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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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eine Droge.

Kapitel 17
    Will gewann zwar das Rennen am nächsten Tag, aber Luis hatte nicht kampflos aufgegeben. Holly erzählte mir später, dass Simon Luis irgendwann Anweisung erteilte, sich zurückzuhalten, damit es kein zweites Monaco gäbe. Nach dem Rennen sei Luis vor Wut explodiert und hätte einen Riesenstreit mit Simon gehabt. Luis flog heim nach Brasilien, statt zu den geplanten Testfahrten nach Großbritannien zurückzukehren. Das Team hatte eine Rennstrecke gemietet, um neu eingebaute Wagenteile auszuprobieren – das macht jeder Rennstall hin und wieder, um sicherzugehen, dass alles zuverlässig und effektiv läuft. Luis sollte ein paar Runden in dem Wagen drehen, doch weil er nicht da war, musste der Testfahrer, ein Franzose namens Pierre, diese Aufgabe übernehmen.
    Ich mache mir gar nicht mehr die Mühe, Holly zu fragen, woher sie das alles weiß. Außerdem tut es Luis vielleicht mal ganz gut, Pause zu machen und seine kleine Nichte endlich mal zu sehen. Andererseits ist ein Streit mit dem Teamchef das Letzte, was man einem Fahrer raten kann, besonders wenn sein Vertrag zum Saisonende ausläuft.
    Was mich angeht, bin ich wieder zurück in England, und es ist eine Erleichterung, dass ich zunächst mal in kein Flugzeug steigen muss – erst wieder zum Rennen auf dem Nürburgring in Deutschland im Juli, aber bis dahin ist es noch ein ganzer Monat. Das nächste Rennen im Kalender ist der britische Grand Prix, und in der Zwischenzeit beschäftigen mich Frederick und Ingrid mit zahllosen Catering-Jobs. Das ist etwas ganz anderes als das, was ich bei der Formel 1 mache. Es variiert vom Mittagsmenü mit zehn Damen bis zu luxuriösen Abendgesellschaften für tausend Personen. Aber in erster Linie kellnere ich da nur – bereite also das Essen nicht selbst zu –, deshalb macht es mir nicht so viel Spaß.
    Von Will habe ich nichts gehört. Das macht mich total fertig. Die zweite Woche nach China war die schlimmste. Nach dem Rennen hatte er mich beiseitegenommen und gesagt, er brauche etwas Zeit, um mit Laura zu sprechen, doch er würde mich anrufen, wenn er könnte. Ich fand, eine Woche sei mehr als genug, doch zwei Wochen später begann ich mich ernsthaft zu fragen, ob er es sich nicht doch anders überlegt hatte.
    Die andere schlechte Nachricht ist, dass mein Vermieter mich rauswerfen will. Er bietet die Wohnung zum Kauf an, und da ich sie mir nicht leisten kann, muss ich mich jetzt schnell nach einer neuen Bleibe umgucken. Ich bin fix und fertig. Es mag nur ein winziges Apartment sein, aber es ist warm und sonnig, und ich mag es. Ein paar Wohnungen habe ich mir schon angesehen, aber sie waren entweder feucht und schäbig oder preislich derart überzogen, dass ich weitersuchen muss. Gott sei Dank hat Holly mir angeboten, dass ich immer bei ihr unterkommen kann, wenn ich nicht weiß, wohin. Wenn das so weitergeht, muss ich ihr Angebot annehmen.
    Eine Woche vor dem britischen Grand Prix bin ich sonntags auf dem Weg nach Camden, um für einen der seltenen Abende zu Hause einzukaufen. Da komme ich an einem Zeitschriftenhändler vorbei. Wie angewurzelt bleibe ich stehen, als mein Blick auf Will fällt, der mich aus einer Zeitung ansieht. Der Sportteil ist aufgeschlagen – auf der ersten Seite steht eine Geschichte über ihn –, und die Zeitung wurde so wieder ins Regal zurückgestellt. Ich weiß, dass es dumm ist, aber ich kann nicht anders. Ich ziehe die Zeitung aus dem Regal und betrachte das Bild von Will. Er sieht schon wieder anders aus. Es ist sonderbar, aber Fotos geben einfach nicht wieder, wie er in Wirklichkeit ist.
    »Wollen Sie die kaufen?«, fragt der Mann hinter der Theke.
    Verstimmt gehe ich zur Kasse und hole das passende Kleingeld aus dem Portemonnaie, dann verlasse ich den Laden, völlig versunken in die Story.
    Sie ist ganz und gar harmlos; es geht um Will und darum, dass das ganze Land hinter ihm steht, damit er gewinnt. Die Briten mögen Luis nicht besonders, wie ich dem Bericht entnehmen kann. Sie wollen, dass Will ihm bei den nächsten beiden Rennen die Führung in der Meisterschaftswertung abnimmt. In diesem Jahr findet der britische Grand Prix zum allerletzten Mal in Silverstone statt, danach zieht er an einen anderen Ort um, und die Organisatoren wollen unbedingt, dass ein Brite das letzte Rennen gewinnt. Und so weiter und so fort, und plötzlich entdecke ich am Ende des Berichts einen kleingedruckten Hinweis in Kursivschrift:
     
    Lesen Sie auf Seite 23 die Stylingtipps für

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