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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ich leise.
    »Nein, danke. Was nimmst du, Schatz?«, wendet sie sich an Will. »Wieder so ein ekelhaftes Milchshake?«
    Ich sehe ihn fragend an.
    »Nein, vielleicht später.« Er legt die Hand in Lauras Taille und führt sie fort, meinem Blick ausweichend. Sie setzen sich an einen Tisch, und ich reiße mich tierisch zusammen, um mich nur noch auf den Speck zu konzentrieren, auch wenn mein Blick immer wieder zu den beiden hinüberhuscht.
    Laura ist nicht stark geschminkt – nur ein dünn aufgetragenes farbloses Lipgloss, ein Hauch Rouge und ein bisschen Wimperntusche. Sie ist so schön, dass sie nicht mehr braucht. Ich sehe ihre Finger, lang und schmal, die sich um den Griff der Teetasse winden. Ihre Nägel sind perfekt manikürt.
    »Alles klar?« Holly taucht wieder auf, vergleichsweise fröhlich.
    »Laura ist da«, murmel ich ihr leise zu.
    Holly blickt über die Tische und entdeckt sie sofort. Sie winkt ihr zu. Laura grüßt lächelnd zurück. Mir fällt ein, dass sich die beiden schon kennen.
    »Tut mir leid«, flüstert Holly. »Sie hat mich gesehen, konnte sie nicht ignorieren.«
    Will steht auf. Laura wirkt verwundert über seine plötzliche Bewegung. Er sagt etwas zu ihr und geht zu der Treppe, die in seinen Fahrerraum führt. Hastig stellt Laura ihre Teetasse auf dem Unterteller ab und eilt ihm auf ihren unglaublich hohen Absätzen gazellenartig nach.
    Ich sehe Holly fragend an.
    »Oje«, stöhnt sie.
    Ich sage nichts, sondern starre nur auf den brutzelnden Speck. Dann frage ich Holly. »Ist mein Haar fettig?«
    »Nein, überhaupt nicht«, lügt sie. »Total hübsch. Du siehst umwerfend aus.«
    Dankbar lächle ich sie an, obwohl ich weiß, dass ich unmöglich aussehe. Warum bin ich nur gestern Abend trinken gewesen? Und dann dieser Speck! Ich bin total im Eimer.
    »Warum muss sie ausgerechnet zu diesem Rennen kommen? Von allen Rennen habe ich mich auf dieses hier am meisten gefreut!«, klage ich.
    »Lass es dir nicht von ihr vermiesen«, sagt Holly, aber sie versteht mich nicht. Mein Wochenende ist bereits ruiniert.
    Am Nachmittag nimmt Holly mich zur Seite. »Ich weiß, warum sie hier ist.«
    »Wer? Laura?«
    Holly nickt.
    »Warum denn?«
    »Sie ist an einer Wohltätigkeitsveranstaltung beteiligt, wo heute Abend alle hingehen.«
    Mit »alle« meint sie vermutlich die Fahrer und die Vorstandsmitglieder.
    »Aha.« Das heißt, Will wird heute auf keinen Fall mit uns ausgehen.
    »Wir machen uns auch einen schönen Abend«, sagt sie zu mir, merkt aber, dass ich ihr nicht so recht glaube.
    Um halb elf habe ich die Nase voll. Die anderen sind alle in Hochstimmung, nur mir ist einfach nicht zum Feiern zumute. Leise sage ich Holly, dass ich ins Hotel zurückgehe. Sofort klammert sie sich an mir fest und fleht mich an zu bleiben, dann besteht sie plötzlich darauf, mit mir zu kommen. Entschlossen halte ich sie davon ab. Sie amüsiert sich gerade prächtig mit Pete und Dan, und ich weiß, dass die Männer dafür sorgen werden, dass sie sicher ins Hotel zurückkehrt.
    In den Straßen und Bars wimmelt es nur so von Menschen, es liegt eine richtige Partystimmung in der Luft. Als ich die Straße hinuntergehe, werde ich von einer großen Traurigkeit erfüllt, weil ich mir die Tage in Monaco von Will und Laura verderben lasse. Seit ich im letzten Jahr die Stelle bei diesem Team bekommen habe, schwärmt Holly von dieser Stadt. Ich bin kurz davor, umzudrehen und in die Bar zurückzugehen, doch ich komme mir so schon albern genug vor und möchte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich lenken.
    Nach einer Weile entdecke ich zwei Hostessen aus einem anderen Team, die ich vom Sehen kenne. Es ist ein warmer Maiabend, die beiden sitzen draußen an einem Tisch auf dem überfüllten Bürgersteig. Die eine, Sarah, winkt mich herüber. Ich gehe hin und begrüße die beiden.
    »Wo willst du hin?«, fragt Sarah.
    »Ähm, zurück ins Hotel«, erkläre ich zögernd, weil ich weiß, wie sie darauf reagieren werden.
    » ZURÜCK INS HOTEL ?«, ruft sie. »Du machst wohl Witze!«
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Setz dich zu uns, Süße! Trink mal das hier!« Sie schenkt mir ein Glas Champagner aus der Flasche ein, die die beiden schon fast geleert haben.
    Kurz zögere ich. Ich könnte ja hier was trinken und mir dann überlegen, ob ich doch noch zu den anderen zurückgehe. Das kann nicht schaden. Ich beschließe, Sarahs Einladung anzunehmen, und sobald die sprudelnde Flüssigkeit durch meine Kehle rinnt, geht es mir besser. Zum Teufel

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