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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Fitnesszentren sowie ein eigenes Ausbildungszentrum, in dem jede der Frauen, die es wünscht, eine ihren Vorstellungen entsprechende Berufsausbildung absolvieren kann. Die Männerabteilung ist ganz ähnlich eingerichtet.«
    Sie kamen durch ein Büro, in dem neben Leuten in Zivil auch eine ganze Reihe leuchtend orange gewandeter Personen telefonierte, Akten hin und her trug oder über irgendeiner Arbeit am Schreibtisch saß.
    »Hier werden auch Häftlinge eingesetzt?«, wollte Eve von dem Anstaltsleiter wissen.

    »Es ist unseren Gästen«, korrigierte Miller milde, »nicht nur gestattet, sondern sie werden auch von uns dazu ermutigt, sich um eine passende Stelle zu bewerben, wenn die Hälfte ihres Rehabilitationstrainings erfolgreich abgeschlossen ist. Es hilft ihnen dabei, sich in der Außenwelt zurechtzufinden, wenn sie uns wieder verlassen. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt und sie nehmen ihr Leben, wenn sie uns verlassen, zielgerichtet in die Hand.«
    »Uh-huh. Nun, ich kann bestätigen, dass einer ihrer ehemaligen Gäste sein neues Leben äußerst selbstbewusst und zielstrebig in Angriff genommen hat. Es gefällt ihr, Männer umzubringen, und genau das hat sie nicht nur bereits vor ihrer Verhaftung vor zehn Jahren, sondern auch nach ihrer Entlassung mit großem Erfolg getan. Wir sind Julianna Dunnes wegen gekommen, Supervisor Miller. Wir müssen über sie sprechen.«
    »Ja.« Er legte seine Hände aneinander wie ein Pfarrer, der seine Gemeinde zum Gebet versammelt, und sah sie traurig an. »Ich war sehr unglücklich, als mir zu Ohren kam, dass sie in einen Mord verwickelt ist.«
    »Sie ist nicht nur darin verwickelt, sie hat den Mann eigenhändig umgebracht. Sie ist eine Mörderin, genau wie zu der Zeit, als sie hierher gekommen ist.«
    Er sah sie reglos an. »Ich bitte um Verzeihung, Lieutenant, aber ich habe den Eindruck, dass Sie keine Anhängerin der Theorie von der Rehabilitationsfähigkeit der Menschen sind.«
    »Ich glaube an Schuld und Sühne und daran, dass es durchaus Menschen gibt, die daraus etwas lernen. Und zwar genug, um ihr Leben so weit zu verändern, dass sie keine Gefahr mehr für andere darstellen. Gleichzeitig
bin ich der festen Überzeugung, dass es Menschen gibt, die sich nicht ändern können oder wollen, was im Ergebnis ein und dasselbe ist.« Durch die Glastür hinter Miller konnte sie verfolgen, wie zwei orange gewandete Gestalten verstohlen zwei Briefumschläge tauschten. Kohle gegen Drogen, schätzte sie.
    »Sie tun das, was sie tun, ganz einfach gerne«, fügte sie hinzu. »Und sie können es gar nicht erwarten, endlich die Chance zu bekommen, fortzufahren mit der Arbeit, die ihnen gefällt. Ein solcher Mensch ist auch Julianna. Sie macht ihre Arbeit gern.«
    »Während ihres Aufenthalts in unserem Zentrum hat sie sich stets tadellos verhalten«, erklärte er steif.
    »Das glaube ich gerne. Und ich gehe jede Wette ein, dass sie sich, nachdem sie die Hälfte ihrer Strafe abgesessen hatte, um einen Job hier im Büro beworben hat. Was genau hat sie gemacht?«
    Er atmete hörbar durch die Nase ein. Infolge von Eves missbilligendem Ton und der offenen Verachtung, die sie seinen Überzeugungen entgegenbrachte, bekam seine Stimme einen leicht frostigen Klang. »Sie war im Besucherzentrum angestellt.«
    »Hatte sie dort Zugang zu Computern?«, wollte Feeney von ihm wissen.
    »Selbstverständlich. Allerdings sind unsere Geräte mit Passwörtern geschützt, und es ist den Gästen nicht gestattet, ohne Überwachung ins Internet zu gehen. Davon abgesehen wurde Julianna von ihrer persönlichen Supervisorin Georgia Foster hervorragend beurteilt.«
    Eve und Feeney tauschen viel sagende Blicke miteinander aus. »Wenn Sie mir vielleicht zeigen würden, wo dieses Zentrum ist, würde ich mich gern einmal mit Ms
Foster unterhalten«, wandte sich Feeney wieder dem Anstaltsleiter zu.
    »Und ich würde gerne mit den Insassen auf dieser Liste sprechen.« Eve zog einen Zettel aus der Tasche und hielt ihn Miller hin. »Verzeihung, mit den Gästen«, verbesserte sie sich, wobei ihrer Stimme jedoch deutlich anzuhören war, wie idiotisch sie diese Bezeichnung für die verurteilten Verbrecherinnen fand.
    »Selbstverständlich. Ich werde alles Erforderliche arrangieren.« Auch Millers Stimme hatte einen deutlich distanzierteren Klang als zu Beginn ihres Gesprächs, und Eve hegte gewisse Zweifel, ob sie immer noch zum Mittagessen eingeladen war.
    »Hast du eben auch gesehen, wie die beiden Frauen die Umschläge

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