Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
Vom Netzwerk:
er.
    »Irgendwann mache ich das. Aber nicht in nächster Zeit.«
    »Fehlt es dir?«
    »Nein«, antworte ich kurz und knapp.
    Ich muss daran denken, wie ich vor einigen Jahren an einem eiskalten Morgen im Januar durch den Central Park spazierte. Ich telefonierte mit meiner Mutter, und sie sagte mir, mein Vater wollte, dass ich zum Abendessen nach Hause käme. Ich erwiderte, ich hätte zu tun, so wie immer, und jetzt erinnere ich mich wieder an die Enttäuschung in ihrer Stimme.
    Ich müsste sie anrufen.
    Aber ich weiß, dass ich es nicht tue.
    Ich schüttel den Kopf, um die Gedanken loszuwerden.
    »An was hast du gedacht?«, möchte Will wissen.
    »An meine Eltern.«
    »Wann hast du sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor drei Jahren.«
    »Puh, das ist lang!« Er hält einen Moment inne und fragt: »Hast du noch mal überlegt, ob du hier in der Nähe in einem Hotel wohnen willst?«
    »Ja. Aber das kann ich wirklich nicht machen«, entgegne ich.
    »Warum nicht?« Er dreht sich zu mir um.
    »Ich kann’s einfach nicht, Will.«
    »Weißt du, was ich mache?« Herausfordernd hebt er eine Augenbraue.
    »Was denn?«
    »Ich buche für dich ein Zimmer im Knightsbridge und zahle für einen Monat im Voraus. Dann hast du keine andere Wahl und musst da wohnen.«
    »Das lässt du lieber«, sage ich.
    »Das mache ich!«
    »Ich würde das Zimmer nicht nehmen.«
    »Doch, würdest du.« Er legt den Arm um mich und zieht mich an sich. Ich lehne den Kopf an seine Brust und lausche lächelnd seinem Herzschlag. »Du könntest auch einfach hier wohnen, bei mir.«
    »Würde ich ja gerne«, sage ich. »Aber das wäre unfair gegenüber Laura.«
    Eine Weile schweigt er, dann fällt ihm wieder etwas ein: »Früher oder später muss ich ihr von dir erzählen. Eher früher.«
    Ich stütze mich auf die Ellenbogen und sehe ihn an. »Warum?«
    »Sie wird sich sonst nicht damit abfinden, dass unsere Beziehung vorbei ist.« Er zieht mich wieder zu sich herunter.
    »O nein, dann werden alle denken, dass ich die böse Hexe aus dem Westen bin.«
    »Aus dem Nordosten«, korrigiert er mich.
    »He!« Ich schlage ihm auf den Bauch, und er spannt ihn automatisch an. »Das ist nicht witzig!«
    »Monaco«, scherzt er und drückt mich enger an sich.
    Ich entspanne mich glücklich.
    Schweigend liegen wir lange so da, bis sein Atem regelmäßiger wird. Ich sehe, dass seine Augen geschlossen sind. Vorsichtig versuche ich, mich von ihm zu lösen.
    »Wo willst du hin?«, fragt er müde.
    »Ins Bett«, erwidere ich. »Du brauchst Schlaf.«
    »Nein, bleib hier.« Er zieht mich wieder zu sich herunter, zerrt an der Bettdecke unter uns herum und windet sich, bis ich aufstehe und ihm helfe, sie zurückzuschlagen. Wir schlüpfen unter die Laken und kuscheln uns aneinander, noch immer voll bekleidet. Bald atmet er tief und regelmäßig, doch ich liege noch lange wach, bis ich endlich einschlafe.
    Als die Vögel in den Bäumen vor dem Fenster in den frühen Morgenstunden zu trillern beginnen, wache ich auf. Will schläft auf der Seite, das Gesicht mir zugewandt. Ich widerstehe dem Drang, ihm über die Wange zu streicheln, doch dann rührt er sich und schlägt die Augen auf. Wir liegen dort und sehen uns in der Dunkelheit lange Zeit an. Dann zieht er mich an sich, und wir küssen uns, ohne ein Wort zu sagen. Mein ganzer Körper kribbelt, unsere Küsse werden immer intensiver und leidenschaftlicher. Dann knöpft Will meine Jeans auf, ich streife seine ab, wir ziehen die T-Shirts aus, und er senkt seinen Körper auf mich.
    Es ist intensiv, unheimlich intensiv, und viel zu schnell vorbei. Er bleibt noch etwas länger in mir, während unser Atem langsamer wird, dann rollt er sich zur Seite und nimmt mich in seine warmen Arme.
    Bald schläft er wieder tief und fest ein, während ich nur so vor mich hin döse, bis die Dämmerung erwacht und Licht unter den Rollladen ins Zimmer fällt. Wills Uhr beginnt zu piepen, er kommt zu sich, streckt die Arme über den Kopf und drückt sie gegen das Kopfende. Er schaut mich an und grinst schläfrig.
    »Wir stehen besser auf.«
    Ich nicke und greife nach meinen Klamotten neben dem Bett. Wenn ich nicht nackt wäre, würde ich glauben, dass ich nur geträumt habe.
    »Soll ich dich im Hotel absetzen?«, fragt Will anderthalb Stunden später. Es ist halb sieben.
    »Ja, das wäre super. Wir haben heute die späte Schicht.« Spät bedeutet acht Uhr; wenn man einen Kater hat, ist das immer noch eine Strafe.
    Er fährt auf den Parkplatz.
    »Du gehst

Weitere Kostenlose Bücher