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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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eingeliefert worden war. Es handelte sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art, da George an dem sogenannten myelodysplastischen Syndrom litt, einer Blutkrankheit, die häufig zur Lungenentzündung führt. Auffällig ist, dass die Lungenentzündung meines Vaters von einer ähnlichen Blutkrankheit hervorgerufen wurde, die er lange mit sich herumgetragen, aber bis zu seiner letzten Krankenhauseinweisung verschwiegen hatte. Ich telefonierte mit Georges Arzt, der mir versicherte, dass mein Stiefvater offenbar gut auf die Antibiotika anspreche, weshalb wir uns nicht allzu viele Sorgen machen sollten.
    Ungeachtet dessen überlegten meine Mutter und ich, ob wir nicht doch nach North Carolina zurückkehren sollten, um in Georges Nähe zu sein. Während wir uns beim Morgenkaffee darüber unterhielten, schwebte ein großer Bartkauz herab und landete auf dem Geländer der Terrasse vor dem Frühstücksbereich. Da wir eine solche Eule noch nie gesehen hatten, betrachteten wir sie voller Ehrfurcht und Bewunderung. Es sind große und elegante Vögel.
    Wir sahen, dass eine unserer Katzen ebenfalls auf der Terrasse war, und fragten uns, wie die beiden aufeinander reagieren würden. Die Katze ging langsam zum Geländer und griff nach dem Bartkauz. Der hätte sie leicht als Imbiss verspeisen können, warf ihr einen flüchtigen Blick zu und beachtete sie dann nicht weiter, um wieder in unsere Richtung zu schauen. Er schien nur an uns Interesse zu haben.
    Den ganzen Tag lang und auch in den nächsten Tagen tauchte der Bartkauz auf, um uns zu folgen, während wir uns von einem Zimmer ins andere bewegten. Mein Stiefvater und ich führten am Telefon weiter liebevolle Diskussionen darüber, wer die Hilfe meiner Mutter mehr bräuchte – er sagte ich , und ich sagte er –, bis ich am Ende der Woche fest entschlossen war, sie nach Hause zu schicken. Als sie ins Taxi stieg, um die Heimreise anzutreten, setzte sich der Bartkauz auf einen Pfahl und starrte mich einfach nur an, wie er es die ganze Woche schon getan hatte. Ich konnte die Intensität seines Blicks nicht ignorieren und glaubte, er würde herfliegen und direkt auf meinem Kopf landen, wenn ich ihm nicht sofort meine ganze Aufmerksamkeit widmete. Der Vogel hatte eindeutig etwas mitzuteilen. Als mir das klar wurde, spürte ich, dass er mich drängte, meine Mutter nach North Carolina zu begleiten.
    Zwischen meinem Stiefvater und mir bestand eine sehr enge und wichtige Verbindung. Falls George sterben würde, ohne dass ich ihm beistünde, wäre ich am Boden zerstört und voller Schuldgefühle. Trotz meiner Behinderung und der beschwerlichen Reise in diesem Zustand traf ich die Entscheidung, meiner Mutter Gesellschaft zu leisten. Ich nahm meine Geldbörse, dankte dem Bartkauz mit einem Blick für seine Unterweisung, seine Beharrlichkeit, und zwängte mich ins Taxi.
    Die Reise nach North Carolina war ein genauso ehrgeiziges wie anstrengendes Projekt. Wir rasten zum Flugplatz in Jackson Hole, verpassten aber knapp den letzten Flug an diesem Tag. Ein Freund fuhr uns dann freundlicherweise in fünf Stunden zum Salt Lake City Airport, aber den Abend auf der Rückbank seines Pick-ups zu verbringen war, gelinde gesagt, nicht gerade gemütlich.
    Als wir endlich im Krankenhaus ankamen und vor das Bett meines Stiefvaters traten, schien er in guter Stimmung. Sein Sohn Larry war ebenfalls zugegen, und wir führten einige wunderbare und innige Gespräche. Tags darauf feierten wir alle in Georges Zimmer den Geburtstag meiner Mutter. Er lachte, fühlte sich großartig und konnte sogar ein wenig von seiner Lieblingsspeise naschen: Kekse.
    Meine Mutter und ich waren über seinen Zustand ziemlich erleichtert und am nächsten Morgen bestens gelaunt. Wir saßen am Frühstückstisch, tranken Kaffee und dachten über Georges Gesundheit sowie über seine mögliche Entlassung aus dem Krankenhaus nach. Während unserer Unterhaltung sahen wir durch das Panoramafenster und blickten auf einen hohen, völlig kahlen Birnbaum der Sorte Bradford. Daraufhin erzählte mir meine Mutter die Geschichte dieses Baumes.
    Da sie und George die großen rosafarbenen Blüten an den zahlreichen Birnbäumen in ihrer Nachbarschaft so liebten, hatten beide diesen Baum vor vielen Jahren gepflanzt in der Hoffnung, seine alljährliche Farbenpracht zu genießen. Obwohl immer weiter gen Himmel wachsend, hatte er jedoch nie eine einzige Blüte hervorgebracht. Darüber sei George derart bestürzt gewesen, dass er den Baum im nächsten

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