Einmal breifrei bitte
Baby!
Zu Beginn der Beikostzeit ist Muttermilch immer noch die Hauptnahrung, mit der Ihr Kind seinen Durst (durch die wässrigere, fettarme Vordermilch) und Hunger (durch die bis zu fünfmal fettreichere, sättigende Hintermilch) stillen kann. Deshalb ist es anfangs noch ganz unwichtig, ob Ihr Nachwuchs überhaupt etwas trinkt – oder ob alles auf seinem Lätzchen landet. Durch die Muttermilch ist Ihr Kind bestens versorgt und kann so in Ruhe herausfinden, wie das Trinken überhaupt funktioniert und wie gut es den Durst löschen kann.
Erst wenn es nach einer Weile tatsächlich größere Mengen Fingerfood essen wird (Sie werden Beweise dafür in seiner Windel finden), entwickelt sich meistens parallel dazu mehr Interesse am und Geschick beim Trinken, vorausgesetzt, Ihr Baby kann jeden Tag immer wieder »üben«.
Es gibt keine Mindesttrinkmenge (an Wasser), die ein Kind in einem bestimmten Alter trinken muss. Bieten Sie es Ihrem Kind immer wieder an, zum Essen sowieso, aber auch mal zwischendurch. (Wenn es aber an die Brust will, dann stillen Sie es!)
Stellen Sie den Becher Ihres Kindes zu Hause immer an denselben Platz. So kann es mit der Zeit z.B. durch Hindeuten oder Hinrobben zeigen, dass es trinken möchte.
Es reicht, einfach nur Wasser anzubieten. Nach einem halben Jahr ist es nicht mehr notwendig, Wasser abzukochen. Leitungswasser hat eine gute Qualität, aber wenn Sie sichergehen wollen, können Sie Ihr Wasser bzw. die Rohre auf »Babytauglichkeit« überprüfen lassen, Adressen sind im Internet zu finden.
Lassen Sie einfach das Standwasser etwas ablaufen und verwenden Sie dann frisches, kaltes Wasser, das Sie bei Bedarf auch erwärmen können, wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn es lauwarm oder in Körpertemperatur lieber mag. (Kaltes kennt Ihr Kind ja noch gar nicht, selbst ausgekühltes Essen hat immerhin Raumtemperatur.)
Möchten Sie Ihrem Baby Mineralwasser geben, achten Sie am besten auf dem Etikett auf die Aufschrift »Für Säuglingsnahrung geeignet«, das bedeutet, es ist natriumarm. (Mehr zum Thema Salz auf) Mit kohlensäurehaltigem Wasser haben viele Kinder ihren Spaß, erzeugt es doch im Mund so ein spannendes, prickelndes Gefühl. Bieten Sie es einfach mal an.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
empfiehlt übrigens: »Wasser aus haushaltsüblichen Wasserfiltern soll nicht verwendet werden, da durch Wasserfilter Keimzahlen und Fremdstoffkonzentrationen erhöht werden können.« 35
Das Praktische am Wasser ist: Es schmeckt überall gleich und ist auch überall zu bekommen. Vielleicht werden Sie sich ein verschließbares (Trink-)Gefäß für unterwegs zulegen. Wenn dieses jedoch mal nicht mit dabei ist, wird es auch mit einer spontan gekauften Wasserflasche klappen: Kinder entwickeln ein beachtliches Geschick, ausWasserflaschen zu trinken: Je nach Größe der Flaschenöffnung ist meistens die Oberlippe in der Flasche, oder ein Teil des Gewindes verschwindet im Mund. 36 (Üben Sie das Aus-der-Wasserflasche-Trinken also am besten schon einmal zu Hause!)
Ungesüßten Tee anzubieten ist in Ordnung, aber manchmal gibt es Dramen, wenn Kinder nur noch und ausschließlich Tee akzeptieren: beispielsweise wenn man unterwegs merkt, dass der Tee noch zu Hause auf dem Tisch steht oder in der Tasche ausgelaufen ist … oder schon leer getrunken. Das Kind will aber nun etwas trinken – nämlich Tee ! Und zwar sofort … Deswegen, der Einfachheit halber: Wasser vorrangig anbieten, Tee nach elterlicher Lust und Laune, denn eigentlich ist er nicht notwendig. Instant-Tees sind aufgrund ihres Zuckergehalts (oft auch versteckter Zucker in Form von Maltodextrin, Dextrose etc.) nicht zu empfehlen. Kräutertees sollten wegen ihrer Wirkung nur nach Bedarf gegeben werden. Schwarzer und grüner Tee haben eine anregende Wirkung und sind deshalb nicht für Babys und Kinder geeignet.
Säfte sind recht kalorienhaltig, enthalten viel Fruchtzucker und sind deshalb nicht die richtige Wahl gegen den Durst. Zahnärzte empfehlen, Kinder gar nicht erst an Säfte oder Saftschorlen zu gewöhnen und zum Durstlöschen Wasser oder ungesüßte Tees anzubieten. Der Fruchtzucker (auch wenn auf dem Etikett »ohne Zuckerzusatz« steht) und die Säure im Saft sind schlecht für die Zähne, auch wenn sie noch nicht durchgebrochen sind.
Zu besonderen Anlässen darf es auch mal eine Schorle sein, am besten stark verdünnt 1:10 bis 1:3.
Wichtig ist es, dasDauernuckeln an einer Flasche (egal ob Nuckelflasche
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