Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)
Frühjahr fällen und einen neuen pflanzen wollte. Er mochte Farben ganz besonders und sehnte sich danach, vom Frühstückstisch aus Blüten zu sehen.
Auf der Fahrt zum Krankenhaus waren wir weiterhin voller Zuversicht, stießen dort aber auf eine völlig veränderte Situation. Georges Zustand hatte sich verschlechtert, seine inneren Organe versagten. Gott rief nach ihm, und wir wussten, dass ihm nur noch wenig Zeit auf Erden blieb.
Meine Mutter, Larry und ich beschlossen, ihn mit Würde und Liebe von dieser Welt in die nächste übergehen zu lassen. Wir entfernten den Ernährungsschlauch und verzichteten auf künstliche Beatmung. Dann bekundeten wir George unsere tiefe Liebe und gaben ihm die Erlaubnis zum Aufbruch. Wir umarmten uns und hielten ihn, während sein Geist friedlich die hiesige Welt verließ.
Als wir am nächsten Morgen um den Frühstückstisch saßen und aus dem Fenster schauten, stockte uns der Atem: Der vormals kahle Birnbaum strotzte nur so vor Farben. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden hatte er sich in ein Meer großer, herrlicher und vollkommener Blüten in Rosa verwandelt.
Die farbenprächtigen Blüten blieben noch lange hängen, selbst nachdem der Frost die Blüten von den Bäumen in der Nachbarschaft vertrieben hatte. Als dieser Baum schließlich seine Blätter fallen ließ, geschah es zunächst auf der vom Haus abgewandten Seite; erst einige Zeit später löste sich die erste Blüte vor dem Fenster. Welch ein Geschenk von meinem Stiefvater, welch ein Wunder!
Deshalb gab meine Mutter ein Gemälde des Baumes mit seiner Blütenfülle in Auftrag, das sie mir dann schenkte – zum Andenken an George und unsere gemeinsamen Erlebnisse. Ich habe das Bild im Ankleidebereich meines Badezimmers aufgehängt; sobald mein Blick darauf fällt, beschert es mir ein tiefes Gefühl von Ruhe und Zufriedenheit.
Meine Rückreise nach Jackson Hole war wiederum anstrengend, verlief aber ohne Komplikationen. Es gab weder Feueralarm noch irgendein unerwartetes Problem. Als ich endlich die Einfahrt zu unserem Haus erreichte, erschien erneut der große Bartkauz und landete auf einem Pfahl, nur eine Armlänge von mir entfernt. Wir betrachteten uns liebevoll. Mit Tränen in den Augen erkannte ich in diesem Vogel den Engel und dankte ihm für die mitfühlende Unterweisung, die er mir hatte zuteilwerden lassen.
Seither habe ich den Bartkauz nie mehr gesehen. Seine Gegenwart erinnerte mich abermals daran, dass Gott uns liebt, unsere Schritte lenkt und uns auf die eine oder andere Weise immer zur Verfügung steht. Gottes Boten sind wirklich überall und kommen zu uns in der Gestalt, die wir akzeptieren können und werden. Das mag ein großer Bartkauz sein, ein anderes Geschöpf oder ein menschliches Wesen.
Wie ich an früherer Stelle, bei der Schilderung meiner Gespräche mit dem Engel auf einem sonnenüberfluteten Feld im Himmel, bereits erwähnte, sind wir überall von Engeln umgeben. Jeder von uns hat »persönliche« Engel, die Tag und Nacht über uns wachen. Sie helfen uns, drängen uns und führen uns noch auf die unscheinbarste Art und Weise, die wir oft gar nicht bemerken. Manchmal stacheln sie uns an, dann wieder halten sie uns zurück. Stets haben sie den dringenden Wunsch, dass wir dem Weg folgen, den Gott uns vorgezeichnet hat.
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Inspiration für andere
Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen
und erzähle alle deine Wunder.
Ich freue mich und bin fröhlich in dir
und lobe deinen Namen, du Allerhöchster …
Psalm 9,2-3
Einige Monate später, als mein körperlicher Zustand sich gebessert hatte und mir etwas mehr Bewegung gestattete, wurde ich gebeten, in mehreren örtlichen Kirchen vor Gruppen zu sprechen. Es bestand großes Interesse an meiner Geschichte, und ich war beglückt, über die wundersamen Eingriffe Gottes in mein Leben zu berichten. Seitdem sind Teile dieser Geschichte von vielen Leuten bei ganz unterschiedlichen Gelegenheiten weitererzählt worden. Eine Tonaufnahme meiner ursprünglichen Schilderung zirkuliert bis zum heutigen Tag. Ich betrachte dieses ungebrochene Interesse als Beweis für die Sehnsucht der Menschen, sich durch die Möglichkeit eines göttlichen Eingriffs inspirieren zu lassen und daran zu glauben.
Oft ist es schwierig zu glauben, dass ein allmächtiger Gott sich um jeden Einzelnen kümmern oder die Bereitschaft aufbringen könnte, in unser Leben direkt einzugreifen. Ich bin Wissenschaftlerin. Ich verstehe Zahlen und Statistiken. Ich bin skeptisch und ein bisschen
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