, als Miller ihm den Rücken zuwandte und in sein Handy sprach.
    »Ja.«
    »Willst du es diesem Arschloch sagen?«
    »Nein. Die Geschäfte und die Freizeitaktivitäten seiner Gäste sind ja wohl sein Problem. Und wenn ich mir noch länger sein blödsinniges Gelaber anhören muss, kaufe ich den beiden Tussen vielleicht selbst ein bisschen Zoner ab.«
     
    Eve führte die Einzelgespräche mit den Frauen in einem mit sechs Stühlen, einem bunt gemusterten Sofa, einem kleinen Fernseher und einem aus Altpapier gebauten, aber durchaus stabilen Tisch eingerichteten Raum.
    An den Wänden hingen Bilder von Blumenarrangements, und ein an der Tür hängendes Schild bat die Insassen und ihre Besucher um höfliches Benehmen.

    Es gab keine Glasscheibe, durch die der Raum von außen eingesehen werden konnte, doch in den Ecken waren kleine Kameras installiert.
    An der Glastür waren Jalousien angebracht, Eve aber ließ sie offen, da ihr an einer vertraulichen Atmosphäre nicht gelegen war.
    Die Wache, eine breischultrige, pastetengesichtige Frau, die aussah, als besäße sie genügend Erfahrung und Vernunft, um die Insassen ganz sicher nicht als Gäste zu betrachten, brachte als erstes Maria Sanchez, eine zähe kleine Latina mit zu einem Pferdeschwanz gebundenem, dicht gelocktem schwarzem Haar. In die gezackte Narbe rechts von ihrem Mund war ein kleiner Blitz eintätowiert.
    Sie kam hüftschwingend herein, warf sich auf einen Stuhl und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Eve sah, dass sie sowohl an ihren Hand- als auch an ihren Fußgelenken Sensorenbänder trug.
    Miller war vielleicht ein Ochse, doch nicht mal er war offensichtlich dumm genug, bei einem schweren Fall wie Sanchez irgendwelche unnötigen Risiken einzugehen. Auf Eves Nicken zog sich die wachhabende Beamtin hinter die Tür zurück.
    »Ham Sie mal’ne Kippe?«, fragte Sanchez mit rauer, melodiöser Stimme.
    »Nein.«
    »Scheiße. Sie zerren mich aus meiner morgendlichen Pause und ham nich mal was zum Qualmen?«
    »Tut mir wirklich Leid, dass ich Ihre morgendliche Tennisrunde unterbrechen musste, Sanchez.«
    »Scheiße. Ich spiel kein Tennis, sondern Feldhandball.« Sie lehnte sich zurück, reckte ihren Hals und sah
unter den Tisch. »Sie ham ziemlich lange Beine, aber trotzdem würde ich Ihnen garantiert den Arsch aufreißen.«
    »Irgendwann müssen wir unbedingt mal gegeneinander spielen, aber heute bin ich einer anderen Sache wegen hier. Es geht um Julianna Dunne. Sie hatten in den letzten drei Jahren die Zelle direkt neben ihr.«
    »Wir sprechen nich von Zellen«, erklärte sie verächtlich, »sondern von Privatbereichen. Das is ja wohl’n Witz. Miller is’n Arschloch.«
    Eve war sich nicht sicher, was es zu bedeuten hatte, dass sie derselben Meinung war. »Worüber haben Sie und Dunne gesprochen, wenn Sie in Ihren jeweiligen Privatbereichen waren?«
    »Das erzähl ich doch keiner Bullenfotze. Oh, warten Sie, ja, eins kriegen Sie von mir.« Damit reckte sie den Mittelfinger in die Luft.
    »Ich wette, Sie haben auch einen Schönheitssalon in diesem Country Club. Eine Maniküre täte Ihnen sicher gut. Sicher haben Sie und Dunne sich doch ab und zu miteinander unterhalten, so von Frau zu Frau.«
    »Wir hatten uns nichts zu sagen. Die Zicke hat sich für was Besseres gehalten.«
    »Sie haben sie also nicht gemocht. Ich kann sie ebenfalls nicht leiden. Das ist doch schon mal was.«
    »Ich mochte sie bestimmt noch lieber als euch Bullen. Heißt, sie hätte irgendeinen reichen alten Knacker in New York um die Ecke gebracht. Weshalb sollt’ mich das interessieren?«
    »Weil sie draußen ist, während Sie selber immer noch hier hocken. Ist das nicht Grund genug?«
    Sanchez betrachtete ihre Fingernägel, als dächte sie
tatsächlich über eine Maniküre nach. »Mir is es scheißegal, wo sich die Alte rumtreibt, aber ich wette, Ihnen geht der Arsch auf Grundeis.«
    »Ich nehme an, Sie halten Julianna für ungeheuer clever.«
    Sanchez schnaubte verächtlich auf. »Sie hält sich für clever.«
    »Zu clever für die Polizei - aber immerhin war ich eine von denen, von denen sie hierher verfrachtet worden ist.«
    Sanchez zog den rechten Mundwinkel ein wenig hoch. »Nur, dass Sie sie nich auf Dauer hier behalten ham.«
    »Das ist nicht mein Job.« Eve lehnte sich zurück. »Dank Ihrer Vorliebe dafür, irgendwelche scharfen Gegenstände in empfindliche Körperpartien anderer Leute reinzurammen, bleiben Sie auf jeden Fall noch zehn

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