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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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erwidert sie.
    »Wann?« Ich bin etwas verwundert. Eigentlich bin ich doch seine persönliche Hostess.
    »Heute Nachmittag. Er hätte dich bestimmt auch gefragt«, fügt sie schnell hinzu. »Wahrscheinlich hat er sich nur an mich gewandt, weil er wusste, dass du mehrere Einsätze in London hast.«
    »Ach so.« Ich wirke wohl etwas bedrückt, denn Holly beeilt sich nochmals, mir zu versichern, dass Simon es nicht persönlich gemeint hat.
    »Sei nicht beleidigt«, sagt sie.
    »Bin ich nicht«, entgegne ich. Holly hat ihn offenbar noch mehr beeindruckt, als ich dachte, als sie bei ihm Einspruch wegen Catalina erhob. »Egal, ist das nicht supercool?« Ich versuche, wieder begeistert zu klingen. »Bloß«, fällt mir ein, »werde ich nicht bei euch wohnen. Ich übernachte bei meiner Großmutter in den Bergen. Deshalb werden wir uns wahrscheinlich nicht so oft sehen.«
    »Och, das ist aber schade.« Holly gähnt wieder.
    »Trotzdem: das wird lustig, oder?«
    »Ja. Wieso kommst du überhaupt mit, wenn Simon dich gar nicht gefragt hat?«, will Holly plötzlich wissen, neugierig geworden.
    »Will hat mir gesagt, ich sollte Frederick fragen.«
    »Will? Hey! Wie war’s denn heute Abend?«
    »Nett«, sage ich.
    »Worüber habt ihr euch unterhalten?«, fragt sie.
    »Ach, über dies und das.«
    »Willst du immer noch was von ihm?«, bohrt Holly nach.
    Ich lasse mich auf die Matratze fallen und vergrabe das Gesicht im Kopfkissen. »Kann sein«, sage ich mit gedämpfter Stimme.
    »Was hast du gesagt, Daisy?«, hakt sie nach, weil sie meine Antwort nicht gehört hat.
    Ich sehe sie an. »Kann sein«, wiederhole ich und versuche erfolglos, mir das Grinsen zu verkneifen.
    »Und was willst du mit seiner Freundin machen?«
    Mein Grinsen verfliegt. »Was soll das heißen, was ich mit seiner Freundin mache?«, frage ich und stütze mich auf einen Ellenbogen. »Ich werde gar nichts machen. Er hat eine Freundin! Schluss, Ende, aus!«
    »Aha«, macht sie.
    »Das habe ich dir schon ein paarmal erklärt.«
    »Ja, ich weiß«, sagt sie wegwerfend. »Ich dachte nur, vielleicht hätte sich was geändert.«
    »Natürlich hat sich nichts geändert«, antworte ich, immer noch leicht verärgert. »So eine bin ich nicht. Ich mag ihn nur als Freund.«
    »Klar.« Holly verdreht die müden Augen.
    »Kann ja auch sein, dass mit Laura nicht alles so rosig ist, wie es aussieht …«
    »Ich wusste es!« Holly schlägt mit der Hand aufs Bett.
    »Was? Ach,
va fanculo

    Sie lacht, dann wird sie wieder ernst. »Du hast den Männern also nicht mehr abgeschworen?«
    Ich seufze, und kurze Zeit habe ich das Gefühl, wieder von all dem damaligen Schmerz und Kummer überrollt zu werden. Ich schüttel den Kopf und versuche zum zweiten Mal an diesem Abend, diese Erinnerungen zu verdrängen.
    »Daisy? Alles in Ordnung?«, fragt Holly besorgt.
    »Ja, schon gut«, sage ich.
    »Sei einfach nur vorsichtig!«, mahnt sie.
    »Bin ich. Vorsicht ist mein zweiter Vorname«, lüge ich. In Wahrheit war ich immer schon eine, die sich von ihren Gefühlen leiten lässt.
    »Ich möchte bloß nicht, dass es dir schlechtgeht«, fügt Holly hinzu und rutscht wieder unter die Bettdecke.
    Und das ist fürs Erste das Ende unserer Unterhaltung. Gedankenverloren schminke ich mich ab und versuche mich an alles zu erinnern, worüber Will und ich am Abend gesprochen haben. Ich steige ins Bett und stelle mir vor, wie er mich mit seinen wunderschönen blauen Augen ansieht. Ich denke an seinen Dreitagebart und fahre in Gedanken mit den Fingern über seine Wangen. Auch an seine Lippen muss ich denken. Ober er wohl gut küssen kann? Mit Sicherheit. Ich male mir aus, dass er mich zum Hotel zurückbringt und mich plötzlich in einen dunklen Torweg zieht. Ich bekomme Schmetterlinge im Bauch, vergesse Laura, Luis und Holly und alle anderen und stelle mir vor, wie Will mich leidenschaftlich küsst, als seien wir in einer Zeitkapsel gefangen, der wir nicht entkommen können. Doch als er sich von mir löst, ist sein Gesicht nur noch verschwommen. Seine Augen sind nicht mehr deutlich zu sehen. Ich versuche mich wieder an seinen Mund zu erinnern, sehe ihn dann deutlich vor mir, doch als ich ihn zum übrigen Gesicht fügen will, passt er nicht. Ich habe ihn verloren. Was ist bloß los mit mir? Sosehr ich mich auch anstrenge, ich kann ihn mir nicht mehr vorstellen. Ich weiß, dass es sinnlos ist, deshalb gehe ich stattdessen wieder unser Gespräch durch und hoffe, dass ich sein Gesicht bald wieder in Gedanken

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