Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
Vom Netzwerk:
leiden, oder?«, sagt er.
    »Ach, Quatsch, wie kommst du denn auf die Idee?«, frage ich sarkastisch und schaue rüber zu Will, der inmitten der Mechaniker steht.
    Luis folgt meinem Blick, beugt sich zu mir und flüstert verschwörerisch: »Aber ihn magst du, nicht?« Als er mein erschrockenes Gesicht sieht, muss er lachen. »Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.«
    »Fottiti!«
, zische ich ihm zu.
    »Na, was heißt denn das schon wieder?« Luis grinst immer noch. Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht schlagen.
    »Das heißt: fick dich!«
    »Nossa Senhora …«
Luis ist erschrocken und lehnt sich zurück.
    Ich kann kein Portugiesisch, aber ich weiß, das seine Worte übersetzt einfach nur »Unsere Frau« bedeuten, eine Anrufung der Gottesmutter.
    »Du bist wirklich eine ganz schön harte Nuss, was?«, sagt er.
    Sofort tut es mir leid, so schnippisch gewesen zu sein. Luis’ Gesichtsausdruck sagt mir, dass er mich tatsächlich nur aufgezogen hat und ich mich wie die letzte Zicke verhalte, trotzdem kann ich nicht anders, als trotzig die Arme vor der Brust zu verschränken.
    Luis klopft mit den Fingern auf den Tisch und blickt ernst zu Holly hinüber.
    »Erzählt sie dir wieder nur unanständige Dinge?«, ruft Holly in dem Versuch, die Situation zu entschärfen.
    »Wenn es so wäre, würde ich mich nicht beschweren«, ruft Luis zurück.
    Eigentlich müsste ich mich entschuldigen, aber ich bekomme die Worte einfach nicht über die Lippen. Kurz darauf steht Luis auf.
    »Ich muss was trinken«, sagt er lustlos und geht hinüber zu mehreren Mechanikern an der Theke.
    Holly sieht mich tadelnd an.
    »Ja, ich weiß«, sage ich verdrießlich.
    Sie geht nicht weiter darauf ein. Die zittrige Übelkeit von vorher ist verschwunden, aber der Kloß in meinem Hals ist auch nicht angenehm. Ich werfe Will einen kurzen Blick zu, er fängt ihn auf und kommt zu uns an den Tisch.
    »Na, alles klar bei dir?«, fragt er.
    »Hi!« Sofort bessert sich meine Laune.
    »Möchtet ihr was trinken?« Er schaut Holly und mich fragend an.
    »Ähm …« Holly denkt nach.
    »Nein, schon gut, wir brauchen nichts«, komme ich ihr zuvor. Tut mir leid, Holly, aber ich will nicht, dass er schon wieder verschwindet. »Setz dich doch!« Ich weise auf den Stuhl, den Luis gerade geräumt hat.
    »Normalerweise sieht man dich ja nicht so oft«, sagt Holly, als Will Platz nimmt.
    »Hm, Tarquin wäre jetzt auch bestimmt nicht begeistert«, erwidert er und schneidet eine Grimasse. »Luis hat mich mitgeschleppt. Hat versprochen, wir würden nur auf ein Glas bleiben …« Er schaut auf seine Uhr und dann hinüber zu Luis und den Mechanikern an der Theke.
    »Was trinkst du da?«, frage ich aus reiner Neugier.
    »Wasser«, antwortet er und hebt sein Glas. »Bei dieser schwülen Hitze hier muss man viel Flüssigkeit zu sich nehmen.«
    »Heute hatten wir – wie viel? – siebzig Prozent Luftfeuchtigkeit, oder?« Ich ziehe ein Gesicht.
    »Ja, so um den Dreh«, sagt er.
    »Trinkst du auch mal Alkohol?«, mischt sich Holly ein.
    Will grinst. »Manchmal schon.«
    »Aber nur Champagner auf dem Siegertreppchen?«, frage ich und zucke innerlich zusammen, als mir einfällt, dass Alberta letzte Woche in Melbourne so etwas Ähnliches zu Luis gesagt hat.
    »Ich geh vielleicht doch mal kurz an die Theke«, wirft Holly ein, um Will von meinem gedemütigten Gesichtsausdruck abzulenken.
    »Nein, ich mach das.« Schon steht Will neben Holly, doch sie will nichts davon wissen.
    »Nein,
ich
gehe«, beharrt sie. »Ich bin eine Emanze. Ich lasse mir nicht gerne von Männern was ausgeben.«
    Das ist natürlich kompletter Blödsinn, aber es funktioniert.
    Will setzt sich wieder hin. Es folgt unbehagliches Schweigen, in dem ich verzweifelt nach Worten suche, doch schließlich führt er das Gespräch weiter.
    »Du wohnst nicht in unserem Hotel, oder?«
    »Nein«, erwidere ich. »Aber beim nächsten Mal in Bahrain.«
    »Cool.«
    Warum findet er das cool? Möchte er mich in seiner Nähe haben? Warum?
    Er hat eine Freundin, Daisy, denk an seine Freundin!
    »Kommt deine … Kommt
Laura
dieses Wochenende her?« Ihr Name bleibt mir fast an der Zunge kleben, ich bringe ihn nur mit Mühe über die Lippen.
    »Nein, die muss zu irgendeiner Veranstaltung in London.«
    »Eine Wohltätigkeitssache?«
    »Genau.«
    »Fehlt sie dir?«
    »Klar.« Er lässt mich nicht aus den Augen. »Aber das läuft schon seit Jahren so, wir haben uns eigentlich dran gewöhnt.«
    Verlegen sehe ich zur

Weitere Kostenlose Bücher