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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hast mich aus dem Gleichgewicht gebracht«, murmelte sie leise.
    »Das war auch meine Absicht. Ich habe dich gesehen, meine geliebte Eve, und wusste ganz genau, dass du die Frau bist, die ich mehr lieben, der ich mehr vertrauen, die ich mehr brauchen würde, als ich je erwartet hätte, dass es mir möglich ist. Die Frau, mit der ich zusammen sein, mit der ich leben, neben der ich schlafen, morgens die Augen aufschlagen und mit der ich gemeinsam alt werden möchte, a ghra.«
    »Wie stellst du das nur an?« Sie presste ihre Stirn an seine Brauen. »Wie schaffst du es bloß immer, genau die Dinge zu sagen, die ich hören muss?«
    »Es gibt Menschen, die ihr Leben lang zusammenbleiben, und zwar nicht nur aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit oder aus der Angst vor der Veränderung, sondern aus Liebe. Vielleicht verläuft die Liebe ja nach bestimmten Zyklen. Um das beurteilen zu können, lieben wir uns noch nicht lange genug. Aber eins weiß ich bestimmt: Ich werde dich lieben, bis ich sterbe.«

    »Ich weiß.« Tränen des Glückes und der Dankbarkeit rannen über ihr Gesicht. »Ich weiß es, weil es mir genauso geht. Die Frau heute hat mir Leid getan, weil sie genau das verloren hat. Und sie wusste nicht mal, wann und wo. Oh Gott.« Ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie atmete zweimal nacheinander so tief wie möglich ein. »Nachdem ich sie verlassen hatte, habe ich darüber nachgedacht, was sie mir erzählt hat und in welchem Ton. Ich hatte irgendwie den Eindruck, als hätten die beiden es irgendwie einfach zu leicht und zu bequem miteinander gehabt.«
    »Zu leicht und zu bequem?« Er drückte ihr die Hand. »Nun, ich denke, das ist ein Problem, über das sich keiner von uns beiden je Gedanken machen muss.«

7
    Mit ausdruckslosem Gesicht schlurften Hunderte von Fluggästen durch die kilometerlangen Gänge. Oder wurden, wie Eve dachte, von den rot uniformierten Dronen und Droiden des Manhattan Commuter Transport Service wie Gepäckstücke oder auch Leichen durch den Terminal gekarrt.
    Es herrschte ein unglaublicher Lärm, und das wilde Durcheinander aus unverständlich blechernen Lautsprecherdurchsagen, jämmerlichem Babygeschrei und schrillem Handyklingeln wurde noch von einem penetranten Summton untermalt.
    Eve fragte sich, wessen Idee es wohl gewesen war, Orte wie diesen mit meterhohen weißen Wänden zu versehen, so dass die Unglücklichen, die gezwungen waren, den Flughafen zu nutzen, das Gefühl hatten, wie Ameisen in einer Trommel gefangen zu sein.
    Es roch nach abgestandenem Kaffee, Schweiß, aufdringlichem Deo und Rasierwasser sowie einer Windel, die anscheinend viel zu lange nicht gewechselt worden war.
    »Wie in den alten Zeiten«, meinte Feeney, nachdem sie es geschafft hatten, sich unter Einsatz der Ellenbogen Zugang zu dem Flieger zu verschaffen und dort zwei Sitze zu ergattern, die man für die schmalen Hinterteile magersüchtiger zwölfjähriger Mädchen entworfen zu haben schien. »Ist sicher eine ganze Weile her, seit du zum letzten Mal mit einem öffentlichen Shuttle geflogen bist.«

    »Ich dachte, ich hätte es vermisst.« Sie gab sich die größte Mühe, ihr Gesicht vor der Parade fremder Hintern in Sicherheit zu bringen, die auf ihrem Weg durch den viel zu engen Gang an ihr vorüberzog. »Aber da habe ich mich eindeutig geirrt.«
    »So schlimm ist es gar nicht. Wenn nicht irgendetwas schief läuft, sind wir in einer halben Stunde da.« Er nestelte an seiner Jackentasche, bis er seine Tüte mit gebrannten Mandeln zwischen den Fingern hatte, und bot Eve von dem Naschwerk an. »Allerdings hätten wir, wenn wir einen von Roarkes Jets genommen hätten, jede Menge Zeit gespart.«
    Sie zog eine Mandel aus der Tüte und schob sie sich nachdenklich in den Mund. »Findest du es blöd von mir, dass ich seine Sachen nicht benutze?«
    »Nein. Du bist eben einfach du. Und dadurch, dass wir uns hier in diesen Shuttle quetschen, halten wir zumindest den Kontakt zur Normalbevölkerung.«
    Als der dritte Aktenkoffer gegen ihr Schienbein krachte und sich dann noch jemand auf den freien Platz zu ihrer Linken zwängte und sie so dicht an Feeney rücken musste, dass ihnen beiden nicht mal so viel Freiraum wie siamesischen Zwillingen zu bleiben schien, kam Eve zu der Erkenntnis, dass es sicher nicht so wichtig war, dass man immer den Kontakt zur Normalbevölkerung behielt.
    Schließlich hob der Flieger mit einem mechanischen Schauder, der Eves Magen bis in Höhe ihrer Knie sacken ließ, vom Boden ab. Sie kniff die Augen

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