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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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goldene Shirts. Das ist unser Reiseoutfit, und wie ich bereits erwähnt habe, legt Simon großen Wert darauf, dass wir jederzeit einen guten Eindruck machen.
    Wir sind auf dem Weg nach Barcelona in Spanien, zum ersten Rennen auf europäischem Boden, und ich bin ganz gespannt darauf, unseren neuen Gastronomiebereich dort zu sehen. Bis jetzt bin ich ausschließlich mit dem Flugzeug zu Einsätzen geflogen – Rennen, die in Übersee stattfinden, beispielsweise in Australien, Malaysia und Japan. In diesen Ländern nutzen wir die Gegebenheiten vor Ort, wie sie uns an den Rennstrecken zur Verfügung gestellt werden. Bei europäischen Rennen hingegen und bei Rennen in Ländern, die unsere Teammitglieder per Lkw erreichen können, bringen wir unsere eigene Einrichtung mit.
    Der Flug ist kurz, verglichen mit denen, die wir in letzter Zeit absolviert haben, und so haben Holly und ich kaum genug Zeit, zwei Tüten Chips zu verschlingen und uns gegenseitig wieder aufs Laufende zu bringen. Wir trinken nichts, weil wir vom Flughafen direkt zur Rennstrecke fahren, außerdem wohnen wir eh in einem Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Barcelona, so dass wir das Nachtleben dort in den nächsten Tage richtig auskosten werden.
    Wir erreichen den Circuit de Catalunya, wo die Lkw-Fahrer, die schon am Sonntag eingetroffen sind, bereits die Motorhomes aufgebaut haben. Sie werden zwar Motorhomes genannt, doch eigentlich ist die Bezeichnung irreführend. Sie geht auf die Zeit zurück, als die Teams mit großen Trucks reisten, heute hingegen sind die Motorhomes transportable Hightech-Gebäude. Staunend betrachte ich das unsere. Es ist zwei Stockwerke hoch und glänzt schwarz und golden. Bei einer kurzen Führung sehen wir, dass es oben eine Vorstandssuite sowie Privaträume für Luis und Will gibt, während im Erdgeschoss eine voll ausgestattete Küche und ein riesengroßer Gastronomiebereich untergebracht sind. Das gesamte Gebäude hat Klimaanlage, und der Vorstand hat sogar einen Balkon im oberen Stock.
    Zwei Tage später befinde ich mich genau dort. Catalina kommandiert mehr herum als je zuvor. Sie hat mich auf den herrlich sonnenüberfluteten Balkon gerufen und diktiert mir eine Liste von Dingen, die ich für sie besorgen soll – unter anderem Tampons, obwohl ich keine Ahnung habe, wo ich die hier finde. Sie ist so richtig in ihrem Element – wir sind in ihrem Heimatland, und sie fühlt sich offenbar berechtigt, sich hier wie eine Königin aufzuführen. Am Wochenende wird ihre gesamte Familie hier sein. Mir graut schon davor. Es liegt gar nicht in meinem Aufgabenbereich, nach ihrer Pfeife zu tanzen, aber ich kann mich auch nicht einfach weigern.
    »Hast du das alles?«, fragt sie kühl, während ich wie eine Wahnsinnige mitschreibe.
    »Ja, glaub schon.«
    »Glaubst du, oder weißt du?« Ich spüre, dass sie mich hinter ihrer dunklen Sonnenbrille böse anfunkelt. Sie räkelt sich auf der Sonnenliege, während ich wie ein gehorsames Hündchen vor ihr stehe.
    »Ja, ich hab alles.«
    »Gut.« Sie bettet ihren Kopf wieder auf das Kissen, und ich ziehe mich zurück.
    »Ich hasse diese dumme Kuh!«, explodiere ich in der Küche vor Holly.
    »Ich weiß nicht, wie du es schaffst, trotzdem noch so freundlich zu ihr zu sein.« Holly hat Mitleid mit mir.
    »Ich auch nicht. Sie behandelt mich wie eine kleine Wanze, die sie zerquetschen kann. Sie denkt wohl, dass ich nie was Besseres als eine popelige Garagen-Kellnerin sein werde, aber ich habe auch meine Pläne. Ich werde nicht für alle Zeiten hier arbeiten!«
    Belustigt sieht Holly mich an. »Wo willst du denn hin?«
    »Vielleicht gründe ich meine eigene Cateringfirma, wer weiß?«
    Ja, gut, ich weiß es nicht. Genau genommen habe ich keine Pläne. Ich lasse mich irgendwie ein bisschen treiben, doch dankenswerterweise nimmt Holly mich nicht ins Gebet.
    Später am Nachmittag ist es bei Catalina wieder so weit. Zuerst höre ich nur ein Schnalzen, doch als ich mich umdrehe, sehe ich sie in der Küchentür stehen und mit den Fingern schnipsen.
    »Du da. Komm mal her!«
    Ich projiziere meine Unzufriedenheit auf Frederick, der angesichts der Frau des Chefs in seiner Küche leicht nervös wird.
    »Du da«, wiederholt Catalina. »Dahlia.«
    »Daisy«, korrigiere ich sie.
    »Egal«, erwidert sie. »Ich brauche dich.«
    »Daisy kann jetzt nicht kommen«, schaltet sich Frederick ein. »Sie macht das Essen für Will und Luis.«
    »Dann eben du!«, giftet Catalina. Ich drehe mich um und merke, dass sie auf

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