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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zu und klappte sie erst nach der Landung wieder auf.
    Das Flugzeug spuckte seine Passagiere wieder aus, und als die Menge sich zerstreute, schlossen Eve und Feeney
sich der Truppe an, die die U-Bahn Richtung Osten nehmen würde.
    »So schlimm war es gar nicht«, meinte er.
    »Nicht, wenn man seinen Tag gern mit einer Achterbahnfahrt beginnt. Es gibt eine U-Bahn-Station nur einen halben Block von der Einrichtung entfernt. Erst müssen wir wahrscheinlich mit dem Direktor reden. Er heißt Miller.«
    »Sollen wir gemeinsam mit den Leuten auf der Liste sprechen, oder teilen wir sie lieber auf?«
    »Es geht wahrscheinlich schneller, wenn wir die Arbeit teilen, aber erst sondieren wir am besten das Terrain. Ich nehme an, wenn die hiesigen Kollegen mit uns kooperieren sollen, fahren wir am besten nachher auch noch kurz auf dem Revier vorbei.«
    »Könnte durchaus sein, dass Julianna die Vergangenheit noch einmal aufrollt. Dann wäre ihr nächstes Ziel Chicago.«
    Eve blieb in der U-Bahn stehen und klammerte sich an einem der Haltegriffe fest. »Ja. Allerdings gelingt es mir bisher noch nicht, mit ihrem Kopf zu denken. Was hat sie mit dem Mord an Pettibone bezweckt? Hinter allem, was sie tut, steckt eine ganz bestimmte, wenn auch hoffnungslos verdrehte Logik. Ich frage mich, ob sie wohl deshalb nach New York zurückgekommen ist, weil ihr damals die Dinge dort entglitten sind. Sie will etwas beweisen, Feeney, und zwar dir und mir. Wenn das der Hauptgrund für ihr Treiben ist, wählt sie ihre Opfer vielleicht eher ziellos aus, denn dann geht es ihr einzig darum, uns und das System zu schlagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber wie wir es auch drehen und wenden, bin ich mir völlig sicher, dass sie ihr nächstes Opfer längst auserkoren hat.«

    Trotz der Wachtürme, der Gitterstäbe und der meterhohen Mauern wirkte Dockport weniger wie ein Gefängnis als vielmehr wie eine kleine, aufgeräumte, völlig autonome Stadt. Eve jedoch hegte gewisse Zweifel, ob die Bewohner dieses Ortes die gepflegten Wege, die ordentlichen Grünflächen und die beinahe spießigen Gebäude wirklich zu schätzen wussten, solange man nicht einfach hinausspazieren konnte, ohne dass die Schäferhunddroiden lautstark bellten, die Alarmsirenen anfingen zu heulen und man einen Stromschlag verpasst bekam, der einen gut drei Meter nach hinten fliegen ließ.
    Der großzügige Pausenhof der Frauen war mit einem Basketballfeld, einer Laufbahn und blitzblank geschrubbten, leuchtend blau lackierten Picknicktischen durchaus ansprechend gestaltet.
    Nur waren die Mauern, die den Hof umgaben, vier Meter hoch und einen Meter dick.
    Im Innern des Gebäudes gab es breite, helle Gänge mit derart sauberen Böden, dass man von ihnen hätte essen können, dachte Eve. Doch waren die verschiedenen Bereiche mit Hochsicherheitsscheiben, die selbst einer Bombe oder einem Laserangriff widerstanden hätten, voneinander abgetrennt.
    Die Wachen trugen Blau, die anderen Angestellten ihre eigene Garderobe unter weißen Kitteln, und die Insassen waren in leuchtend orangefarbene Overalls mit dem schwarz aufgedruckten Kürzel DRC für Dockport Rehabilitation Center gewandet.
    Eve und Feeney wurden am Eingang überprüft, gebeten alle Waffen abzugeben und mit Ausweisen und Armbändern versehen.
    Miller, der trotz des lächerlichen Kittels eine elegante
Ausstrahlung besaß, nahm die beiden lächelnd in Empfang. Er nahm erst Eves und dann auch Feeneys Rechte in seine beiden Hände und hieß sie willkommen, als wäre er der Leiter eines exklusiven Ferienclubs.
    »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit uns zu sprechen, Direktor Miller«, begann Eve.
    »Supervisor«, klärte er sie mit einem herzlichen Lachen auf. »Antiquierte Worte wie Gefängnisdirektor benutzen wir nicht mehr. Das Dockport-Rehabilitationszentrum ist eine hochmoderne Anlage. Es wurde erst vor fünfundzwanzig Jahren gebaut und nimmt seit 2034 Gäste auf. Hier in der Frauenabteilung unseres Zentrums beherbergen wir bis zu fünfzehnhundert Frauen. Wir haben sechshundertdreißig Vollzeit- und achtundfünfzig Teilzeitkräfte sowie zwanzig externe Berater. Wir sind völlig autonom, das heißt, wir haben ein eigenes Krankenhaus, eine eigene Bank, eigene Geschäfte und eigene Restaurants. Wir hoffen, dass Sie in der Personalkantine mit uns zu Mittag essen werden. Außerdem verfügen wir auch über Gästezimmer für Besucher und Berater, haben eine Praxis für Physiotherapie, mentale und emotionale

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