Einmal Playboy, immer Playboy?
das Fläschchen?“
„Das bekommt er auch.“
Dieses Mal blieb Cat ruhig, als er versehentlich ihren Arm streifte, ärgerte sich jedoch über sich selbst, weil sie noch immer so heftig auf seine Nähe reagierte. Erleichtert atmete sie auf, als er die Küche durchqueren musste, um ein Gläschen Pfirsiche für Harry aus dem Schrank nehmen, und sich mit diesem auf dem Schoß endlich setzte.
„Ich glaube, in der Besenkammer ist ein Hochstuhl, der sich am Tisch befestigen lässt. Misty hat ihn wohl hier gelassen, damit sie ihn nicht ständig hin und her transportieren muss. Offensichtlich lässt sie Harry öfter mal in Grans Obhut.“
Sie öffnete die Tür zur Besenkammer und zog das Metallgestell mit einem Stoffsitz heraus. Bevor sie herausfinden konnte, wie man es montierte, schritt Yiannis bereits zur Tat, indem er ihr das Baby in den Arm drückte und es ihr abnahm.
„Spinnst du?“ Harry war viel schwerer, als sie gedacht hatte. Außerdem hielt er nicht still. Fast hätte sie ihn fallen lassen. Erschrocken verstärkte sie den Griff.
Sie hatte Yiannis doch erst vor wenigen Stunden erzählt, dass sie sich mit Vorschulkindern auskannte, aber nicht mit Babys. Es war ungewohnt, den Kleinen zu halten, und trotzdem so schön, wie sie es sich erhofft hatte. Instinktiv neigte sie den Kopf und streifte mit Nase und Lippen sein weiches Haar, um den Duft von Babyshampoo und sauberer Wäsche einzuatmen.
Im Handumdrehen gelang es Yiannis, den Hochstuhl an der Tischplatte zu befestigen. Harry wurde unruhig. Er wollte sehen, wer ihn in den Armen hielt, und dabei packte er eine Haarsträhne und zog kräftig daran.
„Au!“
Yiannis blickte auf und lächelte jungenhaft. „Der Kleine hat Geschmack.“
Die Erinnerung daran, wie Yiannis ihr damals zärtlich die Finger ins Haar geschoben hatte, machte sie verlegen. Cat versuchte, Harrys Griff zu lockern.
„Lass mich mal!“
Geschickt befreite er die Haarsträhne und strich Cat dabei über die Wange.
Immerhin gelang es ihr, unbeteiligt zu wirken. Als sie seinem Blick begegnete und Begehren darin las, konnte sie nur hoffen, dass ihre Miene sie nicht verriet.
Hastig wandte sie sich ab. „Sehr gut. Du kannst auf deinem eigenen Stuhl sitzen, Harry.“ Sie wollte den Kleinen gerade hineinverfrachten, als Yiannis ihr zuvorkam.
Im ersten Moment schien Harry nicht zu wissen, wie ihm geschah. Dann jedoch erinnerte er sich wohl, was passierte, wenn er in dem Hochstuhl saß. Er krähte fröhlich und patschte auf die Tischplatte.
Lächelnd strich Yiannis dem Kleinen übers Haar, bevor er sich an den Tisch setzte und begann, ihn mit Pfirsichpüree zu füttern.
Einen Moment lang sah Cat nur zu und verspürte dabei eine tiefe Sehnsucht. Entschlossen rief sie sich zur Ordnung. „Ich füttere ihn. Du kannst jetzt ruhig gehen.“
„Wieso willst du mich plötzlich so schnell loswerden?“ Yiannis musterte sie herausfordernd.
„Ich dachte, du hättest es eilig, weil du heute ein volles Programm hast.“
„Stimmt.“ Nichtsdestotrotz fütterte er Harry in aller Ruhe weiter.
Ungehalten funkelte sie ihn an. „Vielen Dank, dass du dich gestern um ihn gekümmert hast. Jetzt möchte ich dich wirklich nicht länger aufhalten.“
„Nein?“ Wieder dieser herausfordernde Blick.
„Nein.“
„Willst du denn nicht ins Krankenhaus fahren?“
„Doch, selbstverständlich. Gran wird um neun Uhr operiert. Ich muss Harry füttern, die Windeln wechseln, und dann können wir los.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Und zwar bald. Hast du Harrys Wickeltasche gesehen?“
„Ja, die muss hier irgendwo sein.“ Noch ein Löffel Pfirsichpüree verschwand in Harrys Mund. „Aber du kannst Harry nicht mitnehmen.“
„Wieso nicht? Ich bin durchaus imstande, mich um ihn zu kümmern“, erklärte sie aufgebracht.
„Kindern ist der Zutritt zur Station verboten“, antwortete Yiannis gelassen.
„Wie bitte?“ Das hörte sie zum ersten Mal.
„Kinder unter vierzehn dürfen die Station nicht betreten. Wegen der Ansteckungsgefahr.“
„Du machst Witze.“ Nein, offensichtlich meinte er es ernst. „Das wusste ich nicht“, fügte sie etwas ratlos hinzu.
„Ich habe es auch erst erfahren, als sie mir gestern den Zutritt verweigert haben, weil ich Harry bei mir hatte.“
Cat zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie gleichzeitig im Krankenhaus sein und auf Harry aufpassen könnte.
„Harry kann bei mir bleiben“, schlug Yiannis großzügig vor.
„Du musst doch arbeiten.“
Er
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