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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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können.
    Er leerte das Glas, dann drehte er sich zum Fenster, um die Sonne aufgehen zu sehen. Gewöhnlich hatte die Natur eine erfrischende Wirkung auf ihn. Heute ließ sie Ben ungerührt.
    Als Josie wach wurde und das Bett neben sich leer fand, wusste sie, dass irgendwas nicht stimmte.
    "Du denkst zu viel", schalt sie sich selbst und rief sich lieber die vergangene Nacht in Erinnerung, wo sie zum ersten Mal das empfunden hatte, was man Sinnesrausch nennt. Es war mehr als das, es war Wonne und Glückseligkeit. Sie blieb noch eine Weile im Bett, um all diese Gefühle noch einmal nachzuempfinden. Dann stand sie auf, zog ihr Nachthemd an und machte sich auf die Suche nach Ben.
    Sie fand ihn in der Küche. Er stand mit dem Rücken ihr zugewandt und schaute aus dem Fenster. Seine Haltung drückte Anspannung aus. Er wirkte steif, so als ob jeder Muskel in seinem Körper wie gestrafft wäre. Josie legte die Arme um sich. Sie fror auf einmal.
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    Als Ben sich zu ihr umdrehte und sie ansah, lächelte er nicht. Er kam auch nicht zu ihr, was fast noch schlimmer war.
    "Josie? Fühlst du dich gut?"
    "Ich habe mich gut gefühlt, bis ich herausfand, dass du nicht mehr im Bett mit mir bist."
    "Ich wollte dich nicht wecken, Josie."
    "Das ist es nicht. Mir ist bange zu Mute, Ben."
    "Das braucht es nicht. Ich tue alles, damit du aus dem gut herauskommst."
    Damit hatte Ben ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Josie musste aufgehört haben zu atmen, denn der Raum drehte sich um sie, und Bens Gesicht war nicht mehr da, nur Schatten. Sie umgriff mit beiden Händen die Rückenlehne eines Küchenstuhls und zwang sich, tief einzuatmen. Sie war kein Weichling, und sie würde sich nicht wie ein Weichling aufführen.
    "Ich glaube nicht, dass ich etwas davon hören möchte, Ben. Wie wär's mit Eiern?"
    "Eier?"
    "Möchtest du Eier zum Frühstück? Ich denke, ich könnte Rührei fertig bekommen, ohne es zu verbrennen."
    "Ich möchte nichts essen, Josie."
    "Wie wär's mit Orangensaft?"
    "Orangensaft wäre nett."
    Josie nahm sich Zeit mit dem Einschenken. Um mit Ben in Ruhe sprechen zu können, musste sie sich wieder voll gefasst haben.
    "Vielleicht sollten wir uns auf den Balkon setzen", schlug sie vor. Sie versuchte, munter zu klingen, was ihr aber misslang.
    "In Ordnung."
    Ben folgte ihr und war sehr darauf bedacht, sie nicht zu 123
    berühren, wie Josie bemerkte. Dann saßen sie einander gegenüber und nippten schweigend an ihrem Saft. Ein purpurroter Kornbeißer kam angeflogen und landete auf dem Ast, der über die Balkonbrüstung reichte. Nicht einmal das munterte sie auf.
    Schließlich räusperte Ben sich. "Josie, ich wollte nicht, dass das passiert, was..."
    "Ben Standing Bear, wenn du mir jetzt sagst, dass es dir Leid tut, dann rede ich, so lange ich lebe, kein Wort mehr mit dir."
    Darüber musste er lächeln, und Josie schöpfte Hoffnung.
    "Ich bedaure, dass ich der Versuchung nicht widerstanden habe. Ich kann aber nicht behaupten, dass ich es bereue."
    "Gut, weil ich es nicht bereue." Ihr lag es auf der Zunge, ihm wieder zu sagen, dass sie ihn liebte. Ausnahmsweise einmal hörte Josie auf die Stimme der Vernunft.
    Ein Mann, der entschlossen war, eine Frau zu verlassen, war nicht in der Stimmung, das Geständnis ihrer Liebe zu hören. "Ich bin froh, dass es passierte."
    "Wirklich?"
    "Es war absolut wunderbar."
    Darauf warf er ihr einen glutvollen Blick zu, der ihr gebrochenes Herz im Nu hätte heilen können, wenn nicht der nächste Satz von ihm gekommen wäre.
    "Ich wünschte, die Dinge stünden anders, Josie."
    "Du willst also fort, nicht wahr?"
    "Ja, ich will fort."
    "Ich kann nicht behaupten, dass ich dir Vorwürfe mache. Ich meine, schau, was ich getan habe. Ich hab dich total in Beschlag genommen und dich in eine Ehe hineingezogen, die du nicht einmal wolltest."
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    "Josie ..."
    "Und als ob du nicht genug Aufregung damit durchgemacht hättest, lande ich auch noch im Gefängnis."
    "Josie..."
    "Und dann brenne ich fast dein Apartment ab, und au ßerdem hast du auf der Couch schlafen müssen."
    Große, dicke Tränen rollten ihr über die Wangen, doch das war Josie egal. Und wenn sie sich als gefühlsdusselige Heulsuse blamierte, ihr wäre es schnurzpiepegal.
    Nichts spielte mehr eine Rolle - bis auf Ben. Und er ging fort.
    Auf einmal war Ben raus aus seinem Sitz und kniete neben ihrem Stuhl. Er umschmiegte ihr Gesicht und wischte ihr die Tränen mit den Daumen ab. Und er lächelte ein so trauriges Lächeln, dass ihr Herz

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