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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ruft er.
    »Scheiß drauf!«, ruft Luis zurück.
    »Na dann: Prost!« Pete reicht ihm eine Bierflasche, und sie stoßen an.
    »Wo sind denn die anderen?«, frage ich.
    »Will ist zurück ins Hotel gegangen.« Luis trinkt einen Schluck Bier und sieht sich um.
    »Mit Laura?«, kommt es aus mir heraus, obwohl ich die Antwort eigentlich schon weiß.
    »Na klar!«, erwidert er.
    »Enculé!«
, rufe ich so laut ich kann.
    Luis muss lachen. Da kommt Holly von der Damentoilette zurück.
    »Luis!«, kreischt sie und fällt ihm betrunken um den Hals. »Wie geht’s dir?«
    »Super, danke!«, sagt er, auch wenn er aussieht, als wäre ihm extrem unwohl dabei, dass Holly an seinem Hals hängt.
    »Wie war die Yacht?«, will sie wissen und lässt ihn los.
    »Groß«, antwortet er.
    »War Catalina mit Simon da?«
    Er sieht sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Ja.«
    Holly schaut zur Seite, doch ich merke, dass ihr Blick hart geworden ist. Dann dreht sie sich wieder um und setzt ein breites falsches Grinsen auf.
    »Ich gehe zur Theke!«, ruft sie und schiebt sich an uns vorbei.
    Mir wird schwindelig, als ich es langsam begreife. Ich wusste die ganze Zeit, dass etwas nicht stimmt. Ich wusste es. Jetzt weiß ich auch, mit wem sie was hat.
    Luis beobachtet mich mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.
    »Du wusstest es, oder?«, frage ich ihn geradeheraus.
    »Was?«
    »Das mit Simon.«
    »Was soll das heißen?«
    »Stell dich nicht dumm. Ich habe gesehen, wie du Holly angeguckt hast, als sie wissen wollte, ob Simon mit Catalina auf der Yacht war.«
    »Halt! Stopp! Was weißt du genau?« Er zieht mich zur Seite, fort von den Mechanikern, und sieht mir in die Augen. Ich taxiere ihn meinerseits, doch selbst wenn ich nicht genau wüsste, dass ich mich auf meine Gefühle verlassen kann, spüre ich, dass ich ihm vertrauen kann.
    »Holly hat eine Affäre mit Simon.« Jetzt ist es raus. Ich hab’s gesagt.
    Zuerst antwortet Luis nicht, dann nickt er und trinkt einen Schluck Bier.
    »Dann stimmt es also, oder?«, frage ich, und mein Herz schlägt schneller. Luis schaut mich an.
    »Wahnsinn, ich fass es nicht!« Ich bin sprachlos.
    »Ich dachte, sie hätte dich eingeweiht«, sagt er verblüfft.
    Benommen starre ich auf meine Finger. »Ich hab’s vermutet, aber ich war mir nicht sicher.« Ich sehe ihn an. »Woher weißt
du
es denn?«
    »Hab die beiden zusammen gesehen.«
    »Du hast sie zusammen gesehen?« Ich kann’s immer noch nicht fassen. »Wann?«
    »Als wir in Italien den Werbefilm gedreht haben. Sie kam um fünf Uhr morgens aus seinem Hotelzimmer. Sie hat mich nicht gesehen, aber später habe ich noch ein Gespräch zwischen ihnen mitbekommen. Ein vertrauliches.«
    »Catalina war doch nicht in Italien, oder?«
    »Nein. Auch nicht beim nächsten Rennen in Istanbul.«
    »Na klar.« Mir fällt wieder ein, dass Holly mitten in der Nacht aus dem Zimmer verschwunden war. »Kein Wunder, dass sie heute so unhöflich zu Catalina war«, überlege ich.
    »Echt?« Luis hebt eine Augenbraue.
    »Ja. Ein bisschen sehr unhöflich, um ehrlich zu sein.«
    »Hm.«
    »Das findest du nicht okay, oder?«
    »Du denn?«, gibt er zurück.
    Ich denke kurz darüber nach, und plötzlich wird mir klar, dass ich vielleicht gar nicht viel anders wäre als Holly, wenn es je dazu käme, dass ich Wills Geliebte wäre. Doch diese Antwort behalte ich für mich. »Nee, ich auch nicht. Catalina ist ja vielleicht eine dumme Kuh, aber das hat sie nicht verdient.«
    Wir schauen beide zu Holly hinüber, die sich gegen Petes Schulter fallen lässt und hysterisch lacht. Pete grölt ebenfalls und versucht, ihr das Glas wegzunehmen und auf den Tresen zu stellen, doch Holly schnappt es sich sofort wieder. Spielerisch streiten sie sich darum, bis Pete Hollys Glas austrinkt und sie ihm auf den Arm schlägt. Ich muss grinsen, doch dann fällt mir wieder ein, worüber Luis und ich gerade gesprochen haben, und ich bin sofort wieder nüchtern.
    »Aber du hast niemandem davon erzählt, oder?«, frage ich, plötzlich besorgt.
    »Natürlich nicht«, erwidert er empört.
    Ich kann den Blick einfach nicht von Holly abwenden. Und irgendwie bin ich enttäuscht von ihr. Als Luis nach ungefähr einer halben Stunde meint, es wäre wohl besser, wenn er nun zurück ins Hotel ginge, beschließe ich, ihn zu begleiten.
    Ich sage Holly, dass ich gehe, und sie ist zwar nicht erfreut darüber, aber viel zu betrunken, um sonderlich zu protestieren.
    Die Nacht ist kühl, und mir ist kalt. Ich schlinge die Arme

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