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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Klopfen keine Antwort erhalte, schiebe ich die Tür zögernd auf. Der Raum ist leer. Wills Gepäck ist nirgends zu sehen.
    Ich laufe die Treppe hinunter und stoße mit Holly zusammen. »Wo ist Will?«, erkundige ich mich. »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein.« Sie macht ein komisches Gesicht. »Ich dachte, du wolltest dich von ihm fernhalten?«
    Ich hole tief Luft, und sie bekommt offenbar Mitleid mit mir, denn sie sagt: »Schon gut, ich frag nach.«
    Zehn Minuten später kommt sie zurück. »Er ist weg.«
    »Weg? Wohin?«
    »Zurück nach England. Simon sagte, er durfte einen früheren Flug nehmen, anstatt rumzusitzen und auf die Abschlussbesprechung zu warten.«
    Ich bin fix und fertig.
    »Ist doch egal, du siehst ihn schließlich in zwei Wochen wieder.«
    In zwei Wochen? Das halte ich nicht aus! Ich schaue hinüber zu meiner Tasche, in deren Tiefen mein Handy vergraben ist. Ich könnte ihm eine SMS schicken, solange er noch am Flughafen oder im Flugzeug ist … Solange ich weiß, dass er auf keinen Fall bei seiner Freundin ist …
    Ich greife mir meine Tasche und verschwinde auf der Damentoilette.
    »Wo willst du hin? Daisy!«, ruft Holly mir nach. Ich ignoriere sie.
    In der Kabine hocke ich mich auf den Toilettenrand und grabe mein Handy aus der Tasche. Was soll ich ihm schreiben? Kurz überlege ich, dann tippe ich:
    ICH HOFFE, ES IST ALLES OK BEI DIR.
    Aber was ist, wenn er nicht weiß, dass die SMS von mir kommt? Ich füge hinzu:
    DAISY X
    Ist das Kreuz für den Kuss übertrieben? Soll ich die Nachricht so abschicken? Scheiß drauf. Ich drücke auf »Senden« und bereue es auf der Stelle.
    Ich sitze auf dem zugeklappten Toilettensitz und beobachte mein Handy geschlagene drei Minuten lang, ehe ich zu dem Schluss komme, dass er nicht antworten wird. Als ich das Telefon gerade zurück in die Tasche stecken will, piepst es. Schnell hole ich es wieder hervor.
    ALLES OK. DANKE. HAB DICH LEIDER VERPASST.
    Auch wenn es nur eine kurze Nachricht ist, wird mir schwindelig vor Glück. In meinem Kopf dreht es sich, und ich tippe die nächste SMS :
    DU HAST DICH NICHT VERABSCHIEDET
    Ich drücke auf »Senden«, und er antwortet umgehend.
    KONNTE DICH NICHT FINDEN
    Also hat er doch an mich gedacht!
    ICH WAR IN DER KÜCHE!
    Er schreibt zurück:
    SORRY, WAR NICHT GANZ BEI MIR. WIR SEHEN UNS IN MONACO X
    Er hat ein X für einen Kuss angehängt. Selig tippe ich zurück:
    FREUE MICH SCHON X
    Noch ein Kuss. Ungezogene Daisy! Oh, Mann, ich kann einfach nicht anders. Ich sitze da wie benebelt, bis eine Amerikanerin vor der Kabine sagt: »Ich weiß nicht, wer da drin ist. Sie sitzt da schon seit Ewigkeiten.«
    Gedemütigt stopfe ich das Handy zurück in meine Tasche und ziehe die Toilette ab, dann stürze ich gesenkten Kopfes heraus und murmele eine Entschuldigung in Richtung Warteschlange. Erst später fällt mir ein, dass ich meine Hände nicht gewaschen habe. Kein gutes Bild, das ich da für das Catering-Team abgegeben habe, aber ich hoffe, dass meine Uniform niemandem aufgefallen ist.

Kapitel 13
    Jubelnd laufen Holly und ich aufeinander zu und tanzen umeinander herum. Wir sind wieder mal in Heathrow, aber im Gegensatz zu sonst ganz aus dem Häuschen. Denn heute geht es nach Monte Carlo, zum schicksten und wichtigsten Rennen der Saison. Es ist der Ort zum Sehen und Gesehenwerden, und Holly und ich haben an den letzten Tagen stundenlang am Telefon besprochen, welche Klamotten wir für abends mitnehmen. Dementsprechend ist meine Reisetasche zum Bersten gefüllt.
    »Ich nehme mal an, wir gehen heute Abend in eine Bar am Hafen«, sagt Holly und hakt sich bei mir unter. So gehen wir zum Check-in-Schalter.
    »Klingt gut.« Es ist Mittwoch, und Will hat sich erst für morgen Nachmittag um vier angemeldet. Bis er im Hotel eintrifft, wird es sieben Uhr abends sein. Das weiß ich, weil ich Ally nach seinen Reisedaten gefragt habe. Natürlich aus rein beruflichen Gründen. Das heißt jedenfalls, dass ein Abend und ein Tag totzuschlagen sind, bis ich ihn wiedersehe.
    Die vergangenen anderthalb Wochen waren reine Folter für mich. Montagmorgen erwachte ich schweißgebadet und bedauerte zutiefst, ihm gesimst zu haben. Ich redete mir die ganze Zeit ein, dass es nichts zu bedeuten habe, aber letztlich kann ich nur hoffen, dass er es auch so sieht. Ich würde mich abgrundtief schämen, wenn er auf die Idee käme, ich wollte etwas von ihm.
    Die Motorhomes in Monaco sind alle am Hafen aufgestellt, zu Fuß gute fünf Minuten von den Boxen entfernt, wenn

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