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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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ganz so aus«, erwiderte ich. »Nicht schlecht, was? Kein Wunder, dass die uns in der Schule immer eintrichtern, es nicht zu tun.«
    Er beugte sich zu mir rüber und hielt mich fest in den Armen. »Für mich war es auch das erste Mal«, wisperte er vertraulich.
    »Ehrlich?«, fragte ich. Ich kuschelte mich an ihn und grinste übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. So ein Grinsen, das man nur nach gutem Sex bekommt. Ich küsste ihn auf die Brust.
    »Das war was ganz Besonderes«, murmelte er.
    »Für mich auch«, sagte ich, richtete mich halb auf, stützte mich auf einen Ellbogen und zeichnete mit den Fingerspitzen seine wunderbare jugendliche Brust nach.
    Er grinste. »Können wir das noch mal machen?« Noch während er das sagte, spürte ich, wie er sich unter den Laken erneut aufrichtete.
    »Nein«, sagte ich bedauernd. »Ich muss nach Hause.«
    »Oh ...« Dann erinnerte er sich an seine gute Kinderstube. »Okay.« Und damit hüpfte er aus dem Bett, während ich mich bemühte, nicht zu lachen. Sehr wichtig, dass man nicht lacht, wenn der Junge zum ersten Mal in seinem Leben versucht, seinen Penis herauszuziehen.
    An der Tür klammerte er sich an mich wie ein Ertrinkender.
    »Es kommt mir vor, als sei alles anders.«
    »Ist es auch«, sagte ich. »Du hast alles schön geküsst.«
    Und damit spazierte ich nach Hause, leicht wie eine Feder, und spürte die ganze Straße hinunter seinen Blick auf meinem Rücken.
    Ich musste mir auf die Zunge beißen, als ich mit Tashy telefonierte.
    »Mein Dad kommt zu uns zurück«, sagte ich leise.
    »Ach, Gott sei Dank. Da sind wir ... bin ich aber froh.«
    »Wer hat dich denn abgeholt? Stanzi wusste es nicht.«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine längere Pause.
    »Tash?«
    »Ahm, Max. Er kam zufällig vorbei. Ja. Eindeutig Max.«
    Ich blickte mich um. Ob das heute mein letzter Schultag war? Es war Freitag, der Tag vor der Hochzeit. Ich ging rein. Justin und Ethan warteten am Tor auf mich und Stanzi. Stanzi ging hoch erhobenen Hauptes hinein, mit tränenüberströmtem Gesicht und wild entschlossenem Blick a la »I Will Survive« in den Augen. Kendall war nirgends zu sehen. Ethan und Justin hatten beide ein ziemlich breites Grinsen im Gesicht, und den Grund dafür konnte ich mir sofort denken.
    »Erzähl es bloß nicht in der ganzen Schule rum«, ermahnte ich ihn streng.
    »Was? Dass du ein ganz heißer Feger bist?«, fragte Ethan.
    »Schnauze!«, blaffte ich ihn an. Aber ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
    »Ist doch ganz egal.« Justin streckte die Arme aus und kitzelte mich ein bisschen. »Weil du mir gehörst. Mir ganz allein.«
    Ich kreischte auf, als er sich auf mich stürzte, und schleuderte meine Schultasche nach ihm, die ihn im Magen traf. Ich konnte nicht aufhören zu lachen und war schon ganz außer Atem, als ich mich aufrichtete und auf einmal Fallon Auge in Auge gegenüberstand. Sie rümpfte die Nase.
    »Na, amüsiert ihr euch?«, zischelte sie.
    »Ach Gott, Fallon«, rief ich. »Ehrlich. Aber wenn du mich so fragst, ja. Ich amüsiere mich. Und das solltest du auch. Es schert sich nämlich keiner einen feuchten Kehricht darum, was du denkst, also solltest du lieber lernen, einfach ein bisschen Spaß zu haben. Ich weiß, dass du denkst, du seist schon fast eine erwachsene Frau, aber im Grunde genommen bist du noch ein Kind. Und hin und wieder solltest du dich auch mal wie eins benehmen dürfen.«
    »Ganz genau!«, brüllte Justin, kindischer denn je, jetzt, wo ich einen Mann aus ihm gemacht hatte. »Du bist!« Und er sprang auf und tippte ihr an die Schulter.
    Dann rannten er, Ethan und Stanzi schleunigst davon. Und eine Sekunde später, als ich kapiert hatte, was sie machten, spurtete ich hinterher, als ginge es um mein Leben. Und weil alle sie wie gebannt anstarrten, merkte Fallon schnell, dass ihr gar keine andere Wahl blieb, als hinterherzurennen. Also lief sie - einmalig elegant in derart hohen Absätzen - los, stürzte auf uns zu und schlug Ethan blitzschnell ab, der sich einen der schnuckeligen jüngeren Jungs herauspickte, und dann war auf einmal die Hölle los. Das Laub stob in der Herbstsonne in alle Richtungen, und der ganze Schulhof war ein einziges Gewimmel rennender, brüllender Kinder. Die Jüngeren waren total aus dem Häuschen, weil die so genannten »Großen« ein derart albernes Spiel spielten, und flitzten pausenlos hin und her. Ich war schließlich so außer Atem und beinahe hysterisch vor Aufregung, dass ich einfach nicht

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