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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Aufmerksamkeit wieder der Leinwand zu.
    Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch. Mir ist unbehaglich zumute. Catalina geht zurück ans Büfett und lädt sich den Teller mit verschiedenen Sandwiches voll. Dann schielt sie hinüber zu Luis’ Garage, und ich gucke schnell zur Seite. Sie ist eine alte Hexe, aber irgendwie empfinde ich gewisses Mitleid mit ihr, und das bekommt mir gar nicht gut.
    »Sie tut mir fast ein bisschen leid«, sage ich zu Holly.
    »Bloß nicht!«, faucht sie mich an und funkelt böse zu Catalina hinüber, die sich auf einen Stuhl vor den sechs Monitore im hinteren Teil der Garage setzt.
    Plötzlich beginnen die Mechaniker zu jubeln. Wir sehen, dass Luis die Pole-Position übernommen hat.
    »Das gibt’s ja nicht!«, rufe ich erfreut. »Und wo ist Will?«
    Will absolviert noch seine letzte Runde. In angespanntem Schweigen beobachten wir, wie er die Ziellinie überquert.
    Zweiter!
    Alle klatschen, und ich sehe zu Laura hinüber. Sie steht in dem aufgemalten Viereck und lächelt.
    Will wird mit seiner Zeit nicht zufrieden sein. Ich weiß, dass er hier unbedingt gewinnen will. Auch Laura muss das bekannt sein. Deshalb wirkt ihr Lächeln auch etwas gezwungen.
    Die Fahrer kehren zurück. Alle machen Platz, während die Mechaniker helfen, die Rennwagen zurück in die weißen Kästchen zu schieben. Luis springt aus dem Wagen; alle klopfen ihm auf die Schulter. In Wills Garage ist die Stimmung zurückhaltender.
    »Hey!«
    Ich drehe mich um. Vor mir steht Luis, seinen Helm in der Hand. Sein schwarzes Haar ist feucht.
    »Toll gemacht!« Ich tätschel ihm strahlend den Arm und freue mich aufrichtig für ihn.
    »Danke!« Er grinst noch immer. »Hast du zugeguckt?«
    »Wir alle.« Ich verschränke die Arme vor der Brust. Luis schielt zu Wills Garage hinüber, wo Laura Will vertraulich etwas ins Ohr flüstert. In dem Moment schaut Will auf, runzelt die Stirn, und sein Blick wandert zwischen Luis und mir hin und her. Dann kümmert er sich wieder um Laura und schüttelt den Kopf, offenbar genervt, als hätte er nicht richtig verstanden, was sie gesagt hat. Enttäuscht macht sie einen Schritt zurück, dann beugt sie sich wieder vor und wiederholt, was sie gesagt hat.
    Luis und ich schauen uns wieder an. »Jetzt stelle ich mich erst mal unter die Dusche«, sagt er und sieht mich vielsagend an. »Bis später, Zuckerschnecken!« Er gibt Holly einen Klaps auf den Hintern, und sie quietscht auf.
    Ich werfe noch einen Blick zu Will hinüber, aber er hat mir den Rücken zugewandt. »Komm, wir müssen los«, sage ich zu Holly.
    »Ja klar, aber lass uns die Kühlboxen noch mitnehmen.«
    Am Abend machen wir uns im Motorhome ausgehfertig. Wir wollen in eine Bar am Hafen, und Holly erwartet nun Großes von mir, nach meinem Besäufnis mit Luis am Vorabend.
    Genau der kommt jetzt die Treppe hinuntergelaufen in den Gästebereich und steuert auf mich zu.
    »Gehst du heute Abend mit?«, frage ich.
    »Wo wollt ihr hin?«
    »In eine Bar am Hafen. Bars und Stars, oder so ähnlich.«
    »Stars ’N’ Bars?«
    »Ja, genau.«
    »Klingt gut. Ich muss zu einem Empfang auf eine Yacht, aber vielleicht komme ich später noch vorbei.«
    Ich verspüre ein leichtes Bedauern, als mir einfällt, dass Will gesagt hat, er würde mir eine Einladung zu einer Yachtparty besorgen. Davon kann jetzt wohl nicht mehr die Rede sein.
    Später am Abend sind wir alle in der Stars ’N’ Bars, einer Sportkneipe im amerikanischen Stil mit Blick über den Hafen. Es ist knüppelvoll, aber wir haben uns einen Abschnitt der Theke sichern können. Ich merke, dass ich immer wieder auf die Uhr sehe und mich frage, ob Luis wohl noch auftaucht, und wenn ja, wann. Als er schließlich in Begleitung eines Security-Mannes um zehn Uhr erscheint, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Du bist ja gut drauf«, bemerkt er. »Schon viel getrunken?« Er zeigt auf das Weinglas in meiner Hand.
    »Kann sein«, erwidere ich. »Hast du heute Abend einen Freund mitgebracht?« Ich nicke dem Leibwächter hinter ihm zu, der versucht, sich möglichst unauffällig an die Wand zu lehnen.
    Luis verdreht die Augen. »Simon hat darauf bestanden. Du weißt schon: Pole-Position, Monaco …«
    »Ich hab auch nicht angenommen, dass es deine Idee war. Wie war’s auf der Yacht?«
    »Gut.« Er nickt.
    »Berühmte Leute gesehen?«
    »Nee, dafür ist morgen der beste Tag. Du musst auf jeden Fall zum Startgrid kommen.«
    Pete gesellt sich zu uns. »Musst du nicht längst im Bett sein, Junge?«,

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