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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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sie sich, mich zu sehen. Wahrlich kein schöner Anblick.
    »Willst du dich nicht langsam fertig machen?«, fragte meine Mutter. »Ich dachte, du wärst schon ganz aufgeregt.«
    »Warum denn aufgeregt?«, fragte ich zurück.
    »Ach, ihr Teenager!«, rief meine Mutter, während wir alle eine große, verbeulte Bratpfanne mitten auf dem Küchenboden geflissentlich ignorierten. »Ha ha.«
    Es läutete an der Haustür. Meine Mutter machte auf, und hereingefegt kam Constanzia, ein Wirbelwind aus schwarzen Löckchen, mit einem winzigen zerfetzten Spitzen-Netz-Top-Dings.
    »Hat deine Mutter dich etwa so aus dem Haus gelassen?«, erkundigte sich meine Mum.
    »Nein, Mrs. S.« Stanzi hielt ihre Tasche hoch. »Da ist eine Strickjacke drin. Die hatte ich an, als ich gegangen bin.«
    »Na, die wirst du auch brauchen. In dem Ding holst du dir ja den Tod.«
    Stanzi starrte mich entgeistert an. »Noch nicht fertig? Was willst du? Einen weiße Garderobe mit Lilien, wie Jennifer Lopez?«
    »Ja«, erwiderte ich, um ein bisschen Zeit zu gewinnen. Ich tappte total im Dunkeln. Wovon um Himmels willen redete sie da? Ich musste schon an so vieles denken. Gott, ich musste mich mit Olly treffen. »Komm doch mit und hilf mir beim Umziehen!«
    »Aber wir müssen ganz früh da sein! Damit wir ganz nach vorne kommen!« Stanzis Gesicht war Fleisch gewordene Frustration.
    »Ich weiß. Ich beeil mich, versprochen!«
    »Mrs. S, können Sie ihr ein bisschen Dampf machen?«
    »Ich habe gedacht, die Aussicht, dass Darvel euch erwartet, würde genügen, ihr Beine zu machen.«
    »Darius, Mrs. S«, korrigierte Stanzi sie mit tadelndem Blick. »Das ist ein persischer Name. Er stammt aus einer langen Ahnenreihe von Königen. Und Ärzten. Eine sehr gute Kombination.«
    »Wir gehen zu Darius?«, rief ich, ehe ich mich bremsen konnte.
    »Ahm, jaha«, sagte Stanzi. »Ich dachte schon für einen Moment, du hättest es vergessen.«
    Ich wurde in Stanzis Welt gezogen und ließ mich davontragen. Augenblicklich war Musikhören einfacher als an irgendwas zu denken.
    Ich hatte ganz vergessen, wie es bei richtigen Konzerten abging. Ein Konzert hieß für mich irgendwo gemütlich zu sitzen und mir, sagen wir mal, melodischen Folkrock anzuhören. Man kommt zu spät, verpasst die Vorgruppe, besorgt sich einen Gin Tonic und lehnt sich gemütlich zurück, in Erwartung leichter, ohrenfreundlicher Unterhaltung, und versucht sich von seinem Freund, der ständig knapp neben dem Takt mit dem Fuß tappt, nicht den ganzen Abend versauen zu lassen.
    So was ist kein richtiges Konzert. Kein Gig jedenfalls. Das hier war ein Gig. Ich hatte mir ein Sophie Ellis Bextor-mäßiges Make-up ins Gesicht gekleistert (»Mann, du hast es echt gelernt, dich zu schminken«, hatte Stanzi bewundernd angemerkt) und trug einen Push-up-BH (meine Brüste waren immer noch quasi nicht existent) und ein knappes pinkfarbenes Trägertop mit einem V-Ausschnitt, der aussah, als habe ein wütender Tiger ihn mit den Krallen hineingeschlitzt, und dazu einen kurzen Jeansmini. Ich drehte mich vor dem Spiegel. Ich sah aus wie mein Traum-Ich. Besser konnte ich gar nicht aussehen. Da fragte man sich doch, warum in meinem Tagebuch nur Klagen und Gejammer standen.
    »Du findest dich wohl toll, was?«, fragte Stanzi.
    »Jawoll«, antwortete ich.
    »Du hast vor, Darius abzuschleppen?«
    »Der kriegt von mir eine Abfuhr.«
    Wir mussten beide kichern.
    »Seid ihr beiden liebreizenden Ladys jetzt fertig?«, rief mein Dad von unten. »Ich habe hier nämlich einen gewissen Popstar an der Strippe, der dauernd anruft und mich anfleht, ihr sollt zu seinem Konzert kommen.«
    »Das ist kein Konzert, Mr. S«, erklärte Stanzi und machte die Tür auf. »Es ist ein Gig.«
    Mein Vater lachte. »Der bewegt doch bloß die Lippen, oder? Ist doch nicht mal ´ne richtige Show. Vielleicht solltet ihr einfach zu Hause bleiben und euch das Video ansehen.«
    Stanzi war auf einmal knallrot im Gesicht. »Das ist nicht wahr. Darius singt und schreibt all seine Songs selbst. Und wir werden immer seine Fans sein.«
    »Er will dich doch bloß aufziehen«, sagte ich beschwichtigend und gab ihr einen Klaps auf die Schulter. »Und es ist doch auch völlig egal. Solange wir ihn gut finden, kann uns alles andere doch schnuppe sein.«
    »Lieber Gott, Joyce, unsere Flora hat gerade was Vernünftiges gesagt.« Er guckte meine Mutter mit seinem »Komm, wir vertragen uns wieder«-Gesicht an und kratzte sich verlegen am Kopf, was ziemlich komisch aussah. Meine

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