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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ich drohend.
    Er tut, wie ihm geheißen. Ich drehe mich weg zum Fenster und sehe den Rest der Fahrt nach draußen. Es fühlt sich an, als würde ich in einem Nebel aus Verlust und Trauer ertrinken.

Kapitel 26
    »Das war total daneben! Das hätte er nicht sagen dürfen!«
    »Er hat es doch offensichtlich nicht so gemeint. Mal ehrlich, Daisy, jetzt mach mal halblang.«
    Schon die gesamte letzte Woche hat Holly mich wegen meines Verhaltens gegenüber Luis fertiggemacht. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Singapur, zum einzigen Nachtrennen auf dem Kalender. Letztes Jahr war ich zum ersten Mal beim Grand Prix von Singapur dabei. Am Donnerstagabend, bevor es richtig losging, zogen wir durch die Stadt, tranken Singapur Slings, aßen einen ganzen Teller Huhn- und Rindersatés bei einem Straßenverkäufer und ließen uns anschließend von einem Tuk-tuk ins Hotel zurückbringen. Fast wären wir herausgefallen, so haben wir gelacht. Ich habe so ein Gefühl, dass es diesmal nicht ganz so lustig wird.
    Weil das Rennen in Singapur bei Nacht stattfindet, ist das erste Training am Freitag für den Abend angesetzt, das zweite ist erst nach elf Uhr abends zu Ende, so dass Holly und ich nicht vor dem späten Nachmittag an der Strecke gebraucht werden. Ich stehe am Serviertisch und bereite das Abendessen vor, als der große Geldgeber Norm Gelltron mir zuruft: »He, Daisy!«
    Er kennt mich noch?
    »Hallo, Sir«, grüße ich freundlich. »Darf ich Ihnen irgendwas bringen?«
    »Nein, ich wollte bloß mal fragen, wie die Spritztour neulich gelaufen ist!«
    »Oh, die war schnell. Sehr schnell.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Und haben Sie Luis’ Bart weiter bändigen können?«
    Ich will gerade sagen, dass ich es nicht weiß, als ein glattrasierter Luis hinter Gelltron durch die Tür kommt.
    »Sehen Sie selbst!« Puh. Schwein gehabt.
    »Luis!«, ruft Gelltron. »Ich sehe schon: Daisy hat wieder mal dafür gesorgt, dass Sie ordentlich aussehen!«
    Alle im Gästebereich starren uns an. Ich will mein Gesicht zwingen, nicht rot zu werden, doch es gehorcht mir nicht.
    Luis’ Blick wandert zwischen Norm und mir hin und her. Dann kapiert er es. Er reibt sich das Kinn.
    »O ja. Sie ist echt schnell mit der Peitsche, das kann ich Ihnen sagen.«
    Norman lacht schallend und schlendert davon. Verlegen sehe ich Luis an. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, und greife daher auf das Nächstliegende zurück.
    »Was kann ich für dich tun?«
    »Mehr hast du nicht zu sagen, als ›Was kann ich für dich tun‹?«
    »Tut mir leid, seit unserem letzten Treffen fehlen mir ein bisschen die Worte.« Ich werfe ihm einen herausfordernden Blick zu, doch er lässt sich nicht beirren.
    »Wie wär’s mit: ›Wie geht’s dir, Luis? Was hast du so gemacht? Tut mir leid, dass die Schwäne letzte Woche nichts zu essen bekommen haben.‹«
    »He, das war
deine
Schuld!«, sage ich warnend. »Wenn du nicht so einen dummen Spruch gemacht hättest …«
    Er schaut mir in die Augen, und ich bemühe mich, den Blickkontakt zu halten, zu stolz, um zur Seite zu sehen. Langsam werde ich nervös, was ich seltsam finde. Da geht Luis plötzlich um den Serviertisch herum und nimmt meine Hand. »Komm mal mit!«
    »He, wo willst du hin?«
    »Ich möchte mit dir reden.«
    Alle sehen uns zu. »Die gucken alle!«, zische ich, als er mich zur Seite zieht, die Treppe hinauf.
    »Ist doch egal!«
    »Ist nicht egal! Die glauben alle, zwischen uns würde was laufen oder so!«
    »Oder so?«, er grinst mir über die Schulter zu und führt mich in sein Zimmer. Ich entziehe ihm die Hand.
    »Was sollte das jetzt?«, will ich wissen.
    »Hör mal, Daisy, es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich habe es nicht so gemeint. Das weißt du ganz genau. Können wir es nicht einfach vergessen?«
    Irgendwie freue ich mich, dass alles wieder wie zuvor sein soll, aber nein, ich kann es nicht einfach so vergessen.
    »Würde ich gerne, aber es stört mich, dass du denkst, Will hätte Laura nicht verlassen wollen. Woher willst du das überhaupt wissen, hm?«
    »Ich weiß es ja gar nicht.«
    »Eben!« Ungewollt werde ich wieder wütend. »Du hast keine Vorstellung, wie nah wir uns standen.«
    Er hebt die Hand und sieht unglücklich aus. »Können wir … können wir das einfach …«
    »Was?«, frage ich verärgert.
    »Können wir das jetzt vergessen?«, fragt er erneut.
    »Nur wenn du mir versprichst, dass du nicht mehr damit anfängst.«
    »Versprochen. Was hast du morgen vor?«
    »Hm? Weiß ich nicht.« Sein

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