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Einmal breifrei bitte

Einmal breifrei bitte

Titel: Einmal breifrei bitte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Loretta u Nagy Stern
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Premiere: Du warst das erste Mal mit Papa über Nacht alleine, ich war in Hamburg und kam erst heute Morgen ganz früh wieder. Du hast zum ersten Mal eine Milchpulver-Flasche zum Einschlafen bekommen (Pre-Milch) und sie hat Dir wohl sehr gemundet! Weswegen wir das heute Abend wieder gemacht haben. Klappte hervorragend, auch von mir hast Du sehr gerne die Flasche genommen.
    Die 18 h-Runde hast Du mit Papa auch ausgelassen, obwohl ich sogar extra noch abgepumpt hatte, aber da Du vergnügt zu Abend gegessen hast, gab es wohl keinen Bedarf.
    Jetzt stille ich Dich also nur noch einmal morgens – das wird ja rasant weniger!
    Heute Abend wurdest Du immer quengeliger und hattest auf einmal 38,8 °C Fieber. Jetzt geht es wohl richtig los mit den Zähnen.
    13. Januar (9 ½ Monate + ein paar Tage alt)
    Du bist recht unleidlich und fährst Dir immer mit der Zunge über das untere Zahnfleisch, das auch schon sehr rot und geschwollen ist – wir erwarten stündlich den Durchbruch!
    Aber Du isst weiterhin ordentlich. Den Appetit hat Dir die blöde Zahnerei also nicht verdorben!
    15. Januar (fast 10 Monate alt)
    Ein Zähnchen! Ein Zähnchen ist zu sehen, nur die alleroberste Spitze, aber immerhin!
    24. Januar (10 Monate + 1 Tag alt)
    Ich glaube, die Stillerei haben wir hinter uns gelassen, mein Mädchen. Heute Morgen haben wir Dir das erste Mal beim Aufwachen eine Flasche serviert, die Du an uns gekuschelt getrunken hast. Du warst sehr zufrieden damit!
    Ob das jetzt so bleibt?
    25. Januar (10 Monate + 2 Tage alt)
    Tag 2 ohne Stillen, Du meinst es wohl wirklich ernst damit! Genau 10 Monate auf dieser Welt, bist Du eine geschmacklich breit aufgestellte und sehr vergnügte Esserin geworden, und das ohne Zähne!
    Ich finde, wir haben das zusammen ganz schön gut hingekriegt, oder? Mir hat das Experiment jedenfalls sehr großen Spaß gemacht, und ich denke, ich kann mit Schwung notieren: Dir auch!!!

Teil 2: Die Praxis
    Auf Los geht’s los
    So viel zum Basis-Rüstzeug und zur Theorie für Fingerfood – in diesem Teil folgt nun der »Nahkampfbericht« von der Selbstesserfront, oder anders gesagt: die Erkenntnisse und Einschätzungen einer experimentierfreudigen Mutti mit ihrer unfreiwilligen Probanden-Tochter …
    Wann geht’s noch mal genau los?
    Etwa ein halbes Jahr wollte ich voll stillen, so hatte ich mir das anfangs überlegt. Weiter kam ich noch gar nicht mit meinen Überlegungen, denn, so stellte ich fest, es war ebenso schwierig wie auch sinnlos, hypothetische Hochrechnungen in Sachen Zukunftsprognostik mit und für Karline zu betreiben.
    Eine sehr lehrreiche Erfahrung für eine fanatische und akribische Planerin, wie ich es vor ihrer Ankunft in meinem Leben war: Viele Dinge ließen sich auf einmal gar nicht mehr so einfach vorausberechnen, weil die Variable »Tochter mit eigenem Willen und unbekannter Tagesform« die Gleichung oft in ungeahnte Richtung auflöste, um mal ein etwas holpriges mathematisches Bild zu bemühen.
    Falls Ihnen das allzu theoretisch klingt – was ich meine, erklärt vielleicht ein Beispiel besser:
    Ich verbrachte Stunden mit den Überlegungen zu unserem ersten gemeinsamen Flug, den wir antraten, als sie 3 Monate alt war.
    Würde sie laut weinen, schreien, toben, an den Nervenenden der anderen Passagiere zerren, wie unzählige Kinder es zuvor getan hatten? Ich packte sorgfältig (und selbstverständlich einhändig entnehmbar!) bunte Rasseln und Kuschelspielzeug in meine Bordtasche, verschob sanft unsere Stilltermine im ersten Teil des Tages, auf dass sie beim Start auch wirklich Hunger habe, machte mich schon gefasst auf eine Stunde leises Dauersingen zur Beruhigung – und stellte amüsiert fest, dass mein Kind, kaum dass wir ordnungsgemäß verstaut und angeschnallt waren, in aller ihr innewohnenden Seelenruhe und gegen jeglichen vermutbaren Tagesrhythmus auf meinem Arm … einschlief. Wir rollten, hoben ab, flogen, landeten – und mein Mädchen schlug am Flughafen München beim Aussteigen aus der Maschine quietschfidel wieder die Augen auf.
    Ich könnte jetzt noch von unserem ersten feierlich angedachten, aber dann in der praktischen Durchführung erstaunlich verheulten Spielplatz- bzw. Sandkistenbesuch erzählen (»Was ist das für eine seltsame Substanz, in der ich hier sitzen muss, eine Frechheit, außerdem sind meine Hände jetzt damit versaut und schmecken tut’s auch nicht. Kann mich hier bitte wieder jemand herausholen? Sofort, wenn’s beliebt? Und nehmt gefälligst diese bunten

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