Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)
Gewissheit des Wandels und die Bedeutung der Liebe und erinnert daran, dass wir alle Teil des Kreislaufs von Geburt, Leben und Tod sind. In den Wochen nach Willies Tod hörte ich mir ihre Aufnahme immer wieder an und fühlte mich in der Auffassung bestärkt, dass mit Gott jeder Tag neue Möglichkeiten eröffnet und Hoffnung gibt. Als diese besänftigende Melodie beim Gedenkgottesdienst gespielt wurde, berührte sie das Herz vieler Trauergäste.
Mitglieder der Gemeinde weinten und trauerten mit uns. Die Skiwelt war erschüttert und zu Tode betrübt. Hunderte von Menschen aus dem ganzen Land kamen zu Willies Gedenkgottesdienst, beteten mit uns und für uns und taten, was in ihrer Kraft stand, um den Schmerz zu lindern.
Täglich trafen wir uns mit unserem Pastor und waren umgeben von engen Freunden. Ich befestigte das folgende Glaubensbekenntnis am Kühlschrank und klammerte mich daran, um zu überleben:
Mein tägliches Glaubensbekenntnis
Ich glaube, dass Gottes Versprechen wahr sind.
Ich glaube, dass der Himmel wirklich ist.
Ich glaube, dass nichts mich von Gottes Liebe trennen kann.
Ich glaube, dass Gott bestimmte Aufgaben für mich hat.
Ich glaube, dass Gott mir beistehen und mich tragen wird,
wenn ich nicht gehen kann.
Gott trug unsere Familie Monat für Monat, während wir darum kämpften, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich begreife nicht, wie jemand diesen Weg schaffen kann, ohne auf Gottes Plan zu vertrauen.
In meiner Jugend wurde mir beigebracht, Psalm 23,4 ( Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. ) beziehe sich auf den eigenen Tod und die gefährliche Reise zurück zu Gott. Heute glaube ich, dass dieser Vers auf Menschen zutrifft, die in tiefem Kummer zurückgelassen werden. Wenn sie das finstere Tal des Todes durchwandern, den ein geliebtes Wesen erlitten hat, können Trauer, Verwirrung, Wut und Verzweiflung unabsichtlich die Tür ihres Herzens aufstoßen und das Böse leise eintreten lassen.
Ich hatte den Tod – von Großeltern, Eltern, Freunden – schon vorher erfahren und festgestellt, dass Trauer immer ein einsamer Vorgang ist, da der Tod eines geliebten Menschen für jeden Trauernden eine andere Bedeutung beinhaltet. In solchen Situationen kann man sich wenigstens an den Ehepartner oder ein anderes Familienmitglied wenden, um Beistand zu erhalten. Die Isolation aber, in die einen der Tod des eigenen Kindes oder Geschwisters führt, wird exponentiell verstärkt durch die Tatsache, dass nahe Familienmitglieder, die sonst Hilfe leisten könnten, ebenso vom Gram verzehrt werden.
Gottes Timing ist immer perfekt, und vielleicht war ich gerade deshalb nicht motiviert, meine Geschichte vor dem Frühjahr 2009 in Worte zu fassen. Die Arbeit an diesem Manuskript war für mich eine äußerst intensive innere Erfahrung. Im Laufe der Jahre davor hatte ich mir selten gestattet, über die Ereignisse um meinen Tod und meine Rückkehr ins Dasein nachzudenken. Ich liebe mein Leben und liebe meine Familie von ganzem Herzen, wohlwissend, dass meine Arbeit auf der Erde noch nicht vollendet ist. Dennoch würde die lebhafte Erinnerung an die betörende Pracht der Welt Gottes leicht in mir die tiefe Sehnsucht wecken, für immer dorthin zu gehen. Daher habe ich stets darauf geachtet, mich nicht allzu gründlich damit zu beschäftigen. Wahrscheinlich ähnelt dieses Verlangen dem der genesenden Drogenabhängigen, die sich gern die besten Momente ihres früheren Rauschzustands ins Gedächtnis zurückrufen. Jedenfalls fand ich es belastend und zudem gefährlich, mir nicht nur die damaligen Begebenheiten zu vergegenwärtigen, sondern auch die damit verbundenen Gefühle noch einmal zu durchleben.
Bei der Niederschrift dieses Buches erlaubte ich mir, die geistigen Erfahrungen, die ich während meines Unfalls und danach machte, vorbehaltlos anzunehmen, indem ich die Details abermals verinnerlichte und in die physische, emotionale und spirituelle Realität jener Zeit eintauchte. So wurde ich neu erfüllt von der Erinnerung an Gottes aktive und kontinuierliche Gegenwart in meinem Leben, an seine vollkommene Gnade, seine reine Liebe, seine Versprechen für die Zukunft, und all dies erkannte ich an.
Tief innen fühlte ich wieder die Freude seines Geistes und gelangte zu der Einsicht, dass jedes Ereignis Teil eines größeren und umso herrlicheren Ganzen ist.
Durch diese Erfahrung wurde mir die Fähigkeit zuteil, in physischer,
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