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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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und ihn auf Portugiesisch zusammenstaucht.
    Eine halbe Stunde später gebe ich mir frei und laufe nach oben zu Wills Zimmer. Ich klopfe an die Tür.
    »Ja?«, ruft Will.
    »Hi«, sage ich und stecke den Kopf herein. »Kann ich das abräumen?« Ich weise auf die Frühstücksteller auf seinem Tisch.
    »Klar.« Er steht auf und reicht sie mir.
    »Tut mir leid mit eben«, sage ich beklommen, als er sich wieder hinsetzt.
    »Was? Ach, wegen Luis«, sagt er. »Mach dir keine Gedanken.«
    »Er versucht nur, dir vor dem Rennen psychischen Druck zu machen.«
    »Ich weiß. In der Hinsicht ist er ein kleines Schwein.«
    Ich lache, und auch Will muss grinsen. »Möchtest du dich kurz hinsetzen?« Er zeigt auf den Stuhl neben sich. Ich überlege, dann stelle ich die Frühstücksteller wieder auf dem Tisch ab.
    Will trägt ein weißes kurzärmeliges Team-Shirt. Nicht zum ersten Mal fällt mir auf, wie braun seine Arme sind.
    »Bleibst du heute noch über Nacht?«, fragt er.
    »Ja. Wir fliegen erst morgen Nachmittag. Und du?«
    »Muss eigentlich direkt nach dem Rennen zurück.«
    »Eigentlich?«
    »Hm.«
    »Du klingst aber nicht gerade überzeugt …« Er sieht auch nicht gerade entschlossen aus. Will seufzt.
    »Du hörst dich etwas genervt an, Will.«
    Er rutscht auf dem Stuhl nach unten, legt den Kopf auf die Rückenlehne und sieht mich mit halbgeschlossenen Augen an. »Bin ich auch ein bisschen«, antwortet er.
    »Warum?«
    »Ich könnte mal einen freien Abend gebrauchen.«
    Ich setze mich auf. »Warum buchst du denn nicht deinen Flug um und bleibst noch eine Nacht länger? Dann kannst du nach dem Rennen noch mit uns ausgehen.«
    Er antwortet nicht, sondern sieht mich nur ruhig an. Ich wende den Blick ab.
    »Vielleicht.« Will beugt sich vor und stützt die Ellenbogen auf die Knie.
    Ich konzentriere mich. »Was hast du für ein Gefühl heute? Läuft der Wagen gut?«
    Belustigt hebt er eine Augenbraue, doch ich mache ein interessiertes Gesicht, so dass er mir doch antwortet. »Der Wagen hat heute Morgen beim Training noch leicht untersteuert, aber das haben wir jetzt hoffentlich korrigiert.«
    »Hm«, mache ich und nicke mit ernstem Gesicht.
    Er grinst. »Du hast nicht die geringste Ahnung, wovon ich spreche, oder?«
    Ich schüttel nachdrücklich den Kopf. »Nein.«
    »Hab ich mir gedacht.«
    »Aber der gute Wille war da.« Ich lächle ihn an. »Leider habe ich null Ahnung von Autos.«
    »Kannst du denn fahren?«
    »So gerade.«
    »Das klingt aber nicht gerade überzeugt.«
    »Bin ich auch nicht.« Ich lache. »Aber ich kann Roller fahren.«
    »Und wie.« Will verdreht die Augen. »Ich habe gesehen, wie du Roller fährst.«
    »He, jetzt hörst du dich schon so an wie Luis!«
    »Das kann nicht sein.«
    »Nein, das kann nicht sein.«
    Wir lächeln uns an, dann schaut Will zur Seite und steht auf. »So, ich mach mich jetzt besser fertig.«
    »Klar, sicher.« Schnell komme ich auf die Füße und nehme die Frühstücksteller mit. »Und, buchst du deinen Flug um?«
    »Keine Ahnung.« Er wirkt zerstreut.
    »Also dann: Alles Gute fürs Rennen.« Ich bleibe an der Tür stehen.
    »Danke.« Er bückt sich und wühlt in seinem Teamkoffer herum.
    »Soll ich dir suchen helfen?«, frage ich zögernd.
    »Nein, schon gut. Danke, Daisy«, sagt er schroff. Er sieht nicht mehr auf, und ich gehe.
     
    Rot, rot, rot, rot, rot: LOS ! Heulend starten die Wagen vom Startgrid. Fast gelingt es Will, Luis in der ersten Kurve zu packen, doch sein Teamkollege kann sich vorne halten. Will ist ihm dicht auf den Fersen. Grrr! Ich bin total aufgeregt! Ein kurzer Blick in die Garage verrät mir, dass es den anderen genauso geht. Ich hefte die Augen auf die Monitore über uns. Will ist immer noch hinter Luis. Kann er ihn überholen? Gib Gas, Will!
    Ich muss an seinen Gesichtsausdruck vor dem Rennen denken. Holly und ich schlenderten die Boxengasse entlang und entdeckten ihn dort. Noch nie zuvor habe ich jemanden gesehen, der so konzentriert und entschlossen war. Will stand unter einem Sonnenschirm an der Mauer und nickte uns kurz zu, redete aber nicht mit der Presse. Luis benahm sich komplett gegensätzlich. Wenn er nicht gerade mit Kamerateams plauderte, quatschte er spärlich bekleidete Schirmmädchen an.
    »O Mann, hoffentlich macht Will ihn nicht fertig«, sagt Holly neben mir.
    Gerade hat er wieder ein Überholmanöver gestartet. Er klebt an Luis wie eine Klette.
    »Simon gibt ihm bestimmt Anweisung, er soll sich zurückhalten«, meint Holly.
    Der Teamchef

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