Einmal rund ums Glück
ich.
»Wieso? Musstest du eine Verschwiegenheitsklausel oder so was unterschreiben?«
Ich zögere.
»Musstest du wirklich?« Er schlägt mit der Hand auf den Tisch. »Ach, du Scheiße! Jetzt bin ich aber echt neugierig!«
Stinksauer starre ich ihn an. Unfassbar, dass ich es so weit habe kommen lassen. Nachdem ich so viel Übung im Lügen habe!
Mit zusammengekniffenen Augen sieht er mich an. »Hast du für ihn gearbeitet?«
»Wie kommst du denn darauf?«, fahre ich ihn an. Wie hat er das jetzt erraten?
»Also ja! Was hast du gemacht?«
Ich überlege, bevor ich wahrheitsgemäß antworte. Ein bisschen Ehrlichkeit kann nicht schaden. »Ich war seine persönliche Assistentin. Aber mehr sage ich nicht.« Entschlossen nehme ich einen großen Schluck Wodka Lemon.
»Schon gut.« Will lehnt sich zurück und trinkt aus der Bierflasche. »Ich lasse es mir gleich von Holly erzählen.«
Ich lache höhnisch und schüttel den Kopf. »Die weiß nichts davon.«
»Quatsch!« Er knallt die Flasche auf den Tisch.
»Das ist kein Witz«, gebe ich zurück. »Ehrlich gesagt, weiß sie überhaupt nichts davon, also wärst du bitte so nett, den Mund zu halten?«
Er guckt mich misstrauisch an und versucht zu ergründen, ob ich die Wahrheit sage, aber kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass ich ehrlich bin.
»Meine Lippen sind versiegelt«, sagt er.
»Danke.« Ich seufze. »Puh, das war ein Schock.«
Will lacht. Ich schaue mich nach Holly um.
»Immer noch nichts zu sehen?«, fragt Will und blickt sich ebenfalls um.
»Nee. Ich sehe sie nicht.«
»Du ärgerst dich jetzt bestimmt, dass du nicht allein hier rübergekommen bist, oder?«
Ich lächle ihn an. »Nein, ich freue mich, dass du mitgekommen bist.«
Freundlich sieht Will mich eine Weile an. Er hat wirklich schöne Lippen …
Dann räuspert er sich und späht in seine Bierflasche. »Noch einen?« Er zeigt auf mein Glas.
»Ich hole was.« Ich will aufstehen.
»Blödsinn!« sagt er mit gerunzelter Stirn. »Und erzähl mir keinen Scheiß über Emanzen und so weiter. Noch mal dasselbe?«
Lachend setze ich mich wieder. »Ja, bitte.«
Mein Blick folgt ihm zur Theke. Ein paar Gäste erkennen ihn und starren ihn an. Heute Abend sind jede Menge Formel- 1 -Fans in der Stadt. Einige sprechen Will an und bitten um ein Autogramm. Er unterschreibt gutgelaunt auf Kappen und T-Shirts, ohne zu merken, dass ich ihn dabei beobachte.
Ich lächle in mich hinein.
Prominente
… Aber Will ist auf eine andere Art berühmt als … dieser andere Kerl. Mit Sicherheit würde er einen viel netteren Freund abgeben. Plötzlich habe ich wieder schmerzhaft deutlich vor Augen, wie die große Liebe meines Lebens direkt vor mir auf einer anderen Frau liegt. Völlig unvorbereitet schießen mir heiße Tränen in die Augen. Zu meinem großen Entsetzen kommt Will genau in diesem Moment an unseren Tisch zurück.
»Was ist los?«, fragt er beunruhigt.
»Nichts, alles in Ordnung«, lache ich beschämt.
»Was ist denn?«, hakt er nach.
»Musste nur gerade an was Blödes denken.« Mit den Daumen wische ich unter den Augen entlang und entferne die Tränen, bevor mein Hardrocklook zu gruftig wird.
»Oh, tut mir leid.«
»Ist nicht deine Schuld«, sage ich und wische die Wimperntusche heimlich an der Jeans ab.
Will überlegt eine Weile und sagt dann: »Hört sich jedenfalls an, als wäre er ein Arschloch gewesen.«
Jetzt muss ich doch lachen.
»Ich werde mir nie wieder einen Film von ihm ansehen.« Erwartungsvoll lauert Will auf meine Reaktion.
»Netter Versuch, Junge«, spotte ich.
»Nie wieder eine CD von ihm kaufen?«, versucht Will es wieder und hebt die Augenbrauen.
Ich schüttel den Kopf und schürze die Lippen. Will schmunzelt und klopft mit den Fingern auf den Tisch, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Das ist ganz schön mies von mir, dich damit zu nerven«, sagt er. »Ich werde immer stinksauer, wenn andere in meinem Privatleben herumstochern.«
»Wer stochert denn in deinem Privatleben herum?«
»Die Presse, und zwar ständig. Laura wird ständig von Paparazzi verfolgt.«
Grrr. Die schon wieder. »Ach, ja? Warum denn?«
Er sieht mich verständnislos an.
»Sorry, aber ich lese keine Klatschpresse«, sage ich entschuldigend. »Ich weiß wirklich nicht, warum sie ihr auflauern.«
»Tja, sie ist ziemlich …« Er verstummt, deshalb liefer ich ihm ein Stichwort.
»Schön?« Mir wird schlecht, als ich das Wort ausspreche, und noch schlechter, als er antwortet.
»Ja.« Er zuckt mit
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