Einmal breifrei bitte
konserviert und werden erst nach langer Zeit weniger – ganz im Gegensatz zu Dosen.
Mit einem Gareinsatz (oder Dampfgarer) wird das Gemüse schonend gekocht, behält auf diese Weise viele Nährstoffe und Vitamine und schmeckt aromatischer als vollständig im Wasser gekocht.
Gute Idee: Risotto-Reis oder »Reismilch-Reis« (Milchreis mit Wasser statt Milch gekocht). Pappt auch prima zusammen!
Etwas gedünstetes Gemüse ist immer eine gute Trainings-Idee. Es empfiehlt sich, sollten Sie so etwas noch nicht Ihr Eigentum nennen, einen Dampfgar-Einsatz für einen normalen Topf anzuschaffen – sehr praktisch und preisgünstig sind die asiatischen Bambuskörbchen, die es in jedem Asia-Supermarkt gibt.
Mit etwas kochendem Wasser oder Brühe auf dem Topfboden können Sie so in wenigen Minuten gut greifbare (Stichwort: »Pommes-Größe«) Gemüse-Stücke jeglicher Couleur zubereiten.
Was die Kohlenhydrate angeht: Gut für erste Motorik-Übungen sind natürlich Nudeln. Aber auch Polenta eignet sich ganz ausgezeichnet – man kann die gestockte Masse nach kurzem Abkühlen in fischstäbchenförmige Stücke schneiden.
Hat Ihr Kind schon einen eigenen »Arbeitsplatz« und verfügt dieser über einen Rand (oder aber Sie über Nerven aus Drahtseil), können Sie ruhig auch Reis mit etwas Soße anbieten – den kann man mit den Fingerspitzen und vor allem mit etwas Übung wunderbar zu kleinen Klümpchen formen. Etwas Parmesan darin kann man hier gezielt als eine Art Mörtel einsetzen.
Sollten Sie sich entschieden haben, Ihr Kind als carnivores (also Fleisch verzehrendes) Wesen zu erziehen, spricht nichts dagegen, ihm beispielsweise in Streifen geschnittenes Rinderfilet (aber in diesem Fall durchgebraten), sorgsam ausgelöste Hähnchenschenkel – oder auch Hackfleisch zu offerieren.
Buletten, Frikadellen oder wie auch immer Sie sie nennen mögen, lassen sich ebenfalls fantastisch von Babyhand in babymundgerechte Portionen zerkleinern. Hier sollten Sie allerdings darauf achten, dass diese nicht zu stark und damit schon zu dunkel angebraten sind.
Kurzum: Alles, was sich gut mit der Handfläche erwischen und bändigen lässt (der Pinzettengriff entwickelt sich ja erst im Laufe des Experiments – am Anfang wird ja meist noch etwas ineffizient mit der ganzen Patschehand gegriffen – das sogenannte palmare Greifen), können Sie Ihrem Nachwuchs ungerührt anbieten – so, wie es eben in Ihren Alltag passt.
Die Entscheidungsfreiheit aller Beteiligten berücksichtigen
In den ersten Wochen habe ich z. B. immer nur dann, wenn genug Zeit vorhanden war und ich die nötige Muße hatte, Karline feste Nahrung angeboten. Mussten wir dagegen um 9 h früh zu einem Arzttermin oder waren wir mittags (bzw. zum Zeitpunkt einer normalerweise vorgesehenen Mahlzeit) gemeinsam unterwegs, und es gab aus irgendeinem Grund für sie nichts Passendes, war klar, dass ich es dann in diesen Momenten einfach bei unserer normalen Stillrunde beließ.
Hebammen-Tipp
Egal ob Brei oder Fingerfood, im 2. Lebens-Halbjahr und besonders zu Beginn der Beikost soll Muttermilch oder Ersatzmilch immer noch die Hauptnahrung für Ihr Baby sein. Zusätzlich und ergänzend zur Milch wird noch andere Nahrung angeboten. Langsam wird sich die Menge der gegessenen Nahrung steigern und dadurch der Bedarf an Milch sinken. Trotzdem bleibt die Milch bis zum 1. Geburtstag (oft auch länger) ein wichtiger Bestandteil der Ernährung.
Das besonders Angenehme an diesem Weg war für mich die Entscheidungsfreiheit aller Beteiligten – mal hatte mein Mädchen einen rechtschaffenen Scheunendrescher-Appetit und wollte raue Mengen vertilgen, mal mochte sie überhaupt nicht experimentieren und hantierte nur lustlos mit dem Stück Toastbrot oder Möhre herum. Dann war klar, heute wird vermehrt gestillt.
(Insbesondere natürlich bei kränkelnder Konstitution und Zahnungsproblemen, hier, denke ich, geht auch bei »Löffelkindern« die Toleranz schnell stiften – wer krank und quengelig ist, will in Ruhe kuscheln und nah bei Mama sein und gefälligst alles beim Alten belassen, weg mit diesen neuen und viel zu aufregenden Vorgängen!)
Teilweise hatten wir auch unterwegs wieder komplette Stilltage.
Hebammen-Tipp
Zahnende oder kranke Kinder (je nach Symptomen bitte beim Kinderarzt vorstellig werden!) sind eher appetitlos und wollen dann nur noch angekuschelt eine Milchflasche trinken oder gestillt werden: Die Milch ist leicht verdaulich und leicht zu kriegen – ganz im Gegensatz zum Fingerfood
Weitere Kostenlose Bücher