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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Sie beide tun. Offen gestanden wäre es mir durchaus lieb, wenn Sie sie in New York festnageln würden. Dann wäre ich zwar bei der Party nicht dabei, aber ich will verdammt sein, wenn ich sie wieder hier in Dockport sitzen sehen will.«
     
    Kurz nach siebzehn Uhr war sie wieder in New York und fuhr nicht mehr extra aufs Revier. Sie würde den Bericht einfach zu Hause schreiben und sich gleichzeitig davon überzeugen, dass mit Roarke alles in Ordnung war.
    Das Profil der bisherigen Opfer traf auf ihn nicht im Geringsten zu. Er war viel zu jung und hatte keine Ex-Frau. Doch hatte sie als seine Gattin eine große Rolle bei Juliannas Festnahme gespielt.
    Sie war beinahe zu Hause, als sie einen spontanen Umweg machte und zu Dr. Mira fuhr.
    Sie parkte in einer Ladezone einen halben Block entfernt, schaltete das Blaulicht ein und joggte in Richtung des ehrwürdigen alten Backsteinhauses, in dem die Psychologin wohnte. Der Eingang war mit seidig weichen, weißen und pinkfarbenen Blumen in hellblau lackierten Töpfen einladend geschmückt. Aus dem Nachbarhaus kam eine Frau mit einem riesengroßen Hund mit langem, goldfarbenem, mit roten Schleifen dekoriertem Fell. Er bellte Eve gutmütig an und tänzelte mit seiner Besitzerin davon, als ginge es zu irgendeiner fröhlichen Parade.
    Auf der anderen Seite schossen drei heranwachsende Jungen grölend aus der Tür. Sie alle warfen fluoreszierende Airboards auf den Boden und schossen wie Raketen im Zickzack den Bürgersteig hinab.

    Ein Mann in einem Anzug, der gerade in sein Handy sprach, musste eilig zur Seite springen, statt jedoch zu schimpfen oder schlecht gelaunt die Faust zu schütteln, fuhr er leise lachend mit seiner Unterhaltung fort.
    Dies war wieder eine andere, ihr bisher völlig unbekannte Seite von New York. Hier war die freundliche, wohl erzogene Oberschicht zu Hause, hier war die Welt im Lot. Wahrscheinlich kannten sich die Leute hier sogar mit Namen. Trafen sich ab und zu auf einen Cocktail, geleiteten die Kinder oder Enkel gruppenweise in den Park und hielten kurze Schwätzchen vor der Tür.
    Für genau dieses Milieu war Dr. Charlotte Mira wie gemacht.
    Eve drückte die Klingel. Und überlegte es sich anders. Sie hatte nicht das Recht, einfach hier hereinzuplatzen.
    Sie trat einen Schritt zurück und wollte sich zum Gehen wenden, doch im selben Augenblick kam bereits jemand an die Tür.
    Sie erkannte Dr. Miras Ehemann, obwohl sie ihm bisher nicht oft begegnet war. Er war groß und schlaksig und sah in der ausgeleierten Strickjacke und der knitterigen Hose wie eine nette Vogelscheuche aus. Sein Haar lag wie ein wilder Mopp um sein langes, gleichermaßen gelehrtenhaftes wie unschuldiges Gesicht.
    Er hielt eine Pfeife in der Hand und seine Jacke war eindeutig schief geknöpft.
    Als er sie lächelnd ansah, drückten seine gelblich grünen Augen leichte Verwirrung aus. »Hallo. Wie geht’s?«
    »Ah. Gut. Tut mir Leid, Mr Mira, ich will ganz bestimmt nicht stören. Ich war nur …«
    »Sie sind Eve.« Seine Miene hellte sich sichtlich auf. »Ich habe einen Augenblick gebraucht. Aber an Ihrer
Stimme habe ich Sie erkannt. Kommen Sie herein, kommen Sie herein.«
    »Ich glaube, ich sollte lieber …«
    Doch er nahm einfach ihre Hand und zog sie durch die Tür. »Ich wusste gar nicht, dass Sie kommen. Ich bin einfach ein fürchterlicher Wirrkopf. Charlie!«, rief er Richtung Treppe. »Deine Eve ist hier.«
    Die Erkenntnis, dass jemand die elegante Dr. Mira einfach Charlie nannte, verdrängte jeglichen Gedanken an weiteren Protest.
    »Setzen Sie sich doch. Ich glaube, dass ich uns gerade etwas zu trinken einschenken wollte, als Sie geklingelt haben. Meine Gedanken schweifen einfach immer wieder ab. Das treibt Charlie in den Wahnsinn. Ha-ha.«
    »Ich will ganz bestimmt nicht stören. Ich besuche Dr. Mira einfach morgen in ihrem Büro.«
    »Ah, da ist der Wein. Ich war mir sicher, dass ich ihn mitgebracht hatte. Tut mir Leid, Sie müssen mir helfen. Essen wir miteinander zu Abend?«
    Er hielt noch immer ihre Hand und sie fand einfach keine Möglichkeit, sie ihm zu entziehen, ohne unhöflich zu wirken. Außerdem sah er sie derart verwirrt und gleichermaßen freundlich an, dass sie einfach nicht anders konnte, als spontan etwas verliebt in ihn zu sein.
    »Nein, Sie haben mich überhaupt nicht erwartet.«
    »Tja, dann, was für eine nette Überraschung.«

8
    Ehe Eve etwas erwidern konnte, kam Dr. Mira durch die Tür gestürzt und versetzte ihr mit ihrem Anblick einen

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