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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Hand.
    »Möchtest du was?«, frage ich.
    »Ja, bitte.« Er hält mir sein Glas hin, und ich neige die Flasche, zwinge mich, die Hand ruhig zu halten, während ich einschenke. Die Bläschen sind kurz davor, über den Rand zu laufen. Ich halte den Atem an, und sie lösen sich auf, so dass ich noch ein wenig nachschenken kann.
    »Ich steige auf Bier um«, entschuldigt Luis sich und stößt mich im Vorbeigehen an. Ich sehe mich zu Will um. Er wird auch gehen, ich weiß es genau.
    Und das tut er auch. Er geht, ohne noch ein Wort zu sagen. Verdammt!
    Ach, nein. Er kommt noch mal zurück. Mit einem Champagnerglas!
    »Was ist das?«, frage ich.
    »Das nennt man ein Glas. Ist ganz nützlich, wenn man im Catering arbeitet.«
    Ich gebe ihm einen Klaps auf den Arm und grinse. »Das weiß ich, du Spinner. Was hast du damit vor?«
    Er reicht mir sein fast volles Glas. »Halt mal.« Ich gehorche. Dann nimmt er mir die Champagnerflasche ab und füllt das leere Glas. Er stellt die Flasche auf den Tisch und reicht mir das neue Glas, während er mir das andere wieder abnimmt.
    »Prost!« Er trinkt einen Schluck und lehnt sich gegen den Tisch.
    »Prost«, sage ich vorsichtig und füge hinzu: »Ich kann hier nicht rumstehen und trinken.«
    »Warum nicht?«
    »Ich muss arbeiten.«
    »Ihr seid doch genug Leute. Himmel«, sagt er, als er sich umsieht, »ist doch wie im Bienenstock hier drin.«
    Ich schaue mich ebenfalls um. Sämtliche Hostessen schwirren umher, selbst ein paar Mitarbeiter vom Küchenpersonal helfen aus. Die Gäste können kaum zwei Schritte machen, ohne dass ihnen jemand eine Champagnerflasche oder ein Tablett mit Canapés vors Gesicht hält.
    »Übrigens: gut gemacht heute. Meinen Glückwunsch«, sage ich.
    »Danke.«
    »Das Problem mit dem Untersteuern hast du wohl erfolgreich gelöst.«
    Er grinst mich an. »Und, wo gehen wir heute Abend hin?«
    »Heute Abend?« Ich reiße die Augen auf. »Hast du umgebucht?«
    Er nickt.
    »Super!« O Gott, ich bin so happy, dass ich ihn umarmen könnte! Beruhige dich, Daisy, sonst besorgt er sich noch eine Unterlassungsverfügung. »Also, ich glaube, wir wollen wieder auf die Ramblas gehen.« Ich bemühe mich, nicht allzu begeistert zu gucken.
    »Okay. Und wann?«
    »Wir müssen hier erst noch aufräumen, also vielleicht so gegen acht Uhr? Fährst du gleich zurück zum Hotel?«
    »Ja, ungefähr in einer halben Stunde.«
    »Dann hole ich dich ab, wenn du willst.«
    »Gut.« Er trinkt einen Schluck und sieht mich an.
    »Muss wieder an die Arbeit.« Ich nehme die Champagnerflasche und stelle mein halbvolles Glas auf den Tisch.
    »Bis gleich dann.«
    »Tschüss …«
    Zwei Stunden später haben alle Besucher den Gästebereich verlassen, und wir schrubben die Küche. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist schon halb acht.
    »Welche Uhrzeit hast du mit ihm abgemacht?«, fragt Holly.
    Besorgt sehe ich sie an. »Acht Uhr.«
    »Vor neun sind wir hier nicht fertig«, sagt sie.
    »Ich weiß.« Ich habe einfach nicht nachgedacht, als ich Will die Uhrzeit nannte, und jetzt ist mir deshalb fast übel.
    Vor der Küche höre ich Männerstimmen.
    »Das sind Pete und Dan«, sagt Holly. »Los, geh mit ihnen!«
    »Was? Zurück ins Hotel?«
    »Ja«, sagt sie. »Sie sollen dich mitnehmen. Wir sehen uns später in der Tapas-Bar.«
    »Ich kann doch nicht einfach gehen …« Ich sehe mich in der Küche um. Alle sind schwer am Schuften.
    »Los!«, beharrt Holly. »Chef?«
    »Was ist?« Frederick dreht sich um.
    »Holly!«, flüstere ich.
    Unbeirrt fährt sie fort: »Darf Daisy schon gehen? Sie muss noch etwas für Will erledigen.«
    »Kann Daisy nicht für sich selbst sprechen und um Erlaubnis bitten?«, schimpft Frederick.
    Ich trete von einem Fuß auf den anderen.
    »Na gut«, sagt Frederick und dreht sich wieder um.
    Holly strahlt mich an. Schnell ziehe ich die Schürze aus und greife nach meiner Tasche, bevor er es sich wieder anders überlegt. Die Jungs gehen gerade nach draußen zu einem der Großraumtaxis.
    »Pete! Dan!«, rufe ich atemlos. »Kann ich mit euch zurückfahren?«
    Sie machen erstaunte Gesichter, aber treten beiseite, damit ich als Erste in den Wagen steigen kann. »Klar.«
    »Wo wollen wir heute Abend hin?«, fragt Pete, als wir uns angeschnallt haben.
    »Holly will sich mit uns in der Tapas-Bar treffen, wo wir am Freitag waren.«
    »Welche? Die, wo das Licht so hell ist?«, fragt Dan und verzieht die Nase.
    »Genau, und wo so viele sexy Barkeeper rumlaufen«, grinse

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