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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ein Mann, den ich nicht kenne. Er hat Kopfhörer auf und ein Klemmbrett unterm Arm.
    »Bis später …«
    »Klar!« Ich hebe die Hand zu einem angedeuteten Winken, doch es dauert zehn Minuten, bis mein Puls sich wieder beruhigt hat.
    Den Rest des Tages sehe ich Will kaum noch – nur zum Mittagessen, aber da sind Holly und ich mit dem Bedienen der Crew beschäftigt.
    »Ich hab nicht geahnt, wie viel Arbeit das hier würde«, sagt Holly irgendwann zu mir.
    »Ich auch nicht«, pflichte ich ihr bei. »Und, was hast du heute Abend vor?«
    »Weiß noch nicht. Wahrscheinlich genehmigen wir uns ein paar Gläschen an der Hotelbar. Was ist mit dir? Bist du dabei?«
    »Nee, ich fahre zu Nonna zurück. Ich sehe sie sowieso viel zu selten.«
    Wir hören ein lautes Röhren und schauen aus dem Zelt. Zwei Sportwagen kommen angebraust, ein blassblauer und ein grasgrüner.
    »Die Jungs sind zurück«, bemerkt Holly.
    »Meinst du, sie sind morgen mit den Aufnahmen fertig?«, frage ich. Die ganze Angelegenheit sollte eigentlich nur zwei Tage dauern.
    »Würde ich annehmen, ja«, sagt Holly.
    »Na, dann räumen wir dieses Durcheinander besser mal auf.«
    Den ganzen Tag über haben wir Snacks serviert. Um sechs Uhr sollen die Filmaufnahmen beendet sein. Jetzt ist es Viertel vor sechs, doch das Taxi, das mich abholt und zu Nonna zurückbringt, ist erst für sieben Uhr bestellt, so dass noch über eine Stunde Zeit totzuschlagen ist. Aber um halb sieben sind wir schon mit allem fertig.
    Vor wenigen Minuten ist Holly verschwunden, und als ich aus der Küche komme, steht sie draußen und spricht mit Simon.
    »Alles fertig?«, fragt er mich.
    »Ich werde in einer halben Stunde abgeholt. Ich übernachte doch bei meiner Großmutter, ganz in der Nähe«, erinnere ich ihn.
    Er nickt. Hinter ihm nähern sich zwei weitere Crewmitglieder. Die Großraumtaxen, die sie ins Hotel zurückbringen sollen, stehen schon seit einer Viertelstunde bereit. Simon hasst es, warten zu müssen, deshalb zahlt er lieber dafür, dass es jemand anders tut.
    Holly entfernt sich von der Gruppe und kommt zu mir herüber. »Können wir dich hier so lange allein lassen?«, fragt sie besorgt.
    »Ja klar, das geht schon«, erkläre ich. »Mein Wagen ist ja auch bald da.«
    Ich sehe, dass Will und Luis aus einem Trailer steigen. Die Visagistin verlässt ihn ebenfalls und schließt die Tür hinter sich ab.
    »Na gut, dann sehen wir uns morgen früh«, sagt Holly und schlendert zu den wartenden Autos hinüber. Luis bleibt bei Simon stehen und spricht mit ihm, und Will steuert auf mich zu.
    »Was hast du heute Abend vor?«, fragt er.
    »Ich fahre zurück zu meiner Großmutter«, sage ich.
    »Wo wohnt sie denn?«
    »Ungefähr eine Viertelstunde Fahrt von hier entfernt.«
    »Soll ich dich hinbringen?«
    »Nee, nee«, lehne ich ab.
    »Macht mir nichts aus. Ich fahre sowieso mit dem Aston Martin zum Hotel zurück.« Er spricht von dem blauen Wagen, mit dem er heute in den Bergen herumgekurvt ist.
    Ich zögere. Wie herrlich wäre es, wenn er mich hinbringen würde! »Ich habe ein Taxi bestellt, das kommt in einer halben Stunde«, erkläre ich ihm voller Bedauern.
    »Aus Lucca?«
    »Nehme ich an.«
    »Bestell es ab!«, schlägt er vor.
    Das wäre eine Möglichkeit …
    »Na, los!«, drängt er mich. »Hier, nimm mein Handy!« Er reicht mir ein schickes iPhone, doch ich hole stattdessen mein altes Mobiltelefon hervor.
    »Schon gut, ich habe meins auch dabei. Bist du dir sicher?«
    »Na, klar.«
    Ich wähle die Nummer. Vor Aufregung fange ich leicht an zu zittern. Ich will nicht, dass Will es meiner Stimme anmerkt.
    »Alles klar?«, fragt er, als ich auflege.
    »Ja. Ist das wirklich ok für dich?«, frage ich erneut. »Haben die Leute von Aston Martin nichts dagegen, wenn du einen kleinen Ausflug mit ihrem Auto machst?«
    »Nee. Ich hab eh schon überlegt, mir so ein Schätzchen zuzulegen, dementsprechend können sie es als ausgedehnte Probefahrt betrachten.«
    »Will, fährst du uns hinterher?«, ruft Simon. Alle steigen in die wartenden Wagen, nur Holly bleibt draußen und macht ein trauriges Gesicht, vermutlich weil wir jetzt getrennte Wege gehen.
    »Ich bringe Daisy weg.« Will weist mit dem Kinn auf mich.
    Anerkennend spitzt Holly die Lippen. Wir hören einen Sportwagen aufbrüllen, und Sekunden später kommt Luis in dem grasgrünen Lamborghini um die Ecke. Die Fensterscheibe gleitet herunter, und Simon geht zu ihm hinüber, um mit ihm zu sprechen.
    »Los, komm!«, drängt Will.

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